Laufzeit: 11 h 59 Min - ungekürzt
Preis: ab 15,49 € - 1 MP3 - CD
Ersterscheinung: 18. Oktober 2021
Reihe: Nein
Kurzbeschreibung:
Die Idee war völlig verrückt und sie wären niemals darauf gekommen, wenn die Party nicht so aus dem Ruder gelaufen wäre. Aus einer Katerlaune heraus erfinden Benny und seine Freunde eine irre Geschichte über außerirdische Besucher und verbreiten sie im Internet. Gespannt wartet die Clique ab, was passiert. Zu ihrer eigenen Überraschung nehmen immer mehr Menschen die Sache für bare Münze und Bennys Versuche, alles aufzuklären, bringen ihn schon bald in Lebensgefahr.Was, wenn du dir eine völlig absurde Geschichte ausdenkst, sie zum Spaß in die Welt setzt und plötzlich glauben alle daran? Ursula Poznanskis neuer Bestseller ist eine wache Analyse der Mechanismen moderner Verschwörungsmythen und ein schockierender Thriller über einen Streich, der zur verwirrenden Realität wird.
Meinung:
„Shelter“ ist wieder eine dieser Geschichten, die ich von der Idee her total interessant fand, deren Umsetzung mich aber nicht gänzlich überzeugt hat.Die Idee an sich, fand ich wirklich ansprechend. Einerseits natürlich total bescheuert, aber andererseits doch erschreckend glaubhaft, dass so ein Hirngespinst, so schnell, solche gefährlichen Ausmaße annimmt.
Obwohl mir keine der Figuren total sympathisch war, auch leider Protagonist Benny nicht, habe ich die Geschichte gespannt verfolgt und konnte mir die völlig aus dem Ruder gelaufene Situation auch wirklich glaubhaft vorstellen. Die Anonymität des Internets und die Reichweite der sozialen Medien kann erschreckend schnell dazu führen, dass Menschen sich in was verrennen und dabei auch gewalttätig werden.
Deshalb habe ich die Entwicklung der Shelter-Geschichte auch mit viel realistischem Schrecken verfolgt und fand die Atmosphäre teilweise auch wirklich geheimnisvoll und bedrohlich.
Wie bereits erwähnt, fand ich aber die Figuren alle nicht so besonderes sympathisch. Benny war zwar ok, aber eigentlich hat er mich mit seiner dauernden Schwärmerei für Darya und seinen endlosen Monologen auch eher etwas genervt. Es wird schnell klar, dass er eine schreckliche Erfahrung durchmachen musste, die erst nach und nach bekannt wird, obwohl man sie sich mit der Zeit schon denken kann.
Nando, Darya und Till sind eher etwas blass geblieben und Liv war mir schnell recht unsympathisch, was sich mit der Zeit auch noch mehr bestätigt hat. Für ihre wissenschaftliche Arbeit hat sie mutwillig in Kauf genommen, dass Leute verletzt und bedroht werden.
Als es dann darum geht, dass Benny den geheimnisvollen Octavio finden und aufhalten soll, fand ich auch diese Wendung noch recht interessant und war echt gespannt, was dahinter steckt. Und die Auflösung des Ganzen kommt zwar auch völlig unerwartet, aber doch auch wirklich an den Haaren herbeigezogen und ich habe mich ein bisschen veräppelt gefühlt. Natürlich war die Hintergrundgeschichte berührend, aber das Gesamtkonstrukt einfach nicht stimmig in meinen Augen.
Dafür hat die Autorin noch ein recht annehmbares Ende für die Geschichte gefunden, aber meine Lieblingsgeschichte ist „Shelter“ definitiv nicht.
Sprecher Jens Wawrczeck macht einen soliden Job und hat die Geschichte auch lebendig werden lassen.
