Sonntag, 21. Juli 2024

Hörbuchrezension: Der Gesang der Flusskrebse - Delia Owens

Titel: Der Gesang der Flusskrebse
 Autorin: Delia Owens
Übersetzer: Ulrike Wassel & Klaus Timmermann
  Sprecherin: Luise Helm   
 Laufzeit: 11 h 28 Min - gekürzte Lesung         
Verlag: Hörbuch Hamburg              
Preis: 
ab 10, 49 €
Ersterscheinung: 22. 07. 2019        
Reihe: Nein
 
 
 
 

Kurzbeschreibung:

In den 1960er-Jahren schwirren viele Gerüchte über Kya Clark durch die ruhige Küstenstadt Barkley Cove. Isoliert lebt sie im Marschland mit seinen Salzwiesen, Sandbänken, Buchten. Sie kennt jeden Stein und Seevogel, jede Muschel und Pflanze. Zwei junge Männer werden auf die wilde Schöne aufmerksam, und Kya öffnet sich einem neuen Leben – mit dramatischen Folgen. Als einer der beiden tot aufgefunden wird, sind sich die Bewohner sicher: Das »Marschmädchen« ist schuld.

Meinung:

Um dieses Buch gab es ja wirklich einen großen Hype. Zugegeben, ohne diesen hätte ich es wohl nicht in die Hand genommen, denn so ganz mein Beuteschema ist es ja nicht. Dennoch war ich neugierig, was so viele Leute begeistert hat und wollte mir selbst ein Bild davon machen und trotzdem schwang auch definitiv etwas Skepsis mit.

Und diese Skepsis hat sich zu Beginn auch wirklich erstmal verstärkt. Den Anfang fand ich schwierig, da der Erzählstil doch recht nüchtern und kühl ist. Außerdem hat Kya wirklich ein hartes Los bekommen. Verlassen von Mutter und sämtlichen Geschwistern, allein gelassen bei einem trinkenden und schlagenden Vater und eigentlich nur darauf aus, von jemanden geliebt zu werden.

Den Beginn fand ich also etwas stockend, aber mit der Zeit habe ich mich an diese besondere, etwas nüchterne Erzählweise gewöhnt und danach hat die Geschichte doch einen richtigen Sog entwickelt. Ich habe es genossen, Kya bei ihrem einfachen und so ehrlichen Leben zu begleiten, mit ihr gelitten, wenn sie wieder ungerecht behandelt wurde und mitgefiebert, wenn sie Unterstützung erhalten hat.

Neben der ausführlichen Erzählung von Kyas Kindheit und Jugend gibt es auch immer wieder Kapitel aus dem Jahr 1979, in dem eine Leiche aufgefunden wird und sich die Anzeichen verdichten, dass Kya ein Motiv gehabt haben könnte. Auch hier gibt es weiterhin die volle Dröhnung an Vorurteilen und Zuschreibungen, aber doch auch kleine Hoffnungsschimmer.

Klar, die 1960 Jahre in den USA waren andere Zeiten, aber trotzdem erinnert auch erschreckend viel an heute...

Prinzipiell ist die komplette Erzählung sehr detailliert und beschäftigt sich mit vielen vermeintlichen Kleinigkeiten und vielen leisen Tönen. Jedoch schlägt es gerade dann auch ein, wenn diese lauter werden und Kya z. B. nur aufgrund ihrer Herkunft abgelehnt wird, oder sich auf den falschen Mann einlässt, nur weil sie so einsam ist.

Anfangs und während des Mordprozesses waren es mir ein paar Details zu viel, jedoch haben diese in der Nachbetrachtung auch ihre Berechtigung, auch wenn ich sie persönlich nicht immer so ausführlich gebraucht hätte.

Schön fand ich, dass man die Geschichte auch wirklich zu Ende erzählt bekommen hat und sie definitiv was besonderes war und dabei auch ein paar wirklich tolle und besondere Charaktere geschaffen wurden.

