Freitag, 29. Mai 2015

Tag 5 der Blogtour "In Seide und Leinen - Die Prinzessinnen Welttournee" - Szenenvergleich

Huhu ihr Lieben,

wie bereits angekündigt ist heute mal wieder eine Blogtour bei uns zu Gast und zwar zur Märchenadaption In Seide und Leinen - Geschichte einer Königstochter von Patricia Rabs.





In den vergangenen Tagen haben wir schon einiges über das Buch selbst, die Protagonisten, die Idee und Entstehung, sowie über Adel damals und heute erfahren. 

Wir dürfen euch heute einen kleinen exklusiven Vergleich zwischen einer Szene aus dem Originalmärchen und der gleichen Szene in "In Seide und Leinen" liefern.

Vielleicht wissen einige von euch, dass das Originalmärchen "Die Gänsemagd" eigentlich eher kurz gefasst ist. *Hier* gibt es das komplette Märchen online und kostenlos zum Nachlesen.

Patricia Rabs hat ihre eigene Version des Märchens mit vielen Neu- und Änderungen, aber auch vielen bekannten Elementen auf ca. 256 Buchseiten erzählt. Und ganz ehrlich? In Wahrheit hätten es für mich ruhig noch ein paar Seiten mehr sein können. *Hier* könnt ihr meine Rezension finden.

So nun aber genug erklärt, wir wünschen euch viel Spaß beim Lesen der exklusiven Szene, die euch zusätzlich zur Leseprobe einen Einblick in die Geschichte bieten soll. 



Die Gänsemagd
Und wie sie so trank und sich recht überlehnte, fiel ihr das Läppchen, worin die drei Tropfen waren, aus dem Busen und floß mit dem Wasser fort, ohne daß sie es in ihrer großen Angst merkte. Die Kammerjungfer hatte aber zugesehen und freute sich, daß sie Gewalt über die Braut bekäme; denn damit, daß diese die Blutstropfen verloren hatte, war sie schwach und machtlos geworden.


In Seide und Leinen
»Ich habe die Kleider eingelegt«, sagt Edda und deutet auf den Zuber. »Ihr müsst sie nur ausdrücken und könnt sie dann an den Kamin hängen.«
Ich sehe in den Bottich, während Edda das blaue Kleid von der Leine nimmt und damit den Raum verlässt. Maree dagegen taucht sofort ihre Hände in das schaumige Nass. Ich sehe plötzlich, wie ihr Tränen über die Wangen laufen und eine nach der anderen ins Wasser fällt.
»Maree, was hast du?«
Sie stößt ein künstliches Lachen aus und zieht Stück für Stück das Kleid aus dem Bottich, um es auszuwringen.
»Es ist nichts«, sagt sie knapp. »Ich bin nur sehr müde.«
»Es wird alles gut werden, Maree.« Ich stelle mich an die Wanne und betrachte das Wasser. »Es wird alles gut werden.«
Dann tauche ich meine Hände ein. Zum ersten Mal in meinem Leben wasche ich ein Kleidungsstück selbst. Fast hoffe ich, dass Maree mir die Arbeit abnimmt, doch sie schweigt. Sie hat ihr Kleid ausgedrückt und taucht es nun in eine zweite Wanne mit klarem Wasser. Erst als sie es dort wieder herausgeholt und erneut ausgewrungen hat, bin ich mit der ersten Wäsche fertig. Sie betrachtet mich und ich lächle in einer seltsamen Art der Beschämung.
»Und das Tag für Tag«, sagt sie, als ich das Kleid ins kalte Wasser tauche, um die Seife auszuspülen.
»Bitte?«
»Tag für Tag waschen wir Kleider, putzen wir Schuhe und tragen Teekannen von einem Ort zum nächsten.« Ich sehe auf und versuche zu verstehen, was sie damit sagen will. Doch sie wendet sich ab. Ich seufze und beuge mich tief hinunter, um das Kleid auszudrücken. Meine Arme sind bis über die Ellbogen im kalten Wasser. Dann passiert es.
»Nein«, stoße ich hervor und ein eisiger Schauer ergreift mich. Vor mir treibt das Taschentuch meiner Mutter im Seifenwasser. Warum habe ich nicht aufgepasst? Nur für wenige Stunden habe ich vergessen, dass es bei mir ist. Dass es an meiner Brust liegt, in meinem Unterhemd verborgen. Und in diesem Augenblick werde ich für mein Vergessen bestraft.
Ich ziehe ruckartig meine Arme an den Körper und fasse sofort wieder ins Wasser, um das weiße Stück Stoff zu greifen.
In meinem Kopf sind Stimmen. Das Wasser nimmt eine blutrote Farbe an und alles um mich herum verblasst.
›Wenn das deine Mutter wüsste …‹
Ich stoße einen erstickten Laut aus und sehe zu, wie sich das Rot immer weiter ausbreitet. ›… das Herz im Leib tät ihr zerspringen.‹
Ich weiche zurück.
»Was sagt ihr?«
»Was ist passiert? Was ist das?« Maree ist erschrocken an meine Seite gesprungen und Sekunden später öffnet sich auch die Tür zum Zimmer.
»Ist etwas passiert?«, fragt auch Edda und Linza eilt an ihr vorbei an meine Seite.
»Ich habe nicht aufgepasst«, schluchze ich und falte das Tuch auseinander. Als ich die schwachen Überreste der Blutstropfen sehe, ziehe ich stockend die Luft ein. Voller Entsetzen richte ich meinen Blick wieder auf das Wasser. »Seht ihr das denn nicht? Könnt ihr sie nicht hören?«
Die Stimmen, die in meinem Kopf unaufhörlich ihre Worte wiederholen, werden mit jedem Mal undeutlicher, bis es zu einem Kanon geworden ist.
»Was hören?«, fragt Linza voller Sorge und sieht mich an, als befürchte sie, ich sei dem Schwachsinn verfallen.
»Kat, wie ist das passiert?« Linza will mir das Tuch aus der Hand nehmen, doch ich presse es an meine Brust.
»Es ist hineingefallen, als ich das Kleid wusch. Warum habe ich nicht aufgepasst? Was soll jetzt aus uns werden ohne den Schutz meiner Mutter?«
»Du hast das Kleid gewaschen?«, fragt Linza scharf und wendet sich Maree zu. »Warum hast du ihr nicht geholfen? Es wäre deine Arbeit gewesen! Sieh dir an, was du getan hast. Das ist deine Schuld!«
Marees Augen verengen sich.
»Es tut mir leid, Prinzessin. Für einen Augenblick war es mir, als sei sie nur eine Magd wie ich.«


