Samstag, 21. September 2019

Rezension: The Chain - Adrain McKinty

Titel: The Chain - Durchbrichst du die Kette, stirbt dein Kind
Autor: Adrian McKinty
   Seiten: 352   
Verlag: Knaur TB
Preis: 14,99 €  broschiert 
Ersterscheinung: 02. 09. 2019
 Reihe: Nein




Kurzbeschreibung:
Was als ganz normaler Tag begann, wird zum Albtraum für die alleinerziehende Rachel, als ihre 13-jährige Tochter auf dem Weg zur Schule verschwindet. Die einzige Spur: Das Handy des Mädchens wird an der Bushaltestelle gefunden. Tatsächlich erhält Rachel kurz darauf einen Anruf von der Entführerin. Die Frau am Hörer – ebenfalls Mutter eines entführten Kindes –, gibt sich als Kylies Kidnapperin zu erkennen. Sie ist Teil des perfiden Netzwerks »The Chain«. Und sie hat Rachel auserwählt, die Kette der Kindes-Entführungen weiterzuführen: Wenn Rachel ihr Kind lebend wiedersehen will, muss sie nicht nur binnen weniger Stunden das Lösegeld auftreiben – sie muss ihrerseits ein Kind entführen und dessen Eltern dazu bringen, dasselbe zu tun. Die Kette muss weitergehen…

Meinung:
Also die Kurzbeschreibung bzw. die Idee dahinter hat mich sofort gefesselt, weil sie so perfide wie auch genial ist. Jeder kennt Kettenbriefe und -aufgaben, aber nicht in so einer Dimension. Mit dieser herausragenden Idee war es für mich eigentlich klar, dass dies ein super Thriller sein muss.

Leider habe ich mich da aber auf allen Ebenen getäuscht, denn ich fand die Geschichte leider nur bedingt spannend, zum Teil auch recht abgedreht und voll mit Klischees. 

Aber fangen wir mal mit dem an, was ich ok fand. Das Buch ist in zwei Teile eingeteilt, bei Teil eins geht es um die Entführung, beim zweiten Teil dann um das danach. Jeder hat mit den Folgen dieser grauenhaften Entführung zu Kämpfen und man bekommt auch ein paar Einblicke zu den Hintergründen der Drahtzieher und Rachel möchte Rache.  

Prinzipiell muss ich sagen, dass ich den ersten Teil noch ganz ok fand. Nichts Besonderes, aber ok und solide lesbar. Obwohl ich die Figuren recht oberflächlich und eindimensional fand, konnte ich schon irgendwie mit Rachel und Kylie mitfühlen und war gespannt, wie es weitergeht. Auch den moralischen Aspekt fand ich ganz gut dargestellt. Es war glaubhaft, dass man in so einer Extremsituation auch seine Werte vergisst und plötzlich Sachen macht, die man sich so nie zugetraut hätte. Ebenso fand ich das Prinzip der Kette grundsätzlich nachvollziehbar und realistisch dargestellt und gar nicht so unrealistisch und sehr erschreckend, dass solche Menschenketten wirklich funktionieren könnten. 

Wirklich abgedreht wurde es für mich aber erst in Teil zwei. Da empfand ich den Schreibstil plötzlich als extrem kühl, wurde immer mehr von der Geschichte distanziert und konnte auch kaum noch Spannung spüren. Eigentlich wollte ich zwar schon wissen, wer und was genau hinter der Kette steckt, aber das, was ich erfahren habe, hat mir nicht gefallen. Und auch die Entwicklungen fand ich immer unglaubwürdiger. Je weiter ich gelesen habe, desto mehr war ich versucht das Buch einfach abzubrechen. Am Ende hab ich die Seiten nur noch überflogen und war einfach froh, als es vorbei war. 

Fazit:
Eine so geniale Grundidee wurde einfach in den Sand gesetzt. Dabei fand den moralischen Aspekt und das Konstrukt der Kette ganz gut dargestellt und Teil eins des Buches, der sich mit der Einführung beschäftigt hat, noch ganz solide und ok. Aber Teil zwei war ziemlich abgedreht, kaum spannend und für mich sehr kühl und distanziert erzählt. Da hat die Geschichte mich völlig verloren und ich war nur noch froh, wie es vorbei war. Deshalb bleiben am Ende leider auch nur die Enttäuschung und knappe 2 Buchherzen. 
 
Vielen Dank an den Knaur Verlag für die Bereitstellung des Exemplars.


Infos zum Autor (Quelle: droemer-knaur.de):
Adrian McKinty wuchs im nordirischen Carrickfergus auf und studierte Jura an der Warwick University sowie Philosophie in Oxford. In den neunziger Jahren wanderte er nach New York City aus. Dort hielt er sich mit allen möglichen legalen bzw. illegalen Gelegenheitsjob bis 2001 über Wasser. Dann zog er nach Denver, Colorado, um dort als Highschool-Lehrer Englisch zu unterrichten. 2008 packte ihn erneut das Fernweh und er siedelte mit Frau und Kindern um nach Melbourne, Australien.

Seine zahlreichen Kriminalromane sind preisgekrönt. In Deutschland wurde McKinty bekannt mit seinem katholischen Bullen Sean Duffy, der im Belfast der düsteren achtziger Jahre ermittelt.


 
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4 Kommentare:

  1. Oh wie schade! Ich war schon soo neugierig auf dieses Buch, aber dies ist nun schon die zweite Rezi, die keine gute Bewertung hat.
    Liebe Grüße
    Martina

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    1. Hallo Martina,

      ja ich bin auch total enttäuscht, aber ich würd dir dafür wirklich keine Empfehlung aussprechen. Vielleicht greift ein anderer Autor die geniale Idee nochmal auf und machts dann besser...

      Liebe Grüße,
      Steffi vom Lesezauber

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  2. Hallo Steffi,

    als ich den Klappentext gelesen hatte, musste ich mir das Buch einfach auf dem Wunschzettel vermerken. Leider wird es da wohl nicht länger verweilen. Meinungen können ja auseinander gehen und dies facht die Neugier meist noch an. Nun habe ich aber schon so einige negative Stimmen dazu gehört, dass ich schlichtweg verzichte.

    Danke für dein Rezension.

    Liebe Grüße, Hibi

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    1. Huhu Hibi,

      ja, so ging es mir auch, aber hier kann ich deinen Entschluss nur bekräftigen. Die Enttäuschung kann man sich echt ersparen.
      Freut mich aber, dass meine Rezi hilfreich war :).

      Liebe Grüße,
      Steffi

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