Titel: Zorn und Morgenröte
Autorin: Renée Ahdieh
Seiten: 400
Verlag: One by Lübbe
Preis: 16,99 €
Ersterscheinung: 12. 02. 16
Reihe: Teil 1 von 2
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Kurzbeschreibung:
Sharzad hat ihre beste Freundin an den Kalifen verloren und
nun will sie nur noch eins: ihre Freundin rächen. Und so meldet sie sich
freiwillig, um den jungen Herrscher zu heiraten.
Doch sie hat nicht vor zu sterben. Sie möchte überleben und
den Mann töten, der ihr die Freundin genommen hat. Im Angesicht der Morgenröte
beginnt sie, ihm eine Geschichte zu erzählen. Und tatsächlich: Sharzad bekommt
einen Tag Aufschub. Doch mit den Geschichten und den Nächten, die vergehen,
muss sie erkennen, dass Chalid nicht das Monster ist, für das ihn alle halten.
Sharzad fühlt, dass sie dabei ist, sich ausgerechnet in den
Mann zu verlieben, den sie so sehr hassen möchte...
Meinung:
Das Buch war ein absolutes Wunschbuch und wie sehr habe ich
mich gefreut, es endlich in Händen zu halten und lesen zu dürfen. Doch diese
Freude hat sich leider sehr schnell immer weiter verflüchtigt.
Schon allein den Start in die Geschichte fand ich sehr
schlecht gewählt. Es gibt einen Prolog, der ein paar kleine Andeutungen auf das
Grundproblem der Geschichte gibt, aber auch danach wird man einfach mitten in
die Handlung geworfen, ohne Erklärungen oder eine Einführung in die Welt.
Zusätzlich kommt noch hinzu, dass es gleich zu Beginn einige
abrupte Perspektivenwechsel gibt und das, obwohl man ja noch nicht mal die
Protagonistin und ihre Rolle zuordnen kann. Mit der Zeit ergeben die
Perspektivenwechsel Sinn und geben Einblick in das Leben außerhalb des Palastes,
aber in dieser Anfangsphase waren sie einfach zu viel, zu verwirrend und auch
unnötig.
Anfangs fiel es mir auch ein bisschen schwer mich mit den
vielen fremden Begriffen und Namen zurechtzufinden, jedoch hilft da das Glossar
am Ende des Buches sehr und diese tragen zur orientalischen Stimmung bei.
Diese Stimmung wird auf jeden Fall gut transportiert, da der
Schreibstil der Autorin sehr, sehr beschreibend und bildlich ist. Viele dieser
Beschreibungen lesen sich erstmal ganz nett und besonders, aber wenn man
genauer drüber nachdenkt erscheinen einige doch übertrieben oder auch
etwas merkwürdig.
Generell sind mir viele kleine Unstimmigkeiten aufgefallen,
die jetzt zwar einzeln nicht so sehr ins Gewicht fallen, aber in der Masse
schon immer wieder etwas stören. So fand ich z. B. die laschen Umgangsformen
mit den Hoheiten irgendwie etwas unrealistisch und ebenso war für mich viel zu lange nicht
nachvollziehbar, wieso der Kalif Shahrzad verschont hat und wieso sich daraus
eine Liebesgeschichte entwickelt.
Ein Plus des Buches ist auf jeden Fall Shahrzads mutiger und
schlagfertiger Charakter. Sie versucht ihr Ding durchzuziehen und lässt sich
dabei auch von niemandem reinreden. Dadurch entstehen einige nette
Schlagabtäusche. Jedoch hat es ziemlich lange gedauert, bis ich ihr etwas näher
gekommen bin. Sie und auch alle anderen, teils ganz netten Nebenfiguren,
blieben mir lange fremd und richtig mit ihnen mitfühlen konnte ich leider erst
am Ende.
