Mittwoch, 29. Mai 2024

Rezension: The Falcon and the Rose: Vergiss mich nicht - Beatrice Braun

Titel: The Falcon and the Rose - Vergiss mich nicht
   Autorin: Beatrice Braun
  Seiten: 474
Verlag: Traumschwingen Verlag
Preisebook: 5,99 €TB: 20,00 €
Ersterscheinung: 15. 05. 2024
Reihe: Nein?
 
 
 

Kurzbeschreibung:

Kurz vor ihrer Verlobung wird Tenyas Dorf von einem mächtigen Zauberer überfallen und ihr Bruder entführt. Dadurch sollen die Bewohner gezwungen werden, den Falken zu verraten, einen Räuber, der die Herrschaft des Zauberers bekämpft. Um ihren Bruder zu befreien, hilft Tenya bei der Suche nach dem Gesetzlosen. Im Wald stößt sie auf ein Schloss hinter einer hohen Dornenhecke, von dem es heißt, dass Dornröschen darin schlafen würde. Tenya wagt sich in die Hecke und findet das Turmzimmer, aber das Bett ist leer.

Was hat der Räuber mit der Figur aus dem Märchen zu tun?

Meinung:

Ich mag Märchenadaptionen ja sehr gerne, weshalb mich die Kurzbeschreibung zusammen mit dem tollen Cover wirklich angesprochen hat.

Nach Beenden des Buchs, muss ich sagen, dass die Begrifflichkeit doch mehr Erwartungen bzgl. den Verbindungen zu den Märchen geweckt hat, als die Geschichte selbst halten kann. Denn, die Verbindungen beziehen sich vor allem auf die bereits im Klappentext genannten Faktoren, der Rest hat relativ wenig mit den bekannten Geschichten zu tun. Was an sich auch nicht schlimm ist, aber irgendwie erwarte ich bei dem Begriff Märchenadaption doch ein bisschen mehr.

Der Plot hat auf jeden Fall seine eigene Dynamik, auch wenn ich das Worldbuilding an manchen Stellen noch nicht ganz so aussagekräftig fand. Es hat durchaus etwas gedauert, die Zusammenhänge und Hintergründe zu verstehen und ich hatte doch auch ab und an das Gefühl, dass mir vor allem bei den Ausgangslagen der unterschiedlichen Welten nicht alles komplett klar geworden ist.

Schade fand ich auch, dass der Antagonist lange Zeit doch etwas eindimensional beschrieben war. Mit der Zeit hat man zwar seine Abneigung zum Protagonist Arnas besser verstehen können, aber weshalb er vorher schon böse war usw. ist mir nicht wirklich deutlich geworden.

Die restlichen Figuren sind dafür recht solide erarbeitet. Durch den Klappentext könnte man ja meinen, dass Tenya die Protagonistin der Geschichte ist, aber man merkt recht schnell, dass sie eigentlich auch nur eine Nebenrolle hat und es um den ehemaligen Magier Arnas und dessen große Liebe Assimoé geht.

Dabei ist lange nicht ganz klar, wie es dazu kam, dass Assimoé verschwunden ist, aber man erlebt durch Rückblenden in die Vergangenheit mit, wie die beiden sich kennenlernen und begleitet in der Gegenwart Arnas Suche nach ihr und den verzweifelten Kampf gegen Antagonist Schizal.

Ich fand es gut, dass es diese Vergangenheitsanteile gab, auch wenn ich sie vielleicht nicht immer fanz so ausführlich gebraucht hätte. An sich fand ich den Schreibstil ganz ok und gut lesbar, manchmal hätte die Spannung aber noch ein bisschen greifbarer sein können.

Ein wirklicher Pluspunkt der Geschichte, ist die Unvorhersehbarkeit. Ich konnte mir oft nicht denken, was nun weiter passieren wird und wie sich alles entwickelt. Ab und an gab es Vorahnungen, die sich zum Teil bewahrheitet haben, aber prinzipiell konnte man die Entwicklungen so nicht absehen, auch weil immer wieder was neues hinzukam.

Das Ende fand ich prinzipiell in Ordnung, nur in einem Punkt war es mir etwas zu offen, nämlich darin, was aus einer bestimmten Person wurde. Ich verstehe schon, dass man damit evtl. die Spannung offen halten möchte, aber so gar nicht mehr darauf einzugehen, fand ich irgendwie etwas unrund.

Fazit:

Eine prinzipiell unterhaltsame Fantasygeschichte, bei der der Stempel Märchenadaption aber vielleicht ein paar falsche Erwartungen weckt. Denn, nur die Ausgangssituation hat Parallelen zu den bekannten Geschichten, der Rest ist völlig eigenständig. Die Handlungsentwicklung hat mir gut gefallen und war erfreulicherweise ziemlich unvorhersehbar, jedoch hätte ich mir noch etwas mehr Worldbuilding, mehr Tiefe beim Antagonisten und manchmal auch ein bisschen mehr Spannung gewünscht. Das Ende ist zufriedenstellend, auch wenn ich es nicht so gut fand, dass das verbleiben einer bestimmten Person einfach nicht mehr erwähnt wurde. Insgesamt ein unterhaltsames Debüt mit ein paar Kritikpunkten, aber auch erkennbarem Potential für weitere Geschichten. Ich vergebe solide 3 Buchherzen.
Vielen Dank an den Kuneli Verlag für die Bereitstellung des Leseexemplars.


Infos zur Autorin (Quelle: beatricebraun.de):
Beatrice Braun ist in einem kleinen Dorf im Erzgebirge aufgewachsen, wo die alten Sagen und Legenden noch lebendig waren. Ihre Großmutter kannte besonders viele davon, und wusste so manch fantastische und bisweilen auch schauerliche Geschichte zu berichten. 

Geschichten begleiten sie schon ihr ganzes Leben lang. Sie war schon immer eine Leseratte und ist es bis heute. Schnell kam auch das Entwerfen eigener Geschichten dazu. Ihr erstes Buch handelte von Kobolden und sie hat es für ihre Kinder geschrieben. 



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2 Kommentare:

  1. Guten Morgen Steffi :)

    Ich lese das Buch aktuell auch - bin aber noch nicht ganz durch (ca. bei 2/3). Deswegen hab ich mir den Absatz zum Ende auch nicht mit durchgelesen^^

    Bei allen Punkten bin ich aktuell aber deiner Meinung. Der Klappentext war schon etwas irreführend, da ich Tenya doch mehr als Protagonistin erwartet hatte. Bei der Thematik Märchenadaption bin ich auch bei dir.

    Ich empfinde die Geschichte bisher noch ein bisschen unausgereift. An manchen Stellen zu viel, an anderen zu wenig - auch kann ich zu den Charakteren selbst irgendwie eine richtige Verbindung aufbauen. Es liest sich für mich so "von oben herab". Mal schauen, was noch passieren wird und wie mein Gesamtfazit aussieht.

    Viele Grüße
    Andrea

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    1. Hallo Andrea,

      freut mich, dass du mir zustimmst. Ja, das mit dem noch etwas unausgereift stimmt. Typsiches Debüt eben. Wobei die Verbindung zu den Charakteren für mich im Verlauf doch etwas besser geworden ist. Ich bin gespannt, was du am Ende dazu sagen wirst.

      Liebe Grüße,
      Steffi

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