Dienstag, 15. November 2022

Rezension: Hinter den Spiegeln so kalt - Liza Grimm

Titel: Hinter den Spiegeln so kalt
Autorin: Liza Grimm

Seiten: 352  
Verlag: Knaur TB
Preis: Paperback: 15,99 €
Ersterscheinung: 04. 10. 2022
Reihe: Nein
 
 
 

Kurzbeschreibung:

Als ihre geliebte Tochter Hannah spurlos verschwindet, stürzt Finja in ein tiefes Loch. Ihr einziger Hinweis auf Hannahs Verbleib ist eine Spur aus Eis im Badezimmer, aber das ergibt doch überhaupt keinen Sinn!

In ihrer Verzweiflung sucht Finja schließlich Hilfe bei einer angeblichen Hexe – und stößt auf Ungeheuerliches: Schneetreiben und Schreie wirbeln durch ihre Erinnerungen, und ein fremdes Gesicht, das ihr seltsam vertraut erscheint.

Die Antworten auf Finjas Fragen warten hinter den Spiegeln, in einem Reich aus Eis und Schnee. Aber will sie die Wahrheit wirklich wissen?

Meinung:

Und wieder eine Märchenadaption, die ich total interessant fand. Vor allem, weil ich erst kürzlich mit Die Schneekönigin – Kristalle aus Eis und Blut eine weitere Adaption von der Schneekönigin gelesen habe.

Dass dies keine klassische Adaption ist, war mir schon vom Klappentext her klar, aber auch so muss ich sagen, dass die Parallelen zum Märchen erst im letzten Viertel so wirklich relevant werden und dabei auch geringer sind, als ich mir das gewünscht hätte.

Aber das ist generell etwas das Problem, das ich mit der Geschichte hatte. Auch wenn ich den Roman gut zum Lesen, die Trauer und die Verzweiflung von Protagonistin Finja glaubhaft rüber gebracht und das Entdecken der Hintergründe interessant und wichtig fand, wurden mir einfach zu viele Themen angeschnitten, die nicht vertieft oder beendet wurden.

Das Buch hätte so viel Potential gehabt, da es auch einige unerwartete Wendungen hat und das Grundthema auch viel tiefer geht, als anfangs zu erwarten ist. Durch die Triggerwarnung zu Beginn des Buches und das Verhalten einer Person konnte ich mir mit der Zeit zwar schon denken um was es geht, aber insgesamt wurden die Hintergründe doch recht realistisch und vor allem gut zwischen den Zeilen aufgebaut. Die Autorin erwähnt im Nachwort auch, dass sie durch ihren Roman zu dem gewissen Thema sensibilisieren will, was ihr durchaus gelungen ist, auch wenn es sehr oberflächlich bleibt.

Aber die ganzen anderen Themen, allen voran die Magie, die Hexen, die Schattenwelt und die verwobenen Familienverhältnisse und die Folgen daraus kamen mir total zu kurz. Da hätte man vieles gar nicht einführen müssen, wenn man die ganzen aufgeworfenen Fragen unbeantwortet lässt. Wenn man nur auf das andere, wirklich schreckliche Thema hinaus wollte, hätte man das auch geradliniger haben können. So bin ich doch etwas enttäuscht, dass vieles einfach so stehen gelassen wurde.

Fazit:

Wirklich gut lesbar und mit einer wichtigen Botschaft versehen, aber insgesamt wurden mir einfach zu viele Themen angeschnitten, die viel zu oberflächlich blieben. Da hätte ich mir mehr Geradlinigkeit oder mehr Tiefe gewünscht und finde es schade, dass nicht das komplette Potential genutzt wurde. Somit reicht es nur für gute 3 Buchherzen, auch wenn ich aufgrund der Dringlichkeit des Hintergrundthemas gerne mehr vergeben hätte. 
 Vielen Dank an den Knaur Verlag für die Bereitstellung des Leseexemplars.


Infos zur Autorin (Quelle: droemer-knaur.de):
Liza Grimm studierte in München Germanistik und verliebte sich währenddessen in Geschichten. Nach ihrem Studium arbeitete sie als Fantasy- und Science-Fiction-Lektorin, bevor sie sich als Autorin selbstständig machte. Wenn sie gerade nicht schreibt, twittert sie leidenschaftlich gerne über ihren Hund oder redet auf Twitch über Bücher. Über ihre Social-Media-Kanäle erreicht sie über 90.000 Menschen.


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3 Kommentare:

  1. Hi Steffi!

    Interessant ... in einer anderen Rezension hab ich vor ein paar Tagen gelesen, dass es viele Parallelen zum Märchen hat. So unterschiedlich ist die Wahrnehmung beim lesen.
    Ich hatte das Buch natürlich auch dem Schirm, weil ich Märchenadaptionen grundsätzlich sehr mag. Aber nach den ersten Meinungen dazu hab ich schnell gemerkt, dass ich es nicht lesen werde. Das Thema das hier dahintersteckt, darüber lese ich einfach nicht gerne - und wenn hier auch noch mehr angeschnitten wurde, so wie du es beschreibst, ne, das muss ich dann nicht haben :)

    Danke für deine Meinung!

    Liebste Grüße, Aleshanee

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    Antworten
    1. Hallo Aleshanee,

      ja, ich finde so unterschiedliche Wahrnehmungen auch immer sehr interessant :D

      Ja, es ist ja auch völlig Legtim Themen zu haben, die man einfach nicht braucht :)
      Freut mich aber, dass dich meine Meinung trotzdem interessiert hat.

      Liebe Grüße,
      Steffi

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    2. Das Buch hatte mich halt neugierig gemacht, also schau ich mir gerne unterschiedliche Meinungen dazu an - könnte ja sein dass mich doch noch eine überzeugt :D
      Aber ich denke nicht, dass ich es lesen werde. Das Thema und dazu die Punkte, die du auch angemerkt hast ... ich glaube nicht dass ich hier beim Lesen viel Freude haben würde.

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