Fazit:
Eine abgedrehte und interessante Idee, die sich anfangs erschreckend glaubhaft weiterentwickelt und nachvollziehbar aus dem Ruder läuft. Leider bin ich mit den Figuren nicht so ganz warm geworden und auch die Auflösung der Hintergründe fand ich leider nicht ganz stimmig und eher enttäuschend, wobei die Autorin zumindest noch für ein annehmbares Ende gesorgt hat, sodass man die Geschichte doch einigermaßen zufrieden beenden kann. Insgesamt bleibt aber das Gefühl, dass dies nicht das beste Werk der Autorin ist. Somit vergebe ich 3 Buchherzen.Infos zur Autorin (Quelle: randomhouse):
Ursula Poznanski, 1968 in Wien geboren, veröffentlicht seit 2003 Kinderbücher. Für »Die allerbeste Prinzessin« erhielt sie den Kinder- und Jugendbuchpreis der Stadt Wien 2005 und stand auf der Auswahlliste für den Österreichischen Kinder- und Jugendbuchpreis. Sie lebt mit ihrer Familie im Süden von Wien. Ihr Cyberthriller »Erebos« wurde von der Jugendjury mit dem Deutschen Jugendliteraturpreis 2011 ausgezeichnet. Ende 2011 erschien ihr zweiter Jugendroman, der Thriller »Saeculum«. Es folgten »Layers« (2015), »Elanus« (2016), »Aquila« (2017) und »Thalamus« (2018), »Erebos 2« (2019) und »Cryptos« (2020).
Da ich euch auch weiterhin die Gelegenheit geben möchte, mit einem Klick weitere Infos einzuholen, kennzeichne ich gemäß § 2 Nr. 5 TMG folgende Links als Werbung:
Hallo Steffi,
AntwortenLöschenich habe bisher nur die Eleria-Reihe der Autorin gehört und das ist nun auch schon eine Weile her. Ich wollte mir aber auch immer mal wieder etwas von ihr vornehmen und habe zur Zeit Cryptos aus der Bibliothek hier. Mal sehen, ob ich dazu kommen werde, es dann auch zu hören.
Die Idee, die hinter Shelter steckt, spricht mich auf den ersten Blick auch an. Es könnte durchaus realistischer sein, als man sich so eingestehen möchte. Schade, dass die Umsetzung für dich halt dann nicht so gepasst hat.
Wie schnell Dinge viral gehen, sich verbreiten und einige daran glauben oder selbst was draus machen, ist ja leider echt authentischer, als man meinen mag. Dass das glaubhaft war, finde ich schon mal gut, dass die Protagonisten irgendwie nicht wirklich sympathsich waren... kann natürlich trotzdem funktionieren, wenn vielleicht auch gewollt ist, dass sie einem nicht sympathisch sind. Das klingt hier zwar leider nicht unbedingt so, aber so ganz theoretisch halt...
Schade dass dann auch die Auflösung irgendwie nicht funktioniert hat für dich und ziemlich willkürlich und konstruiert wirkte.
Diese Geschichte von ihr wird daher wohl eher nicht die nächste, die ich mir von ihr vornehmen würde, auch wenn Geschmack natürlich verschieden ist.
Danke für deine Einblicke :)
liebe Grüße
Dana
Guten Morgen Dana,
Löschendie Eleria-Reihe fand ich ganz ok, Saeculum hat mich wirklich total begeistert, aber auch andere wie Erebos waren gut.
Cryptos hat mir vor allem am Anfang sehr gut gefallen, das Ende fand ich auch wieder ewtas einfach und nicht ganz so stark. Aber insgesamt schon ok.
Oh ja, das mit dem schnellen Viral-gehen von abstrusen Ideen fand ich ja auch so spannend und so gefährlich, da es eben wirklcih passiert.
Ne, die Protagonisten waren hier nicht als Anti-Leute gedacht und Benny war schon ok, aber ganz warm bin ich einfach nicht mit ihm geworden. Aber es war auch nciht störend für die Geschichte.
Ich glaube, dass es auch nichts schadet, wenn das jetzt nicht deine nächste Geschichte von ihr wird, sie hat ja noch viele andere tolle Bücher geschrieben und somit hast du ne große Auswahl ;)
Liebe Grüße,
Steffi