Autorin: T. J. Newman
Seiten: 416
Verlag: Goldmann
Ersterscheinung: 16. 05. 2022
Reihe: Nein
Kurzbeschreibung:
Coastal Airways Flug 416 hat den Flughafen von Los Angeles gerade verlassen, als Kapitän Bill Hoffman einen Anruf erhält. Ein Entführer hat seine Frau und Kinder in seine Gewalt gebracht und stellt Bill vor eine schreckliche Wahl: Entweder bringt er das Flugzeug mit 149 Menschen an Bord zum Absturz, oder seine Familie wird getötet. Zwar gelingt es Bill, die Crew über die Lage zu informieren, doch irgendwo in der Maschine befindet sich noch ein Komplize des Entführers. Und Bill weiß nicht, wem er vertrauen kann. In 10 000 Meter Höhe entbrennt ein Kampf um Leben und Tod, während sich die Maschine unaufhaltsam New York nähert ...Meinung:
Ich hatte das Buch schon länger im Blick und da die meisten so begeistert davon waren, habe ich mich doch dran gewagt.Der Start in die Geschichte hat mich total mitgenommen, da wir bereits da Zeuge einer recht erschreckenden Szene an Bord eines Flugzeuges werden. Dies klärt sich schnell auf und danach startet die Geschichte normal, aber der Puls wurde da gleich mal hochgejagt.
Auch so gibt es anfangs nicht viel drum herum Gerede, sondern nach kurzem Kennenlernen der Familie Hoffman, kommt es gleich zu der Entführung und des Ultimatums.
Die Vorstellung ist ja wirklich grausam und bringt viel Spannung mit. Man weiß nicht, wie der Pilot sich entscheiden wird und auch der Komplize ist ja nochmal eine Unbekannte in dem erschreckenden Szenario. Gut gefallen hat mir, wie Bill reagiert, auch die Reaktion seiner Frau fand ich stark, da sie von ihm überzeugt ist. Und auch die Flugbegleiter, allen voran Jo werden mutig und souverän, wenn auch doch mit gerechtfertigten Zweifeln und Ängsten darstellt.
Die Situation ist auf jeden Fall erschreckend, da sie nicht so weit hergeholt und ja so ähnlich auch schon vorgekommen ist. Dabei muss ich aber sagen, dass es mir trotz der hohen Brisanz, längere Zeit doch schwer gefallen ist, mit den Figuren mitzufiebern. Denn sie sind lange sehr blass geblieben und ich konnte keine wirkliche Beziehung zu ihnen aufbauen. Es gibt zwar ein paar Rückblenden, die die Figuren wohl näherbringen sollen, aber bei mir haben sie eher das Gegenteil bewirkt, da ich sie unnötig und auch in der Spannung eher störend fand.
Ebenso trifft das auf die Täter zu, auch wenn man von ihnen näheres zu den Hintergründen erfährt und sie definitiv ein trauriges Schicksal haben und ich ihre Wut und Trauer verstehen konnte. Ich tue mich aber einfach schwer damit, zu verstehen, wie man andere Unschuldige in so etwas mit hineinziehen kann. Wenn, dann sollte man sich an die Wenden, die wirklich was dafür können, aber weitere unschuldige Tote bringen gar nichts.
Die Autorin versucht aber durch die Erzählung aus den verschiedenen Perspektiven die Spannung hoch zu halten und oft gelingt ihr das auch ganz gut, auch mit gemeinen Cliffhangern an den Kapitelenden. Vor allem gegen Ende überschlägt sich alles, dabei wirkt aber vieles auch oft deutlich übertrieben und man fühlt sich wie in einem Action-Blockbuster. Nicht, dass das schlecht ist, aber in Buchform fallen solche Übertreibungen doch noch mehr ins Auge als beim Film und ganz so oben drüber wäre es auch nicht nötig gewesen.
Auch die Passagiere kommen ziemlich kurz und haben nur eine Statisten-Rolle. Da wäre wohl auch noch etwas mehr möglich gewesen.
Den Schreibstil fand ich ganz ok und an die Krisensituation angepasst. Also prinzipiell mit gutem Tempo, aber doch manchmal auch etwas ausschweifend an den falschen Stellen. Aber ich wollte immer wissen, wie die Sache jetzt aus geht und habe am Ende doch auch noch mitfiebern können.
Fazit:
Ein Thriller der mit einem wirklich spannenden Setting aufwartet. Die Umsetzung fand ich ganz ok, aber nicht so gut, wie sie hätte sein können. Die Figuren sind mir lange Zeit recht fern geblieben, die Spannung war da, aber teilweise wurde sie unnötigerweise etwas raus genommen, oder war durch einige Übertreibungen etwas oben drüber. Insgesamt hat sich der Thriller aber schnell lesen lassen und trotz der Kritikpunkte auch gute Unterhaltung geboten. Deshalb vergebe ich gute 3,5 Buchherzen, die ich bei Portalen mit ganzen Sternen auf-, statt abrunde.Infos zur Autorin (Quelle: randomhouse.de):
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Liebe Steffi,
AntwortenLöschenich hatte das Buch auch im Auge, aber ich muss sagen, dass mich diese Action Showdowns jetzt langsam gehörig nerven! Das ist oftmals so unglaubwürdig dargestellt und konstruiert, obwohl hier bei der Inhaltsangabe natürlich zu so einem Ende kommen muss. Es kommt aber immer darauf an, was der Autor oder die Autorin daraus macht.
LG Martina
Hallo Martina,
Löschenja, das versteh ich. Wenn ich beim Lesen so drin bin, dass ich es trotzdem in dem Moment glaube, stört es mich weniger. Aber wenn man eh nicht ganz drin ist und es dann noch so unrealistisch wird, ist es mir oftmals auch etwas zu viel.
Aber wie gesagt, unterhaltsam war es trotzdem :).
Liebe Grüße,
Steffi