Titel: Der Gesang der Flusskrebse
Autorin: Delia Owens
Übersetzer: Ulrike Wassel & Klaus Timmermann
Sprecherin: Luise Helm
Laufzeit: 11 h 28 Min - gekürzte Lesung
Verlag: Hörbuch Hamburg
Preis: ab 10, 49 €
Ersterscheinung: 22. 07. 2019
Reihe: Nein
Kurzbeschreibung:
In
den 1960er-Jahren schwirren viele Gerüchte über Kya Clark durch die
ruhige Küstenstadt Barkley Cove. Isoliert lebt sie im Marschland mit
seinen Salzwiesen, Sandbänken, Buchten. Sie kennt jeden Stein und
Seevogel, jede Muschel und Pflanze. Zwei junge Männer werden auf die
wilde Schöne aufmerksam, und Kya öffnet sich einem neuen Leben –
mit dramatischen Folgen. Als einer der beiden tot aufgefunden wird,
sind sich die Bewohner sicher: Das »Marschmädchen« ist schuld.
Meinung:
Um
dieses Buch gab es ja wirklich einen großen Hype. Zugegeben, ohne
diesen hätte ich es wohl nicht in die Hand genommen, denn so ganz
mein Beuteschema ist es ja nicht. Dennoch war ich neugierig, was so
viele Leute begeistert hat und wollte mir selbst ein Bild davon
machen und trotzdem schwang auch definitiv etwas Skepsis mit.
Und
diese Skepsis hat sich zu Beginn auch wirklich erstmal verstärkt.
Den Anfang fand ich schwierig, da der Erzählstil doch recht nüchtern
und kühl ist. Außerdem hat Kya wirklich ein hartes Los bekommen.
Verlassen von Mutter und sämtlichen Geschwistern, allein gelassen
bei einem trinkenden und schlagenden Vater und eigentlich nur darauf
aus, von jemanden geliebt zu werden.
Den
Beginn fand ich also etwas stockend, aber mit der Zeit habe ich mich
an diese besondere, etwas nüchterne Erzählweise gewöhnt und danach
hat die Geschichte doch einen richtigen Sog entwickelt. Ich habe es
genossen, Kya bei ihrem einfachen und so ehrlichen Leben zu
begleiten, mit ihr gelitten, wenn sie wieder ungerecht behandelt
wurde und mitgefiebert, wenn sie Unterstützung erhalten hat.
Neben
der ausführlichen Erzählung von Kyas Kindheit und Jugend gibt es
auch immer wieder Kapitel aus dem Jahr 1979, in dem eine Leiche
aufgefunden wird und sich die Anzeichen verdichten, dass Kya ein
Motiv gehabt haben könnte. Auch hier gibt es weiterhin die volle
Dröhnung an Vorurteilen und Zuschreibungen, aber doch auch kleine
Hoffnungsschimmer.
Klar,
die 1960 Jahre in den USA waren andere Zeiten, aber trotzdem erinnert
auch erschreckend viel an heute...
Prinzipiell
ist die komplette Erzählung sehr detailliert und beschäftigt sich
mit vielen vermeintlichen Kleinigkeiten und vielen leisen Tönen.
Jedoch schlägt es gerade dann auch ein, wenn diese lauter werden und
Kya z. B. nur aufgrund ihrer Herkunft abgelehnt wird, oder sich auf
den falschen Mann einlässt, nur weil sie so einsam ist.
Anfangs
und während des Mordprozesses waren es mir ein paar Details zu viel,
jedoch haben diese in der Nachbetrachtung auch ihre Berechtigung,
auch wenn ich sie persönlich nicht immer so ausführlich gebraucht
hätte.
Schön
fand ich, dass man die Geschichte auch wirklich zu Ende erzählt
bekommen hat und sie definitiv was besonderes war und dabei auch ein
paar wirklich tolle und besondere Charaktere geschaffen wurden.
Fazit:
Wirklich
ein besonderes Buch, das den großen Hype schon ziemlich verdient
hat. Die Geschichte wird eher kühl, nüchtern und unaufgeregt
erzählt und beschäftigt sich viel mit Details, aber trotzdem
erzählt sie vom Leben, von Besonderheiten und Ungerechtigkeiten und
entwickelt einen ganz besonderen Sog und viel Tiefe. Vor allem zu
Beginn und während des Prozesses war es mir etwas zu detailliert,
aber prinzipiell hat mich die Geschichte sehr berührt und zum Teil
auch schockiert und ich vergebe sehr gute 4 Buchherzen.
