Samstag, 10. September 2022

Rezension: Vega: Der Wind in meinen Händen - Marion Perko

Titel: Vega - Der Wind in meinen Händen
Autorin: Marion Perko

Seiten: 384  
Verlag: Insel
Preis: HC: 18,00 €; ebook: 6,99 €
Ersterscheinung: 15. 08. 2022
Reihe: Teil 1 von ??
  

Kurzbeschreibung:

Deutschland 2052: Die Menschen leiden unter heißen, trockenen Sommern. Um die Wasserknappheit zu lindern, arbeitet Vega als Wettermacherin – sie beeinflusst die Wolken und lässt es regnen. Doch sie hütet ein Geheimnis: Anders als ihre Kollegen benutzt sie dazu keine Chemikalien und Drohnen. Denn Vega kann mit der Kraft ihrer Gedanken Wind und Regen rufen.

Als bei einem rätselhaften Wetterunfall Kinder verletzt werden, wird Vega zur Zielscheibe. Wie soll sie ihre Unschuld beweisen, wenn niemand von ihrer Gabe erfahren darf? Hilfe erhält sie unerwartet von Leo, einem jungen Wissenschaftler, der das Wesen von Stürmen erforscht. Auf ihrer Suche nach der Wahrheit gerät Vega immer tiefer in ein Netz aus einflussreichen Umweltbehörden, Aktivisten und Konzernen ... Wem kann sie noch vertrauen? Und wie die Menschen schützen, die sie liebt?

Meinung:

Cover und Kurzbeschreibung fand ich extrem ansprechend und auch der Start in die Geschichte ist gleich spannend und wirft viele Fragen auf. Fragen zu den Gegebenheiten der zukünftigen Welt und der Wettermacher, aber auch dazu, wie dieser Wetterunfall passieren konnte, was mit Vegas Freund Esper passiert ist und vor allem auch, wer Leo ist und warum er ihr hilft.

Auf einige dieser Fragen gibt es im Verlauf des Buchs eine Antwort, aber leider nur auf einen Bruchteil. Prinzipiell nimmt die Flucht von Vega und Leo und deren Annäherung zueinander einen großen Teil des Plots ein. Dabei ist dies prinzipiell schon spannend gestaltet, aber ich hätte mir gerne noch mehr Infos zu den Hintergründen gewünscht. Klar, kommt das hoffentlich noch in den Folgebänden, aber ein bisschen mehr Grundwissen hätte auch im Auftakt nicht geschadet.

Wie genau hat sich Deutschland verändert? Wie funktioniert die Beeinflussung des Wetters mit Drohnen und Chemikalien? Und welchen Stellenwert haben die einzelnen Organisationen/ Firmen genau? So ganz klar, ist mir das alles leider noch nicht geworden.

Trotzdem habe ich Vega gerne kennengelernt und sie auf ihrer Flucht begleitet. Ich mochte sie als Protagonistin sehr gerne und habe mich auch gut in sie hineinversetzen können. Auch wenn sie eher vorsichtig sein will, konnte ich trotzdem nachvollziehen, weshalb sie sich so schnell auf Leo eingelassen und wenig hinterfragt hat. Sonst würde sie einfach alleine da stehen. Interessant sind natürlich ihre Kräfte und die Frage, weshalb sie sie hat. Aber auf diese Antworten darauf müssen wir uns leider auch noch gedulden.

Es gibt auch ein paar andere interessante Charaktere, diese bleiben bisher aber eher im Dunkeln und recht oberflächlich. Prinzipiell gibt es einfach noch viel offenes Potential.

Lesen lassen hat sich dieser Auftakt aber wirklich sehr gut und sehr schnell. Nicht nur durch die vielen Fluchtszenen, sondern auch die ruhigeren Momente und vor allem die Details zu den Stürmen usw. fand ich sehr anschaulich beschrieben. Am Ende wird es dann etwas sehr hektisch und undurchsichtig und der Cliffhanger, mit dem die Geschichte endet, ist auch nicht gerade nett.

Auch das Liebesdreieck, das immer so ein bisschen mitschwingt, aber zum Glück nie zum Hauptpunkt wurde, finde ich jetzt nicht so prickelnd. Diese Art von Liebesgeschichte ist in meinen Augen einfach schon ausgelutscht und nicht mehr nötig. Aber vielleicht bekommt die Autorin in den Fortsetzungen ja die Kurve und entwickelt es in eine ganz andere Richtung.