Fazit:

Wirklich ein besonderes Buch, das den großen Hype schon ziemlich verdient hat. Die Geschichte wird eher kühl, nüchtern und unaufgeregt erzählt und beschäftigt sich viel mit Details, aber trotzdem erzählt sie vom Leben, von Besonderheiten und Ungerechtigkeiten und entwickelt einen ganz besonderen Sog und viel Tiefe. Vor allem zu Beginn und während des Prozesses war es mir etwas zu detailliert, aber prinzipiell hat mich die Geschichte sehr berührt und zum Teil auch schockiert und ich vergebe sehr gute 4 Buchherzen.

Infos zur Autorin (Quelle: hoerbuch-hamburg.de):
Delia Owens erforschte über zwanzig Jahre als Zoologin zusammen mit ihrem damaligen Mann Mark in verschiedenen afrikanischen Ländern Elefanten, Löwen und Hyänen. Ihr Roman »Der Gesang der Flusskrebse« ist eines der erfolgreichsten US-amerikanischen Debüts aller Zeiten. Sie lebt auf einer Farm in North Carolina mit Pferden, Braunbären und unzähligen Vogelarten.

Info zur Sprecherin (Quelle: hoerbuch.hamburg.de):
Luise Helm, 1983 in Berlin geboren, wurde als Schauspielerin durch die Komödie »Harte Jungs« bekannt. Seither spielte sie in vielen Filmen mit und lieh als Synchronsprecherin Hollywoodstars wie Scarlett Johansson oder Megan Fox ihre Stimme. Ihre große emotionale Ausdruckskraft macht Luise Helm außerdem zu einer beliebten Hörbuchsprecherin. Sie las unter anderem Titel von Jojo Moyes oder Cecelia Ahern



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5 Kommentare:

  1. Hallo Steffi,
    ich habe mir das Buch auch schon aus der Bibliothek ausgeliehen gehabt, hab es dann aber nicht geschafft es auch zu lesen. Das Hörbuch hatte ich auch da, da war es aber das Gleiche ;) Irgendwann möchte ich mir die Geschichte aber auch noch mal vornehmen. Es ist jetzt auch nicht so unbedingt mein Beuteschema, aber dennoch klingt es interessant und wie es scheint lohnt es sich ja auch, die Gwöhnungsphase durchzuhalten, weil man danach eine schöne Geschichte präsentiert bekommt. Mal sehen, wann ich mal dazu kommen werde, deine Meinung macht mich auf jeden Fall noch neugieriger.
    Liebe Grüße,
    Dana

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    1. Hallo Dana,

      ja, mein Beuteschema war es ja auch gar nicht, aber es ist wirklich was besonderes, was insgesamt gut unterhalten hat :).
      Deshalb drücke ich die Daumen, dass du bald nochmal einen Versuch damit starten kannst.

      Liebe Grüße,
      Steffi

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    2. Danke, ich werde berichten, wenn es soweit sein sollte ;) Es warten allerdings so viele Geschichten darauf, von mir gelesen oder gehört zu werden, da kann ich nicht abschätzen, wann das dann wirklich dran ist bzw. wann ich mehr Lust darauf als auf anderes habe.

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  2. Hi Steffi!

    Ich bin ja bei gehypten Büchern mittlerweile sehr skeptisch, aber das hat mich dann doch wieder neugierig gemacht - und ich hab es nicht bereut. Die nüchterne Erzählweise spiegelt vieles sehr gut wieder und der Genre-Mix war sehr interessant. Vor allem aber das Ende, das fand ich so genial! Freut mich dass es dir trotz kleiner Längen gut gefallen hat!

    Liebste Grüße, Aleshanee

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    1. Hallo Aleshanee,

      ja, da kann ich dir nur zustimmen und hier fand ich den Hype insgesamt doch echt auch gerechtfertigt :)

      Liebe Grüße,
      Steffi

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