Der Handlungsverlauf hat mich im Großteil des Buches echt
enttäuscht. Man erfährt viel zu lange nichts von den Hintergründen,
Entwicklungen werden oft nicht nachvollziehbar dargestellt und eigentlich
passiert nicht recht viel, außer dass sie sich verlieben und es ein paar
Probleme gibt. Die netten angedeuteten Nebenhandlungen, wie z.B. Shahrzads Magie usw. kommen viel zu kurz und
richtige Spannung kam leider, bis auf das Ende, so gut wie nie auf.
Die letzten 70 Seiten haben es aber nochmal rausgerissen und
mich doch noch einigermaßen mit dem Buch versöhnt. Da war endlich all das, was
ich mir auch vom Rest des Buches erhofft hatte. Es gab nun endlich Antworten
auf die offenen Fragen. Auch wieso Chalid Shahrzad anfangs verschont hat und
die Gefühle der beiden füreinander wurden endlich nachvollziehbar und auch
nachfühlbar.
Das Ende wirft nochmal einige Fragen auf und macht auf jeden
Fall neugierig auf die Fortsetzung.
Fazit:
Jetzt habe ich so viel geschrieben und könnte noch eine
Weile so weiter machen. Leider hat das Buch im Großteil meinen Erwartungen
überhaupt nicht entsprochen und ich bin durch die vielen kleinen
Unstimmigkeiten und den laschen Handlungsaufbau einfach nicht mit der
Geschichte warm geworden. Es gibt ein paar nette Ansätze und vor allem das Ende
konnte es nochmal rausreißen, weshalb ich von der eigentlichen Endbewertung von
2,5 Buchherzen auf ganz knappe 3 aufrunde.
Herzlichen Dank an One und Lovelybooks für die Bereitstellung des Buches und die Leserunde.
Infos zur Autorin (Quelle: luebbe.de):
Renée Ahdieh hat die ersten
Jahre ihrer Kindheit in Südkorea verbracht, inzwischen lebt sie mit
ihrem Mann und einem kleinen Hund in North Carolina, USA. In ihrer
Freizeit ist die Autorin eine begeisterte Salsa-Tänzerin, sie kann sich
für Currys, Schuhe, das Sammeln von Schuhen und Basketball begeistern.
Mit Zorn und Morgenröte legt sie ihren ersten Roman vor, zu dem es eine Fortsetzung geben wird, an dem die Autorin gerade arbeitet.
hey,
AntwortenLöschenich finde es ja immer sehr spanennd, wie unterschiedlich Eindrücke zu einem Buch sein können, deswegen lese ich gerne Rezis, die von meiner Meinung abweichen. also ich bin schwer begeistert von der Geschichte und hatte im Grunde gar nichts zu meckern, aber deine Einwände finde ich nachvollziehbar :)
Was ich beim Lesen gerade lustig fand: Du hättest dir mehr Informationen gewünscht, ich fand der Prolog hat mir gleich zu viele Infos gegeben und mir war irgendwie klar, wo das Problem beim Kalifen liegen muss. Ich hätten ihn lieber auch erst als Bestie gesehen und dann langsam hinter seine Fassade geschaut.
Liebe Grüße
Lena
Huhu,
AntwortenLöschenja ich hatte mir von Buch so viel mehr erhofft. Und ja, das mit dem Prolog hätte ich auch nicht unbedingt so haben müssen, da da schon klar wurde in welche Richtung es ging, aber zumindest waren das irgendwelche Infos und da man zum Ende wenigesntes noch ne Erklärung bekommen hat, wieso er da nicht einfach mit offenen Karten spielt, war es noch der bessere Weg.
Bin mal gespannt, ob ich die Fortsetzung lesen werde.
lg, Steffi
Halloho,
AntwortenLöschenIch hatte von Zorn und Morgenröte erst gehört als es bereits draußen war (shame on me)und hatte deshalb natürlich noch keine so hohen Erwartungen an das Buch, weshalb ich es sehr gelungen fand. Deine Einwände sind im Nachhinein natürlich trotzdem sehr nachvollziehbar!
lg
Magda