Samstag, 6. August 2016

Rezension: Interview mit einem Mörder - Bernhard Aichner




Titel: Interview mit einem Mörder - Ein Max Broll Krimi
Autor: Bernhard Aichner
   Seiten: 288
Verlag: Haymon 

     Preis: 19,90 €
Ersterscheinung: 20. 07. 16
Reihe: Teil 4 von (bisher) 4





Kurzbeschreibung:
Dramatische Szenen bei der Eröffnung des neuen Würstelstandes von Ex-Fußballstar Johann Baroni: Mitten in dem fröhlichen Geschehen fällt ein Schuss - und Baroni sinkt zu Boden. Totengräber Max Broll ist verzweifelt: Sein bester Freund darf nicht sterben!

Als er wieder zur Besinnung kommt, erinnert sich Max: Er hat den Schützen gesehen. Doch der vermeintliche Täter entpuppt sich als harmloser Tourist. Es gibt kein Motiv, keine Tatwaffe, keine weiteren Zeugen - niemand schenkt Max Glauben. Es bleibt ihm nichts anderes übrig, als die Sache selbst in die Hand zu nehmen und sich an die Fersen des Mannes zu heften.

Und tatsächlich sitzt er dem Mörder bald Auge in Auge gegenüber - doch der ist klug, nichts kann seine Schuld beweisen. Max folgt ihm in einer atemlos spannenden Verfolgungsjagd, die ihn bis auf ein Kreuzfahrtschiff im Mittelmeer bringt. Er ist überzeugt: Nur er kann den Verrückten zur Strecke bringen, um weitere Gräueltaten zu verhindern …

Meinung:
Ich versuche es gern immer mal wieder mit etwas ungewöhnlicheren Geschichten, jedoch nicht immer mit Erfolg. Das Interesse ist zwar da, aber manchmal ist mir einfach alles zu skurril und ich finde nicht wirklich in die Geschichte. Dieser vierte Max Broll Krimi hatte meine Neugier definitiv geweckt, aber leider fällt er auch in diese Kategorie und ich kam einfach nicht damit klar.

Das beginnt schon beim Schreibstil. Die Sätze sind extrem kurz und abgehakt, ich habe keinerlei Verbindung mit den Figuren oder der Handlung aufbauen können und das Lesen hat mir keinen Spaß gemacht. Die Dialoge im Buch werden stichpunktartig aufgezählt, ohne dass immer gleich ersichtlich ist, wer gerade was sagt und oft auch ohne, dass ein zusammenhängender Eindruck entsteht. Der Humor ist sehr schwarz und für mich schon deutlich über der Grenze des Unterhaltsamen. Bei dieser Reihe würde ich wirklich empfehlen, sich die Leseprobe vorher ganz genau anzusehen und nicht nur mal kurz hineinzublättern, wie ich es gemacht habe.

Da ich also keine Verbindung zu den Figuren aufbauen konnte, bin ich auch mit ihrer jeweils ziemlich extravaganten Art nicht wirklich warm geworden. Protagonist Max ist definitiv kein Sympathieträger, aber auch die Nebenfiguren konnten mich nicht überzeugen und wirkten teilweise extrem übertrieben.

Die Handlung an sich ist, abgesehen von den ganzen Störfaktoren, die es mir schwer gemacht haben, dieses Buch auch nur irgendwie zu genießen, teilweise eigentlich recht solide. Der Handlungsaufbau im Mittelteil ist recht spannend, danach wurde es aber doch wieder ein bisschen viel und das Ende hat mich auch etwas enttäuscht. 

Positiv erwähnen kann ich dann noch, dass man in die Reihe auch gut ohne Vorwissen einsteigen kann, da das wichtigste nochmal angedeutet und zusammengefasst wird.

Fazit:
Wie bereits im Klappentext angedeutet ein sehr ungewöhnlicher Krimi mit skurrilen Figuren und einem sehr gewöhnungsbedürftigem Schreibstil. Die Handlung ist teilweise trotzdem spannend aufgebaut und wer mit dem ungewöhnlichen Schreibstil und dem extrem schwarzen Humor zurechtkommt, kann vielleicht auch ein paar interessante Lesestunden mit dem Buch haben. Aber dafür empfehle ich wirklich dringend, sich vorher die Leseprobe ganz genau durchzulesen. Für mich war es leider nichts, aber aufgrund der interessanten Ansätze reicht es gerade noch für ein 2. Buchherz. 
Vielen Dank an den Literaturtest für das Leseexemplar.

Infos zum Autor (Quelle: haymonverlag.at):
Bernhard Aichner, geboren 1972, lebt als Schriftsteller und Fotograf in Innsbruck. Er schreibt Romane, Hörspiele und Theaterstücke. Für seine Arbeit wurde er mit mehreren Literaturpreisen und Stipendien ausgezeichnet, zuletzt mit dem Burgdorfer Krimipreis 2014 und dem Crime Cologne Award 2015.

Die Thriller seiner Totenfrau-Trilogie standen in Österreich und Deutschland monatelang auf den Bestsellerlisten. Die Romane wurden bisher in 16 Länder verkauft, u. a. auch in die USA und England. Eine US-Verfilmung ist in Vorbereitung. Bei Haymon erschienen u. a. die Romane: „Schnee kommt“ (2014), „Das Nötigste über das Glück“ (2015) und „Nur Blau“ (HAYMONtb 2015). Sein neuester Krimi "Interview mit einem Mörder", der vierte Band seiner erfolgreichen Krimiserie rund um den Totengräber Max Broll und seinen besten Freund, den Ex-Fußballstar Johann Baroni, ist bei Haymon erschienen.

Infos zur Reihe:
4. Interview mit einem Mörder

2 Kommentare:

  1. Hallo Steffi!
    Ich komme auch mit Bernhard Aichners Schreibstil überhaupt nicht klar! Ich habe mal in eine Leserprobe zur Bestatterin Blum reingelesen und wuusste, dass ist nichts für mich! Schade, denn ich würde gerne positive Werbung für unsere österreichischen Schriftsteller machen ;)
    Liebe Grüße
    Martina

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    1. Huhu Martina,
      jaa, das ist echt schade. Denn so klang die Geschichte zumindest nach was anderem und recht interessant. Aber es sollte einfach nicht sein^^

      Liebe Grüße,
      Steffi

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