Samstag, 30. Dezember 2023

Rezension: Dieses schöne Leben - Mikki Brammer

Titel: Dieses schöne Leben
Autorin: Mikki Brammer
Übersetzerin: Carolin Müller
Seiten: 400   
Verlag: Knaur TB
Preis: 16,99 € Paperback
Ersterscheinung: 02. 11. 2023
Reihe: Nein
 
 
 
 

Kurzbeschreibung:

Umgeben von Büchern, vielfältigem Wissen und geliebten Ritualen verbringt Clover eine ungewöhnliche, aber liebevolle Kindheit bei ihrem Großvater, einem Professor, in New York. Als er unerwartet stirbt, während sie verreist ist, beschließt Clover, Sterbebegleiterin zu werden. Denn niemand soll allein, ohne Trost, aus dem Leben scheiden müssen. Mit ihrer ruhigen, mitfühlenden Art ist Clover die Beste auf ihrem Gebiet, doch das Leben droht sie zwischen ihrem Beruf und einsamen Abenden mit romantischen Filmen zu verpassen.

Das ändert sich schlagartig, als die quirlige Sylvie nebenan einzieht, die von den Aufgaben einer Sterbebegleiterin fasziniert ist statt wie die meisten anderen Menschen abgeschreckt von dem Kontakt mit Trauer. Dann bekommt Clover mit der resoluten alten Dame Claudia eine neue Klientin, die sie auf die Suche nach ihrer verlorenen großen Liebe schickt – eine Suche, die Clover ihrem eigenen Seelenverwandten näher bringen wird, als sie ahnt …

Meinung:

Dieses Buch hat mich gleich angesprochen, da ich finde, dass Sterbebegleiter wirklich was wertvolles sind. Denn, wer beschäftigt sich denn gerne mit dem Thema Tod? Und trotzdem ist es so wichtig, dass sterbende Menschen einen Beistand erfahren.
Aber auch sonst hat mich die Kurzbeschreibung angesprochen und ich war sehr gespannt, auf die Geschichte.

Dabei muss ich sagen, dass ich den Einstieg etwas holprig fand. Anfangs dauert es schon recht lange, bis man mit Protagonistin Clover warm wird. Zwar merkt man von Beginn an, dass sie wirklich super in ihrem Job ist, diesen auch sehr ernst nimmt und ihn mit viel Mitgefühl ausführt, jedoch liegt ihr eigenes Leben ziemlich brach.

Sie hat den Tod ihres Großvaters vor 10 Jahren immer noch nicht verarbeitet und lebt eigentlich nur für ihre Arbeit und durch Beobachtung anderer. Das heißt, sie lebt in Filmen, indem sie ihre Nachbarn beobachtet und sich eine Geschichte für sie ausdenkt und in Erinnerungen an ihren Großvater und ihre gemeinsame Zeit. Dementsprechend ist sie ziemlich einsam und hat zu manchen Dingen auch eine eigenbrötlerische Ansicht und natürlich auch einen Job, der von vielen anderen nur schwer verstanden wird.

Ich fand die Beschreibung ihres Lebens durchaus interessant, aber teilweise doch etwas langatmig und ziemlich ausführlich. Besser wird es, als sie Sebastian im Death-Cafe kennenlernt (übrigens eine toll Idee, solch ein Platz für Gespräche über den Tod zu schaffen bzw. vorzustellen) und natürlich als sie zu Claudia kommt. Claudia ist wirklich eine tolle Persönlichkeit, die trotz ihrer Diagnose den Mut am Leben nicht verliert und auch Clover viel mitgeben kann.

Nachdem der etwas zähe Anfangsteil überstanden ist, hat mich die Geschichte wirklich gefesselt. Ich konnte mich gut in Clover hineinversetzen, mochte die Art und Weise, wie sie mit den Erinnerungen an die Toten und ihrem Vermächtnis umgeht und auch, wie sie sich damit auch immer wieder selbst im Leben hält. Zwischen den Zeilen schwingen neben den traurigen Themen Tod und Einsamkeit, auch so viel Hoffnung und Zuversicht mit. Und es gibt viele einfühlsame Anregungen, sich auch selbst mit dem Thema zu beschäftigen, da es ja jeden einmal treffen wird.

Auch die Plot-Entwicklung hat mir wirklich gut gefallen. Vor allem, dass die sanfte Liebesgeschichte einen ganz anderen Weg einschlägt, als man anfangs dachte und auch, dass Clover auf einem glaubhaften Weg wieder zu sich selbst findet. Am Ende geht es etwas schnell, aber an sich ist das Wichtigste erzählt und die positiven Gefühle haben bei mir noch lange nach geschwungen.

Fazit:

Ein wirklich toller Roman über die wichtigen Themen Tod und Einsamkeit, aber auch mit viel Zuversicht und Hoffnung und einer glaubhaften Entwicklung. Dabei ist der Anfangsteil etwas zu langatmig und etwas zäh, aber wenn man das überstanden hat, wird man wirklich mit einer sehr einfühlsamen und berührenden Geschichte und tollen Charakteren belohnt. Die Geschichte hat sich nach und nach immer mehr in mein Herz geschlichen, weshalb ich am Ende trotz des etwas holprigen Starts noch 5 Buchherzen vergebe und das Buch auch wirklich nur empfehlen kann.
Herzlichen Dank an den Knaur Verlag für die Bereitstellung des Leseexemplars.


Infos zur Autorin (Quelle: droemer-knaur.de):
Mikki Brammer ist eine australische Schriftstellerin mit Sitz in New York City. Sie verbrachte ihre Kindheit in Tasmanien und lebte in verschiedenen Teilen Australiens sowie in Frankreich und Spanien. Neben Belletristik schreibt Mikki über Architektur, Kunst und Design für Publikationen wie Architectural Digest, Dwell, ELLE Decor, Luxe Interiors + Design, Metropolis und Surface.
 
 
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