Titel: Ich bin böse
Autor: Ali Land
ISBN: 978-3442484560
Seiten: 352
Verlag: Goldmann
Ersterscheinung: 20. Februar 2017
Preis: 9,99 € Taschenbuch
Kurzbeschreibung
Die 15-jährige Milly wächst schwer traumatisiert in einer
Pflegefamilie auf. Eine neue Identität soll alle Spuren zu ihrer Vergangenheit
verwischen. Denn Milly ist die Tochter einer Serienmörderin. Und diese konnte
nur gefasst werden, weil Milly der Polizei entscheidende Hinweise gegeben
hatte. Jetzt wird ihrer Mutter der Prozess gemacht, und Milly wird plötzlich
von Gewissensbissen heimgesucht. In ihrer Pflegefamilie findet das Mädchen
keine Unterstützung, um diese schwere Zeit zu überstehen – im Gegenteil:
Phoebe, die leibliche Tochter, hasst Milly von ganzem Herzen und versucht mit
allen Mitteln, ihr das Leben so schwer wie möglich zu machen. Und damit weckt
sie in Milly eine verborgene Seite. Eine böse Seite. Denn Milly ist die Tochter
ihrer Mutter ...
Meinung
Endlich mal wieder ein Psychothriller, der auch als solcher
betitelt werden kann. Aufmerksam darauf wurde ich beim Durchblättern der
Verlagsvorschau. Der Klappentext hörte sich absolut fesselnd und spannend an
und so war es dann auch. Ein Buch, ganz nach meinem Geschmack.
Schon nach den ersten paar Seiten merkte ich, dies wird ein
besonderes Buch. Es fesselte mich von Anfang an und ich konnte es nicht mehr
aus der Hand legen. Der Plot wirkte spannend und sehr düster auf mich, nahm
mich voll und ganz ein und war einfach nur gigantisch. Die Autorin verstand es,
alles sehr realistisch darzustellen, wobei natürlich viele schockierende Szenen
vorkamen. Es lag ein Knistern in der Luft und ich war sehr beeindruckt.
Die Handlung dieses psychologischen Spannungsromans war sehr
authentisch und ich konnte alles logisch mitverfolgen. Hauptprotagonistin ist
Milly, Kind einer Serienmörderin, und verantwortlich für die Verhaftung ihrer
Mutter. Schon das schrie ja nach Hilfe. Sie wächst sehr traumatisiert in einer
Pflegefamilie auf, welche sich nicht immer korrekt verhält. Ihre
Pflegeschwester macht ihr das Leben zur Hölle und immer wieder kommen Milly
Gewissenbisse, ob sie das Richtige getan hat. Außerdem treten in ihrem Kopf
Gedanken ihrer Mutter auf, welche sie noch mehr verstören. (Diese wurden im
Buch in einer anderen Schrift abgedruckt). Zum Glück erhält sie von ihrem
Pflegevater genug Rückhalt, um dies alles zu überstehen. Gegen Ende stirbt ihre
Pflegeschwester, es sieht aus wie Selbstmord, und alles nimmt anders als
gedacht seinen Lauf……
Die sehr unterschiedlichen Charaktere gefielen mir sehr gut.
Jeder hatte eine sehr ausgeprägte Persönlichkeit und wurde von Frau Land toll
ausgearbeitet und in Szene gesetzt. Sie wirkten auf mich sehr tiefgründig und
authentisch. Auch die Umgebungsbeschreibungen hatten etwas Besonderes an sich,
welches mich voll und ganz in den Roman einbringen ließ.
Das Ende hatte ich mir so nicht vorgestellt und ich muss
gestehen, ich war überrascht. Aber positiv überrascht. Es gefiel mir sehr gut
und ließ mich mit einem rundherum wohlen Gefühl zurück.
Der Schreibstil der Autorin gefiel mir ausgesprochen gut.
Ihr Perspektivenwechsel von direkter und indirekter Rede stellte zwar schon
einige Anforderungen an mich, aber ich kam damit ganz gut klar. Auch fehlte es
zu keiner Zeit an Spannung und bildlich konnte ich mir alles auch perfekt
vorstellen. Die Kapitel wurden recht kurz gehalten und die Schriftgröße war
auch ok.
Fazit
Bei dem Erstlingswerk „Ich bin böse“ gab es für mich nichts
auszusetzten. Dieses Werk hatte alles, was ein gutes Buch ausmacht. Ich fühlte
mich sehr wohl beim Lesen und konnte es nicht mehr aus der Hand legen. Davor
ziehe ich echt den Hut und vergebe verdiente 5 von 5 Buchherzen und eine klare
Leseempfehlung.
Vielen Dank an den Goldmann Verlag für die Bereitstellung dieses Exemplares.
Infos zur Autorin: (Quelle Amazon)
Ali Land hat Psychologie studiert, ihr Hauptforschungsgebiet
war die Psyche von Heranwachsenden, und ihre Doktorarbeit trägt den Titel
"Children Who Kill". Für ihren ersten Roman "Ich bin böse"
hat sie sich von "Der Herr der Fliegen", "Die Wespenfabrik"
und dem wahren Fall der britischen Serienmörderin Rosemary West inspirieren
lassen.
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