Natürlich gibt es bei dieser Tour auch wieder tolle Gewinne:

Hauptpreis:
ein eBook + ein signiertes Lesezeichen + ein Prinzessinnen-Paket

2. & 3. Preis:
ein eBook + ein signiertes Lesezeichen


Um beim Gewinnspiel mitzumachen solltet ihr die einzelen Tage der Blogtour genau verfolgen, da sich in jedem Post ein bunt gekennzeichnetes Wort versteckt. Diese Wörter müsst ihr sammeln und am Ende zu einem logischen Satz zusammensetzten. 

Diesen Lösungssatz schickt ihr dann bis zum 2. Juni über das Kontaktformular auf ihrer Homepage direkt an Patricia Rabs. 

Ausgelost wird dann am 3. Juni und die Gewinner werden sowohl auf Facebook, als auch auf der Homepage von Patricia bekannt gegeben.



 Teilnahmebedingungen: 



- Teilnahme am Gewinnspiel ab 18 Jahren oder mit Einverständniserklärung des Erziehungsberechtigten
- Bewerber erklären sich im Gewinnfall bereit, öffentlich genannt zu werden (Gewinnerpost) und das ihre Adresse der Autorin zwecks Gewinnversand übermittelt wird.  
- Der Rechtsweg ist ausgeschlossen.
- Keine Haftung bei Verlust durch den Postweg. 
- Keine Barauszahlung der Gewinne möglich.



Morgen macht die Blogtour bei Christine
Schaut doch auch da vorbei, es gibt wieder spannende Infos und ein weiteres Lösungswort.

Liebe Grüße,
Steffi und Heike

8 Kommentare:

  1. Hallo ihr beiden,

    vielen Dank für den Ausschnitt aus dem Buch! Ich war schon total gespannt auf die sprachliche Umsetzung des Buches. Ich finde es super, wenn Märchen neugeschrieben und etwas modernisiert werden. Es wäre schade, wenn die Märchen nach und nach in Vergessenheit geraten. Der Vergleich zum Originaltext ist besonders interessant :)

    Liebe Grüße Nadine
    (Nalas.Blog@gmail.com)

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    1. Huhu,
      bitte schön. Na dann wurde ja das Ziel erreicht. Ich mag Märchenadaptionen auch sehr gerne und freue mich immer, wenn Märchen gut neu umgesetzt werden. :)

      lg, Steffi

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  2. Hallo und guten Tag,

    netter Ausschnitt und es macht Lust auf mehr.

    Danke dafür und LG..Karin..

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  3. Hallo ihr beiden,

    ich war vorher schon sehr gespannt und nach eurer Leseprobe würde ich am liebsten gleich weiterlesen. :-))

    Ich wünsche euch ein schönes Wochenende

    Liebe Grüße Angelika Hartmann

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    1. Hallo Angelika,
      na dann drücke ich mal die Daumen und hoffe, dass dir das Buch dann auch gefällt.

      Danke, wünsche auch noch einen schönen Sonntag.
      lg, Steffi

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  4. Hallo ,

    Sehr interessanter Ausschnitt und ich glaube das auch Buch es wird .
    Ich wünsche Dir schönen Tag :)

    Liebe Grüße Margareta Gebhardt
    margareta.gebhardt@gmx.de

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    1. Hallo Margareta,
      danke, dann dann bin ich mal gespannt, ob dir das Buch dann auch gefällt. :)

      Dir auch noch einen schönen Sonntag,
      lg, Steffi

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