Dienstag, 20. Oktober 2020

Rezension: Die Göttinnen von Otera 1: Golden wie Blut - Namina Forna


Titel: Die Göttinnen von Otera - Golden wie Blut
    Autorin: Namina Forna
Übersetzerin: Bea Reiter
Seiten: 512
 Verlag: Loewe Verlag GmbH   
Preis: 19, 95 € HC
Ersterscheinung: 08. 10. 20     
Reihe: Teil 1 von 3 

 
 

Kurzbeschreibung:

Bitte lass mein Blut rot sein, bitte lass mein Blut rot sein, bete ich.

Als goldenes Blut aus ihren Adern fließt, ist für Deka klar, dass sie nie dazugehören wird. Wegen ihrer dunklen Hautfarbe galt sie schon immer als Außenseiterin. Doch dann kennzeichnet ihr goldenes Blut sie als Alaki, als Dämon. Nur ein Dekret des Kaisers von Otera kann sie retten: Er stellt eine Armee aus den beinahe unsterblichen Alaki zusammen. Deka wird zur Kriegerin ausgebildet und lernt dabei nicht nur zu kämpfen, sondern auch die Gebote infrage zu stellen, durch die sie als Frau ihr Leben lang unterdrückt wurde.

Meinung:

Da Frauen leider auch heute noch viel zu oft unterdrückt werden, hat mich die Geschichte gleich angesprochen. Und der Einstieg ins Buch ist auch wirklich mitreißend und schockierend. Man lernt Protagonistin Deka und ihre Welt kennen und kommt eigentlich aus dem Staunen und Kopfschütteln nicht mehr raus. Es ist so krass, was Frauen in Dekas Welt alles nicht dürfen, dass das alles so nebenbei erzählt wird und auch von allen so hingenommen und tatkräftig vertreten wird. Und vor allem auch von den Frauen. Das ist wirklich was, was mich immer wieder schockiert, aber doch kann ich die Hintergründe dafür nachvollziehen.

So kann ich auch verstehen weshalb Deka und die anderen Mädchen sich anfangs nichts sehnlicher wünschen, als wieder als rein zu gelten und in die Gemeinschaft aufgenommen zu werden. Aber noch schöner ist ihre Entwicklung, die sie im Laufe der Geschichte machen. Sie verstehen, dass sie zwar anders, aber deshalb bestimmt nicht weniger Wert sind und dass sie zusammenhalten müssen.

Aber nicht nur Deka ist eine glaubwürdige, sympathische und starke Protagonistin, sondern auch die anderen Figuren fand ich authentisch, besonders und stark. Obwohl die Geschichte sehr brutal ist und auch mit Details nicht gespart wird, habe ich sie gerne gelesen und auch gerne ihren Weg begleitet.

Das Erzähltempo finde ich genau richtig. Es passiert immer wieder was, aber trotzdem bleibt auch Zeit für die ruhigen Töne, bzw. auch für glaubwürdige Zweifel und Überlegungen. Zwischendurch gibt es auch ein paar passende auflockernde Szenen, vor allem Dekas „Haustier“ Ixa sorgt immer wieder dafür. Und drum herum gibt es natürlich auch noch die Fantasygeschichte, die ich recht gut erarbeitet fand. Mit der Zeit kann sich der Leser schon denken, in welche Richtung es geht, aber sie ist solide und es gibt zwischendurch doch die ein oder andere Überraschung.

Natürlich gibt es auch eine Liebesgeschichte, die fand ich aber ganz ok, da sie eher im Hintergrund abläuft und es doch wichtig ist, dass auch die Jungs lernen, dass die Alaki keine Monster sind.

Am Ende geht’s doch ziemlich heiß her und da überschlagen sich auch etwas die Wendungen, sodass die Erklärungen ein bisschen auf der Strecke bleiben, aber prinzipiell fand ich es passend und auch erfreulich abgeschlossen für einen Auftaktband. Man wäre nicht mal gezwungen die Fortsetzung zu lesen, obwohl die Neugier darauf, wie es mit Deka und den anderen weitergeht, definitiv geweckt ist.

Vielleicht noch kurz was zum Setting. Dieses ist westafrikanisch und für mich wirklich glaubhaft. Auch die Themen wie Rassismus, Vorurteile und Unterdrückung werden einfach realistisch umgesetzt und regen definitiv zum Nachdenken an.

Fazit:

Ein recht brutaler, aber glaubhaft erarbeiteter Fantasyroman mit starken Mädchen, vielen wichtigen Themen und einer spannenden Geschichte außen rum. Das westafrikanische Setting, aber auch die Figuren und ihre authentische Entwicklung haben mich berührt und mitgerissen und auch den Fantasyanteil fand ich spannend und interessant umgesetzt. Das Ende kommt ohne gemeinen Cliffhanger aus und könnte auch recht gut für sich stehen, aber trotzdem bin ich neugierig, wie es weitergeht. Insgesamt gibt es gute 4 Buchherzen und gerne auch eine Leseempfehlung.  
Herzlichen Dank an den Loewe Verlag und Lovelybooks für die Bereitstellung des Leseexemplars.


Infos zur Autorin (Quelle: loewe-verlag.de):
Namina Forna wurde in Sierra Leone geboren und ist in den 90er-Jahren mit ihrer Familie in die USA ausgewandert. Ihre Heimat besucht sie aber auch heute noch regelmäßig. Sie hat bereits erfolgreich als Drehbuchautorin und Produzentin für Film und Fernsehen gearbeitet. Namina liebt scharfes Essen, schwarze Katzen und wurde schon häufiger dabei gesehen, wie sie sich in einem Einhorn-Kostüm am Taco-Stand angestellt hat. Die Göttinnen von Otera ist ihr Debüt.


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Infos zur Reihe:
1. Die Göttinnen von Otera - Golden wie Blut
2. Die Göttinnen von Otera - Purpur wie Rache (Erscheinungstermin Herbst 2021)
3. Die Göttinnen von Otera - Schwarz wie Tod (Erscheinungstermin Herbst 2022)
 
 

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