Infos zur Autorin (Quelle: hoerbuch-hamburg.de):
Delia Owens erforschte über zwanzig Jahre als Zoologin
zusammen mit ihrem damaligen Mann Mark in verschiedenen afrikanischen
Ländern Elefanten, Löwen und Hyänen. Ihr Roman »Der Gesang der
Flusskrebse« ist eines der erfolgreichsten US-amerikanischen Debüts
aller Zeiten. Sie lebt auf einer Farm in North Carolina mit Pferden,
Braunbären und unzähligen Vogelarten.
Info zur Sprecherin (Quelle: hoerbuch.hamburg.de):
Luise Helm, 1983 in Berlin geboren, wurde als
Schauspielerin durch die Komödie »Harte Jungs« bekannt. Seither spielte
sie in vielen Filmen mit und lieh als Synchronsprecherin Hollywoodstars
wie Scarlett Johansson oder Megan Fox ihre Stimme. Ihre große emotionale
Ausdruckskraft macht Luise Helm außerdem zu einer beliebten
Hörbuchsprecherin. Sie las unter anderem Titel von Jojo Moyes oder
Cecelia Ahern
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Hallo Steffi,
AntwortenLöschenich habe mir das Buch auch schon aus der Bibliothek ausgeliehen gehabt, hab es dann aber nicht geschafft es auch zu lesen. Das Hörbuch hatte ich auch da, da war es aber das Gleiche ;) Irgendwann möchte ich mir die Geschichte aber auch noch mal vornehmen. Es ist jetzt auch nicht so unbedingt mein Beuteschema, aber dennoch klingt es interessant und wie es scheint lohnt es sich ja auch, die Gwöhnungsphase durchzuhalten, weil man danach eine schöne Geschichte präsentiert bekommt. Mal sehen, wann ich mal dazu kommen werde, deine Meinung macht mich auf jeden Fall noch neugieriger.
Liebe Grüße,
Dana
Hallo Dana,
Löschenja, mein Beuteschema war es ja auch gar nicht, aber es ist wirklich was besonderes, was insgesamt gut unterhalten hat :).
Deshalb drücke ich die Daumen, dass du bald nochmal einen Versuch damit starten kannst.
Liebe Grüße,
Steffi
Danke, ich werde berichten, wenn es soweit sein sollte ;) Es warten allerdings so viele Geschichten darauf, von mir gelesen oder gehört zu werden, da kann ich nicht abschätzen, wann das dann wirklich dran ist bzw. wann ich mehr Lust darauf als auf anderes habe.
LöschenHi Steffi!
AntwortenLöschenIch bin ja bei gehypten Büchern mittlerweile sehr skeptisch, aber das hat mich dann doch wieder neugierig gemacht - und ich hab es nicht bereut. Die nüchterne Erzählweise spiegelt vieles sehr gut wieder und der Genre-Mix war sehr interessant. Vor allem aber das Ende, das fand ich so genial! Freut mich dass es dir trotz kleiner Längen gut gefallen hat!
Liebste Grüße, Aleshanee
Hallo Aleshanee,
Löschenja, da kann ich dir nur zustimmen und hier fand ich den Hype insgesamt doch echt auch gerechtfertigt :)
Liebe Grüße,
Steffi
Hallo Steffi,
AntwortenLöschenmeine älteste Rezension ist vom 12. September. Aber bei meiner Lesegeschwindigkeit habe ich auch schnell viele Rezensionen parat (vor allem wenn ich seitenstarke Bücher vermeide... )
Von deinen Büchern kenne ich nur DER GESANG DER FLUSSKREBSE; das ich nur gelesen habe nachdem ich den Trailer zum Film gesehen habe. Da hat sich meine Meinung geändert, da ich dachte dass es sich um eine Art Kriminalfall (nach Art von WER DIE NACHTIGALL STÖRT) handeln würde, aber ich wurde dann doch enttäuscht und kann den Hype nicht wirklich nachvollziehen. Aber vielleicht bin ich auch nicht wirklich die Zielgruppe.
Liebe Grüße
Martin
Mein TTT: https://wp.me/p9WDjt-jUe
Hallo Martin,
Löschenich glaube, dein Kommentar sollte eher beim TTT-Beitrag landen, aber ist ja nicht so schlimm. Auch hier wurde er gefunden :).
Oh wow, in so ner kurzen Zeit hätte ich nichtmal in meinen besten Zeiten die Rezensionen hinbekommen :D
Mh, ja, ist jetzt keine typische Geschichte, bei mir hat es ja auch etwas gedauert, bis ich mich wirklich drauf einlassen konnte.
Liebe Grüße,
Steffi