Montag, 30. Dezember 2024

Rezension: Die Insel der Angst - Martin Griffin

Titel: Die Insel der Angst
Autor: Martin Griffin
Übersetzerin: Angela Koonen
Seiten: 320   
Verlag: Lübbe
Preis: 13, 99 € TB
Ersterscheinung: 23. 12. 2024
Reihe: Nein
 
 
 

Kurzbeschreibung:

Mehrere Tagesreisen von der nächsten Küste entfernt liegt mitten im Atlantik die seit Jahrzehnten verlassene Insel Navigaceo. Dorthin ist die Dokumentarfilmerin Tess unterwegs, um zusammen mit vier Wissenschaftlern die einzigartige Natur zu untersuchen. Aber schon kurz nach ihrer Ankunft entdeckt Tess ein Skelett, das Überreste der gleichen Uniform trägt, die auch ihr Team nutzt. Offensichtlich ist der Tote erst vor wenigen Monaten hier gestorben. Doch wer war er? Und wie hängt er mit ihrer Expedition zusammen? Könnte einer ihrer Kollegen gar ein Mörder sein? Bis das nächste Schiff die Insel erreichen wird, muss Tess von nun an vorsichtig sein, denn sonst wird sie die nächste Leiche sein.

Meinung:

Da ich „Zwei Fremde“ vom Autor irgendwie besonders fand, hat auch sein neues Werk mein Interesse geweckt. Vor allem, weil ich das Cover sehr ansprechend finde und auch der Klappentext spannend klingt. Den endgültigen Ausschlag zum Lesen, hat der richtig geniale Prolog gegeben. Selten hab ich so einen spannenden und mitreißenden Prolog gelesen, der einen auch noch direkt anspricht und einfach viele Fragezeichen hinterlässt.

Jedoch konnte die Geschichte selbst damit leider nicht wirklich mithalten. Die erste Hälfte fand ich ziemlich zäh und leider wenig spannend.

Protagonistin Tess hat eine schwierige Zeit durchgemacht. Sie hat einen ausgezeichneten Dokumentarfilm veröffentlicht, aber danach kam der große Absturz. Ihre Kollegin ist dabei ums Leben gekommen und die Ermittlungen werden jetzt wieder neu aufgerollt, was sie sehr belastet. Was damals genau passiert ist, erfährt man erst nach und nach, eingeschoben in die Haupthandlung, die sich auf der verlassenden Insel Navigaceo abspielt.

Auf der Insel sollen eigentlich Robben markiert und dargestellt werden, weshalb die Insel für Tiere und Natur menschenfrei bleiben soll, aber im Buch selbst liest man sehr wenig davon. Es geht eher darum, dass Tess schnell auf die Leiche trifft, ihren Mitreisenden misstraut und schnell verschiedenste Theorien aufstellt, die anfangs für mich doch auch etwas aus der Luft gegriffen waren. Vielleicht liegt dies einfach an ihrer Vergangenheit und ihrer Neigung, Sachen aufdecken zu wollen, aber wirklich gut dargestellt wurde es für mich nicht.

An sich gab es für mich auch zu wenig handfestes von den Charakteren und ihren wahren Beweggründen, weshalb sie mir alle ziemlich fern geblieben sind, auch Tess selbst.

In der zweiten Hälfte wurde es definitiv besser, die beklemmende Atmosphäre der einsamen Insel kam dann manchmal bei mir an, aber leider auch nicht durchgehend. Irgendwie wurde es dann schnell etwas wild und auch wenn ich die Auflösung unerwartet, im Kern stimmig und durchaus mit einigen guten Twists versehen fand, wäre vielleicht doch auch noch ein bisschen mehr möglich gewesen, vor allem, weil eine Person nicht gefunden wird und man damit nicht weiß, ob Tess in Zukunft sicher ist.

Und auch beim Geheimnis um Gretchen hatte ich irgendwie noch etwas mehr erwartet, als am Ende kam.

Dennoch kam am Ende noch ein recht zufriedengestelltes Gefühl auf, da ich die Wendungen, Erklärungen und Twists doch irgendwie gut fand.

Den Schreibstil fand ich prinzipiell in Ordnung, jedoch hatte ich das Gefühl, dass die vom Autor beabsichtige Stimmung und Emotion nicht immer so bei mir ankam, wie gewollt.

Fazit:

Ein Thriller, der leider nicht ganz das geboten hat, was der Klappentext und der geniale Prolog versprochen haben. Die erste Hälfte fand ich sehr zäh und eher langweilig, in der zweiten wurde es definitiv besser, die unheimliche Atmosphäre kam eher an und es gab wirklich einige gute Wendungen und Twists, die ich so nicht erwartet hätte, weshalb am Ende auch ein relativ zufriedenes Gefühl bleibt. Aber trotzdem wäre in allen Bereichen auch noch mehr möglich gewesen und die schwache erste Hälfte darf man wirklich auch nicht vergessen, weshalb es am Ende nur für solide 3 Buchherzen reicht.

Infos zum Autor (Quelle: bastei-luebbe.de):
Bevor Martin Griffin Schriftsteller wurde, war er stellvertretender Schulleiter und ein dem Untergang geweihter Sänger, der einmal sogar die britische Rockband THE FALL auf ihrer Tour begleiten sollte - einen Gig, den er absagen musste, weil er nur zwei gute Songs geschrieben hatte. Griffin lebt mit seiner Frau und Tochter in Manchester. Zwei Fremde ist sein Debüt.
 
 
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