Titel: Die Petrusmünze
Autor: Daniel Holbe
Seiten: 363
Verlag: Aufbau Taschenbuch
Ersterscheinung dieser Neuauflage: 15. 08. 2016
Reihe: Nein
Preis: 9,99 €
Kurzbeschreibung:
Wer ist der wahre Papst?
Die deutsche Historikerin Marlene Schönberg erhält einen
geheimnisvollen Anruf. Ein Mann erklärt, er besitze Informationen über eine
Reliquie, die den Vatikan ins Wanken bringen könnten. Als Marlene den Mann
besuchen will, findet sie sich vor einem Gefängnis in Marseille wieder. Robert
Garnier steht in Verdacht, seinen Vater vor dem Papstpalast in Avignon getötet
zu haben. Zusammen mit seinem Anwalt beginnt Marlene zu ermitteln: Es geht um
eine Münze – die Petrusmünze, an der man den wahren Papst erkennt. Ein erster
fehlgeschlagener Anschlag auf sie verrät Marlene, dass sie auf der richtigen
Spur ist.
Meinung:
Eigentlich les ich solche Kirchenthriller ja nur ab und zu.
Jetzt ist das aber schon der zweite innerhalb weniger Wochen. Während ich beim
letzten etwas kritisiert habe, dass sich der Autor in zu vielen Details
verloren hat, ist hier fast das Gegenteil der Fall.
Natürlich gibt es auch hier sehr viele Details und interessantes
Wissen. Vor allem da der Autor sehr viele Szenen aus der Vergangenheit einbaut,
aber zu dem Grundthema der Kirchenspaltung im 14. Jahrhundert und den Gegenpäpsten hätte
ich mir anfangs doch ein paar genauere Infos gewünscht. Da meine kirchengeschichtlichen
Grundlagen doch ziemlich löchrig sind habe ich so nämlich eine Weile gebraucht
um diesen Teil der Grundproblematik wirklich zu verstehen.
Die Idee an sich, dass es eine Münze gibt, die von Petrus
selbst stammt und an den legitimen Papst weitergegeben wird, fand ich sehr
interessant. Auch, dass es dieses Mal nicht um einen der üblichen Geheimbünde
geht, sondern mit den Katharern ein eher unbekanntes, aber durchaus dunkles Thema
aufgegriffen wird, fand ich unterhaltsam und gut lesbar.
Der Handlungsaufbau ist vor allem anfangs durch die vielen
verschiedenen Perspektiven ein bisschen verwirrend, aber wird mit der Zeit
immer spannender, kurzweiliger und stimmiger. Natürlich gibt es viele Schatz-
und Antwortsuchen, Gefahren und Betrug und auch eine Liebesgeschichte wird mit
integriert. Diese ist aber gut in die Handlung eingebaut und wirkt nicht, wie
so oft, aufgesetzt oder zu dominant.
Die Figuren sind zum Teil recht facettenreich und gut
erarbeitet, auch wenn bei den Protagonisten noch ein bisschen mehr Tiefe nicht
geschadet hätte. Doch auch so erledigen sie ihren Job.
Der Erzählstil ist durch die vielen Perspektiven und Zeitsprünge
doch teilweise recht anspruchsvoll, vor allem, da anfangs eben ein bisschen zu
wenige Erklärungen geliefert werden und man vieles erst nach und nach wirklich
versteht. Dennoch hat sich der Thriller für mich gut und flüssig lesen lassen.
Fazit:
Ein interessanter Kirchenthriller. Vom Aufbau her ist „Die
Petrusmünze“ ein typischer Vertreter dieses Genres und auch wenn ich mir
manchmal ein paar genauere Infos zum Grundthema gewünscht hätte, konnte mich
die Geschichte kurzweilig unterhalten und fesseln. Alles in allem gute Unterhaltung,
die ich mit 4 Buchherzen belohne.
Vielen Dank an den Aufbau Verlag für die Bereitstellung des Leseexemplars.
Daniel Holbe, Jahrgang 1976, lebt mit seiner Familie in der Wetterau
unweit von Frankfurt. Einem großen Publikum wurde er bekannt, als er in
den Romanen „Todesmelodie“ und „Teufelsbande“ die Figuren des
verstorbenen Krimiautors Andreas Franz weiterleben ließ. Zuletzt
veröffentlichte er die Bestseller „Schwarzer Mann“ und „Der Fänger“.
Im Aufbau Taschenbuch ist sein Thriller „Die Petrusmünze“ lieferbar.
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