Titel: Hier musst du glücklich sein
Autorin: Lisa Heathfield
Seiten: 320
Verlag: Carlsen
Verlag: Carlsen
Preis: 16,99 €
Ersterscheinung: 22. 12. 2016
Reihe: Teil 1 von 2
Ersterscheinung: 22. 12. 2016
Reihe: Teil 1 von 2
Kurzbeschreibung:
Eine kleine Gemeinschaft, abgeschottet von der Welt. Hier
ist Pearl aufgewachsen und hier fühlt sie sich sicher, denn ihr Oberhaupt Papa
S. beschützt sie alle vor der vergifteten Welt da draußen. Doch als sich der
gleichaltrige Ellis und seine Familie ihrer Gemeinschaft anschließen, wird
Pearls Weltbild auf die Probe gestellt: Ellis wächst Pearl täglich mehr ans
Herz – und er scheint nicht an die Lehren von Papa S. zu glauben! Langsam wird
auch Pearl klar, dass sie fliehen müssen, um sich zu retten …
Meinung:
Das Thema Sekten und wieso Menschen sich so manipulieren
lassen, finde ich ziemlich interessant. Außerdem habe ich die Gated-Reihe von
Amy Christine Parker gelesen, die sich mit dem gleichen Thema beschäftigt und
mich ziemlich überzeugt hat. Jedoch ist dies schon wieder eine Weile her,
weshalb ich gerne was Neues in die Richtung lesen wollte und da mich der
Klappentext sofort angesprochen hat, war ich wirklich neugierig auf die
Geschichte.
Vom Prinzip her ist sie auch wirklich solide und glaubhaft
aufgebaut. Es gibt eine kleine Gemeinschaft, die kaum Kontakt zur Außenwelt hat
und die nach strengen, vom Oberhaupt vorgegebenen Regeln lebt. Und natürlich
erscheinen die Regeln für die in der Gemeinschaft geborenen und aufgewachsenen
Jugendlichen ganz normal und logisch, sie kennen es ja nicht anders. So ist es
nicht verwunderlich, dass Pearl und ihre Familie leicht lenkbar sind und sich
bei vielem nichts denken, wo beim Leser schon bald ein ungutes Gefühl aufkommt.
Das Besondere an solch Sekten-Ähnlichen Gemeinschaften ist
die Art, wie die Oberhäupter ihre Mitglieder manipulieren. Bei der Gated-Reihe
hat mich die Darstellung davon wirklich beeindruckt und beängstigt, hier jedoch
hätte die besondere Macht und Anziehungskraft noch ein bisschen ausgeprägter
deutlich werden können. Man bekommt zwar schon mit, wie Papa S. fungiert, wie
er belohnt und bestraft, wie er seine Herde auf Kurs hält und mit welchen
Mitteln er arbeitet, aber es ist mir beim Lesen nicht in Fleisch und Blut
übergangen. Dabei ist Stimmung durch die vielen düsteren Andeutungen auch oft
bedrückend, aber der letzte Kick hat mir ein bisschen gefehlt.
Manches fand ich auch nicht zu 100 Prozent authentisch. So
kann ich mir nur schwer vorstellen, dass ein Oberhaupt es wirklich erlauben
würde, dass ein Jugendlicher von draußen einfach so in die Gemeinschaft kommt.
Da war es ja schon von Beginn an vorprogrammiert, dass er die ganzen Lehren und
Ansichten nicht so einfach übernehmen und es Ärger geben würde.
Jedoch klingt das jetzt alles negativer, als es wirklich
war, denn in der Gesamtbetrachtung hat mich die Geschichte doch recht gut
unterhalten. Die Charaktere fand ich glaubhaft erarbeitet und Protagonistin
Pearl mochte ich wirklich gerne. Ihr Leben und ihre Entwicklung fand ich gut dargestellt.
Die Handlung hat durchaus einige Höhepunkte, ist schnell lesbar und recht
kurzweilig.
Vor allem das Ende hat es wirklich in sich, auch wenn es etwas
abrupt und viel zu offen ist. Aber da ja noch eine Fortsetzung geplant ist,
kann man damit leben.
Fazit:
Auch wenn „Hier musst du glücklich sein“ meine Erwartungen
nicht ganz erfüllt hat, gibt es einen recht soliden Einblick in das Leben in
einer Sekte und weiß recht gut zu unterhalten. Es ist definitiv noch viel
Potential vorhanden und nicht nur der Cliffhanger am Ende macht Lust auf die
Fortsetzung. Für diesen Auftakt vergebe ich solide 3,5 Buchherzen.
Vielen Dank an den Carlsen-Verlag für die Bereitstellung des Leseexemplars.
Infos zur Autorin (Quelle: Amazon.de):
Lisa Heathfield hat lange als Lehrerin gearbeitet und liebt es,
Jugendliche zum Lesen zu animieren. Heute lebt sie mit ihrem Mann und
drei Söhnen in Brighton. »Hier musst du glücklich sein« ist ihr erstes
Buch.
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