Titel: Wie das Licht von einem erloschenen Stern
Autorin: Nicole Boyle Rødtnes
Seiten: 243
Verlag: Beltz & Gelberg
Ersterscheinung: 29. 04. 2016
Reihe: Nein
Preis: 14,95 €
Seiten: 243
Verlag: Beltz & Gelberg
Ersterscheinung: 29. 04. 2016
Reihe: Nein
Preis: 14,95 €
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Kurzbeschreibung:
Seit Vega bei einer Feier gestürzt ist, leidet sie an
Aphasie. Sie kann nicht sprechen, kaum lesen und mit noch größerer Mühe
schreiben. Auch die Beziehung zu ihrer besten Freundin Ida und ihrem Freund
Johan gibt ihr keinen Halt, denn sie kommen mit ihrer Krankheit nicht zurecht.
Vega fühlt sich innerlich wie tot und zieht sich immer mehr zurück. Bis sie
Theo trifft, der ebenfalls an Aphasie leidet und beide merken, dass sich
zusammen leichter ein Weg in ein neues Leben finden lässt.
Meinung:
Die Kurzbeschreibung hat mich sofort angesprochen und da ich
schon so viel Gutes davon gehört habe, bin ich auch mit einigen Erwartungen an
die Geschichte gegangen.
Auffallend positiv finde ich die Grundthematik. Aphasie ist
mal eine Krankheit die mir abgesehen von Schlaganfällen selten begegnet ist und
eine Jugendgeschichte, die sich darum
dreht, ist definitiv etwas besonders. Es geht nicht um Krebs oder was wir alle
schon oft gelesen haben, sondern es geht um eine andere Art von Tragik, die
aber genauso packend und emotional sein kann.
Ich schreibe „sein kann“, weil das Potential dafür durchaus
vorhanden ist. Vega leidet sehr an der Aphasie. Ihr ganzes Leben hat sich
geändert, sie wurde zur Außenseiterin, wird bevormundet und ist frustriert und
wütend. Der Leser kann an ihren Gedanken und Gefühlen teilhaben, nachvollziehen
wie sie sich fühlt und mit ihr mit leiden. Die Autorin hat Vega sehr
authentisch und realitätsnah dargestellt und eine starke Protagonistin
geschaffen.
Auch die Nebenfiguren fand ich teilweise ziemlich
interessant. Zwar hätte man da noch ein bisschen tiefer gehen und sie noch eindringlicher
beschreiben können, aber vom Prinzip her hat das schon so gepasst.
Schreibstil und Erzählweise fand ich für das Thema und die
Zielgruppe sehr ansprechend. Leicht und flüssig zu lesen, durch die eher
bedrückende Grundstimmung manchmal ein bisschen duster, aber auch die freudigen
Momente werden hervorgehoben. Die verschiedensten Emotionen werden beschrieben,
teilweise nicht ganz so packend, wie es hätte sein können, aber durchaus solide
und abwechslungsreich.
Ebenso fand ich den Aufbau sehr rund und stimmig. Cover,
Titel und auch Kapitelüberschriften passen zusammen und jedes Kapitel wird erst
von einem kleinen Abschnitt mit Vergangenem eingeleitet, wodurch die Geschichte
nochmal sehr schön abgerundet wird und man mit der Zeit ein immer besseres
Gesamtbild bekommt.
Und trotzdem, auch wenn das alles wirklich gute und solide Einzelelemente,
hatte ich das Gefühl, dass nicht das ganze Potential genutzt wurde und mir in
der Gesamtbetrachtung doch irgendwas gefehlt hat. Das Gefühl blieb trotz aller
Tragik und Nachvollziehbarkeit ein bisschen oberflächlich und hat mich nicht
vollkommen erfüllt. Am Ende ging mir auch alles ein bisschen zu schnell und das
vollkommen durchdringende Gefühl, das solche Tragikgeschichten ausmacht, hat
sich einfach nicht eingestellt.
Fazit:
Eine aus vielen besonderen und stimmigen Einzelelementen
bestehende Geschichte, die unterhält und Emotionen offenbart, meinen
Erwartungen aber trotzdem nicht ganz entsprechen konnte. Obwohl die Geschichte
lesenswert ist, hat mir am Ende das gewisse Gefühl solcher Geschichten ein
bisschen gefehlt und ging es mir dann etwas zu schnell. Deshalb vergebe ich
gute 3,5 Buchherzen.
Infos zur Autorin (Quelle: Beltz.de):
Nicole Boyle Rødtnes, geb. 1985, gründete 2002 den Verein
»Hoffnungsvolle junge Schriftsteller«, der zahlreiche erfolgreiche
dänische Schrift steller hervorgebracht
hat. 2010 debütierte sie mit dem Roman »Dødsbørn«, dem ersten Band einer
Serie, der bei einem kleinen Verlag herauskam und schnell sehr
erfolgreich wurde.
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