Samstag, 23. November 2024

Rezension: Das Kalendermädchen - Sebastian Fitzek

   Titel: Das Kalendermädchen
Autor: Sebastian Fitzek
Seiten: 400   
Verlag: Droemer HC
Preis: 25,00 €; ebook: 19,99 €
Ersterscheinung: 23. 10. 24
Reihe: Nein
 
 
 
 
 

Kurzbeschreibung:

Vor elf Jahren wurde Alma als Baby unter mysteriösen Umständen zur Adoption freigegeben. In ihrer streng unter Verschluss gehaltenen Adoptionsakte steht der Vermerk: »Identität der Eltern darf unter keinen Umständen ans Licht kommen! Mutter droht Todesgefahr!!!« Doch nun ist Alma lebensgefährlich erkrankt und braucht dringend einen Knochenmarkspender.

Um das Leben ihrer Adoptivtochter zu retten, startet Olivia Rauch eine verzweifelte Suche nach den biologischen Eltern. Dabei stößt die auf Gewaltverbrechen spezialisierte Psychologin auf die Legende vom »Kalendermädchen«: einer jungen Frau, die sich einst zur Weihnachtszeit in ein abgeschiedenes Häuschen im Frankenwald zurückgezogen hatte. Und die dort von einem Psychopathen heimgesucht wurde, der sie zwang, einen Adventskalender des Grauens zu öffnen …

Meinung:

Wie bei jedem neuen Thriller von Fitzek war meine Neugier wieder groß. Vor allem, weil ich auch das Cover der Sonderausgabe total genial finde. Ein Cover, dass man feucht abwischen kann, und welches erst dann den Blick auf das wahre Cover freigibt und mit der Zeit dann auch wieder „vereist“, habe ich so noch nicht gesehen.

Die Kurzbeschreibung hat mich auch angesprochen und klang gleich wieder sehr mysteriös. Was auch den Start in die Geschichte widerspiegelt. Es gibt von Anfang an verschiedene Zeitebenen und Sprünge zwischen den Perspektiven, weshalb ich doch etwas gebraucht habe, um mich zu orientieren.

Zum einen haben wir Protagonistin Olivia, die versucht, die wahre Mutter ihrer Adoptivtochter Alma zu finden. Ich habe zwar verstanden, weshalb sie jeden Strohhalm ergreifen möchte, um das Leben ihrer Tochter zu retten, fand es aber schon etwas viel, was sie dafür auf sich nimmt.

Dann gibt es noch Valentina, deren Geschichte gleich auf zwei Ebenen erzählt wird. Zum einen erleben wir sie in einem kleinen, abgeschiedenen Häuschen in Bayern, in dem auch die Tradition des lebendigen Adventskalenders herrscht. Diese war mir auf jeden Fall neu und diese Zeitebene fand ich sehr interessant dargestellt. Gleichzeitig gibt es noch Einblicke in Valentinas schreckliche Vergangenheit, in der sie als Kind einen Adventskalender aus Folter und Unterdrückung durchleben musste.

Gut fand ich, dass diese Folter zwar durchaus verdeutlicht, jedoch nicht so ausführlich beschrieben wurde, dass man dies alles hautnah miterlebt hätte, so wie z. B. bei Der Heimweg, der mir da deutlich zu detailliert war.

An sich ist die Handlung lange Zeit etwas wirr und ich wusste im ersten Drittel so gar nicht, wo die Reise hingeht. Dafür ergeben sich dann aber wieder viele unerwartete Wendungen und auch einige Schockmomente, die wieder alles über den Haufen werfen. Durchgängig ans Buch gefesselt, war ich dieses Mal aber nicht so sehr, wie bei manch anderen Werken vom Autor, aber insgesamt fand ich das Spannungslevel durchaus in Ordnung.

Außerdem fand ich die Auflösung in vielen Punkten eigentlich ganz gut und auch mal nicht ganz so extrem abgedreht, wie bei den letzten Büchern des Autors. Klar, gab es wieder einige Szenen, die ich sehr übertrieben fand, aber insgesamt hat das meiste doch irgendwie Sinn ergeben. Und ich fand es schön, dass es am Ende sogar eine Art kleines Happy End gibt.

Auch das Nachwort des Autors ist wieder besonders und lesenswert.

Fazit:

Wieder ein interessanter Thriller von Sebastian Fitzek. Schon allein das Cover der Sonderausgabe ist besonders, aber auch die Handlung ist wieder recht typisch für den Autor. Es gibt verschiedene Zeitebenen, anfangs etwas Verwirrung, mit der Zeit aber immer mehr Antworten, unerwartete Wendungen und durchaus einige Schockmomente, die dieses Mal aber nicht so total in die Tiefe gehen. Jedoch fand ich das Ende, trotz krasser Wendungen, recht zufriedenstellend und etwas weniger abgedreht, als bei manch anderen Werken und fand auch das kleine Happy End ganz passend. Dafür fand ich das Spannungslevel dieses Mal nur solide und nicht so ultra-hoch wie manchmal sonst. Insgesamt hab ich den Thriller aber wieder gern gelesen und vergebe wieder solide 4 Buchherzen.
Vielen Dank an den Droemer Knaur Verlag für die Bereitstellung des Leseexemplars und an Wasliestdu? für die unterhaltsame Leserunde.


Infos zum Autor (Quelle: droemer-knaur.de):
Sebastian Fitzek, geboren 1971, ist Deutschlands erfolgreichster Autor. Seit seinem Debüt „Die Therapie“(2006) ist er mit allen Romanen ganz oben auf den Bestsellerlisten zu finden. Mittlerweile erscheinen seine Bücher in sechsunddreißig Ländern und sind Vorlage für internationale Kinoverfilmungen und Theateradaptionen. Als erster deutscher Autor wurde Sebastian Fitzek mit dem Europäischen Preis für Kriminalliteratur ausgezeichnet und 2018 mit der 11. Poetik-Dozentur der Universität Koblenz-Landau geehrt. Er lebt in Berlin.


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3 Kommentare:

  1. Guten Morgen Steffi,

    die Idee mit dem Cover finde ich auch wirklich außergewöhnlich und gefällt mir sehr - das ist tatsächlich auch mit ein Grund für mich, wieder mal ein Buch von ihm auszuprobieren. Ich finde ja manches grade in seinen letzten Büchern etwas zu abgedreht bzw. nicht so ganz logisch / schlüssig ... aber hier scheint er ja ganz gut die Kurve zu kriegen. Ich bin jedenfalls gespannt wie es mir gefallen wird.

    Liebste Grüße, Aleshanee

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    1. Guten Morgen Aleshanee,

      naja, ich hab halt die letzten Bücher des Autors gelesen und da fand ich es eben noch abgedrehter, als hier. Mag aber auch dran liegen, dass ich das Buch im Rahmen einer Leserunde gelesen hatte und da einige Ideen schon recht früh auf dem Tisch waren, die sich später bestätigt haben, und vielleicht deshalb nicht so gewirkt haben. Ich bin auch gespannt, was du dazu sagen wirst :D

      Liebe Grüße,
      Steffi

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    2. Das letzte, das ich von ihm gelesen hatte, war "Der Insasse" und da sind mir einfach einige Details aufgefallen, die für mich nicht logisch oder passend waren, also dass es mich wirklich gestört hat... deshalb wollte ich danach mal ein bisschen pausieren.
      In einer Leserunde wirkt es oft tatsächlich etwas anders, wenn man sich nebenbei austauscht und auch ein bisschen Input bekommt, was andere so denken. Deshalb finde ich das oft sehr spannend.

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