An sich gab es ein paar nette Wendungen, wobei einiges doch auch eher etwas vorhersehbar war.

Fazit:

Ein interessanter Auftakt in eine neue Dystopien-Reihe, der aber insgesamt etwas zu oberflächlich bleibt. Ich hätte gerne etwas mehr Details zu den Gegebenheiten und auch den Nebencharakteren gehabt. Aber Vega als Protagonistin mochte ich sehr gerne, durch die vielen Fluchtszenen gab es auch viel Action, auch wenn einige Wendungen doch etwas vorhersehbar waren. Alles in allem lies sich die Geschichte aber flüssig und schnell lesen und es gibt noch viel Potential für die Folgebände. Somit würde ich gute 3,5 Buchherzen vergeben, die ich bei Portalen mit ganzen Sternen aber auf-, statt abrunde.
 Vielen Dank an vorablesen.de und den Insel-Verlag für das Leseexemplar. 


Infos zur Autorin (Quelle: vorablesen.de): 
Marion Perko macht gern dort Urlaub, wo das Wetter rau ist und der Wind stürmisch. Wenn die Wolken über den Himmel jagen und immer neue Bilder aus Licht und Schatten auf die Landschaft malen, ist sie am liebsten draußen und lässt sich zu neuen Geschichten inspirieren. Marion Perko ist Autorin, Lektorin und Schreibcoach.

 
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4 Kommentare:

  1. Hallo Steffi,
    ich habe mir das Buch auch schon ein paar mal angeschaut, weil es wirklich toll klingt. Ich habe vor ein paar Tagen schon mal eine Meinung gelesen, in der es in eine ähnliche Richtung ging, wie bei dir: man erfährt insgesamt einfach zu wenig im Auftakt. Das ist natürlich echt ärgerlich und schade und ich glaube, mich würde das auch stören, wenn ich nur noch Fragen im Kopf hätte, aber kaum Antworten bekommen würde. Auch auf ein Liebesdreieck könnte ich gut verzichten... wieso ist das eigentlich stänidg in Jugendbüchern drin? Ja, die sind alle noch nicht so gefestigt in ihren Gedanken und Gefühlen, aber kann doch auch nicht sein, dass es überall so viel Auswahl gibt, die einen sofort interessiert :D :D naja wie auch immer, aber ich hoffe, es nimmt im Verlauf dann nicht noch mehr Raum ein, als jetzt. Ein bisschen Irrung und Wirrung ist ja okay, aber zu sehr dieses Gefühlshinundher fände ich auch nervig, vorallem wenn es ja eigentlich um was ganz anderes geht.
    Vielleicht bin ich aber inzwischen auch schon zu alt für Jugendbücher und verstehe das deswegen nicht mehr ;) Ich werde wohl erst mal schauen, wie die Folgebände so bewertet werden, bevor ich mich auf die Geschichte stürze.

    Liebe Grüße
    Dana

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    1. Hallo Dana,

      ja, ich finde es auch schade, dass das Potential nicht ganz genutzt wird und ich weiß auch nicht, weshalb es immer Liebesdreiecke geben muss. Hoffentlich lässt die Autorin es in den Fortsetzungen einfach ruhen.
      Ja ich muss jetzt auch erstmal gucken, wie es mit der Fortsetzung weiter geht und würde das auch so empfehlen...

      Liebe Grüße,
      Steffi

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    2. Hallo Steffi,
      manchmal überlege ich aber auch, ob wir Vielleser einfach zu "anspruchsvoll" werden? Was das Nutzen von Potenzial und solchen Sachen angeht, weil wir einfach 1000 eigene Ideen haben, was man damit alles noch cooles machen könnte. :D Aber manchmal fehlt es eben auch einfach an Informationen oder es wird alles nur angekratzt.
      Ich werd die Reihe auf jeden Fall mal im Auge behalten und dann mal schauen, ob ich sie irgendwann mal lesen werde.
      Liebe Grüße
      Dana

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    3. Hallo Dana,

      ja, das habe ich echt auch schon öfters überlegt :D Aber dann denke ich mir, dass Autoren doch auch so viele Ideen haben müssen, da sie selbst doch meistens auch Leser sind :D

      Ich denke, dieses Vorgehen ist hier eine gute Idee :)

      Liebe Grüße,
      Steffi vom Lesezauber

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