Titel: Ein ganz besonderer Weihnachtswunsch
Autorin: Julia Williams
Autorin: Julia Williams
Seiten: 416
Verlag: Mira Taschenbuch
Verlag: Mira Taschenbuch
Preis: 9, 99 Euro
Ersterscheinung: 10. 10. 2016
Reihe: Nein
Ersterscheinung: 10. 10. 2016
Reihe: Nein
Kurzbeschreibung:
Seine Mum hat Joe beigebracht, dass er nur zum Polarstern
hinaufsehen und ihm seinen Weihnachtswunsch entgegenschicken muss. Dann wird er
wahr. Doch jetzt ist sie tot, und Joe vermisst sie unendlich. Aber manchmal
spürt er sie an seiner Seite, hört ihm zu, wenn er mit ihr spricht, da ist er
sich ganz sicher – obwohl ihm niemand glaubt. Und dieses Weihnachtsfest möchte
er nichts mehr, als dass sie noch einmal eine richtige Familie sind. Ob ihm der
Polarstern auch diesen Wunsch erfüllen kann?
Meinung:
Weihnachten steht kurz bevor, deshalb ist es höchste Zeit
ein bisschen in Weihnachtsstimmung zu kommen. Am besten gelingt mir das in der
Regel durch das wohlige und behagliche Gefühl, dass ein guter Weihnachtsroman
in mir auslöst. Davon lese ich nicht allzu viele, aber mindestens einer gehört
zur Vorweihnachtszeit einfach dazu.
„Ein ganz besonderer Weihnachtswunsch“ klang durch den
ansprechenden Klappentext eindeutig für das richtige Buch dafür, doch leider
habe ich mich da etwas getäuscht.
Schon von Beginn an fand ich die Geschichte eher etwas
holprig, wenig weihnachtlich und irgendwie auch nicht ganz stimmig.
Die Geschichte startet mit dem tragischen Tod der betrogenen
Protagonistin Livvy. Eigentlich ist viel Potential für einen emotionalen
Handlungsverlauf gegeben, aber die Autorin lässt dafür viel zu viele Chancen
ungenutzt verstreichen.
Vor allem der Anfangsteil wird einfach extrem schnell und
ohne größere Erklärungen abgehandelt und auch danach hab ich mich schwer getan,
mich irgendwie in die Geschichte hinein zu fühlen.
Das liegt vor allem daran, dass Livvy definitiv keine
sympathische Person ist. Sie ist zwar auf den ersten Blick die „Geschädigte“
und es ist auch verständlich, dass sie ihren Tod nicht so gut aufnimmt, aber
sie verhält sich so extrem egoistisch, kindisch und anstrengend, dass ich
wirklich nicht mit ihr mitfühlen konnte. Ihr Ziel ist es ihren Mann Adam und
seine neue Liebe Emily mit allen Mitteln wieder auseinander zubekommen und
diese Mittel waren für eine Weihnachtsgeschichte oft auch wirklich heftig. Natürlich entwickelt sie sich im Verlauf des
Romans weiter, aber das dauert fast bis zu den letzten Seiten und bis dahin hat
mich ihre Einstellung teilweise schon echt extrem genervt.
Den anderen Figuren kann man schon mehr Sympathien entgegen
bringen, doch durch die ständigen Störungen von Livvy kann sich kein
durchgängig positives Gefühl einstellen, was ich ziemlich schade fand. Adam ist
zwar eigentlich der „Fremdgänger“, aber seine Art finde ich trotzdem toll. Er
kümmert sich liebevoll um seinen Sohn Joe, der mit seinem Asperger Syndrom die
Welt natürlich etwas anders sieht. Und auch Emiliy ist eine tolle Figur, mit
viel Verständnis, Ruhe und Wärme.
Erzählt wird die Geschichte aus verschieden Sichten. So gibt es Livvys und
Adams Perspektiven in der Ich-Erzählung, während Emiliys Anteile im personalen
Erzählstil wiedergegeben werden. Diesen Unterschied hab ich nicht ganz
verstanden, aber es hat mich jetzt auch nicht wirklich gestört. Schade fand ich
hingegen, dass es von Joes Sicht immer nur kurze Auszüge aus seinem Notizheft
gibt, da hätten mir eigene Abschnitte auch noch gut gefallen. Der Schreibstil wäre
so eigentlich gut lesbar, vor allem da es zwischenzeitlich emotionale, aber
auch humorvolle Anteile gibt, aber durch Lizzys nervige Gedanken und Taten kam
bei mir im Großteil des Romans kein gutes Gefühl auf. Dies hat sich erst gegen
Ende etwas gegeben, da die Autorin auf den letzten Seiten gerade noch die Kurve
kriegt und ihren Roman zu einem halbwegs stimmigen Ende bekommt.
Fazit:
Leider kein Weihnachtsroman wie ich ihn mir vorstelle. Alles
wirkt ein bisschen holprig und die Protagonistin ist einfach nur zum Haare
raufen egoistisch und nervig… Da können auch die sonst recht soliden
Protagonisten und Emotionen wenig dagegen ausrichten. Das Ende ist zwar nochmal
leicht versöhnlich, sodass ich knappe 2,5 Sterne vergeben würde, aber da wir
diese Bewertung nicht haben und ich mich entscheiden muss, wird bei dem Verlauf
definitiv ab-, statt aufgerundet.
Vielen Dank an den Mira Taschenbuchverlag für die Bereitstellung des Leseexemplars.
Infos zur Autorin (Quelle: Amazon.de):
Julia Williams wuchs mit sieben Geschwistern im Norden Londons auf und
studierte in Liverpool. Nach einigen Berufsjahren im Verlagswesen widmet
sie sich inzwischen ganz dem Schreiben. Während des Studiums lernte sie
ihren Mann David kennen. Mit ihm und den vier gemeinsamen Kindern lebt
sie mittlerweile in Surrey.
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