Rezension: LightDark 1 - Lichtweg - Tanya Bush

Titel: Lightdark - Lichtweg
  Autorin: Tanya Bush
   Seiten: 408     
Verlag: Bookmundo Direct
  Ersterscheinung: ebook: Mai 2020, TB: 01. Juli. 20 
Preis: ebook: 2,69 €, TB: 14, 99 €    
Reihe: Teil 1 von 2

Kurzbeschreibung:

Einsamkeit und Angst sind alles, woran die siebzehnjährige Maira sich aus ihrer Kindheit in zahlreichen Heimen erinnern kann. Erst im Internat Angel's Heart House und später in ihrer liebevollen Pflegefamilie erfährt sie, was es bedeutet, sich geliebt und angenommen zu fühlen. Ihre tiefe Freundschaft zu ihren Mitschülern Julie und Matt, in den sie heimlich unsterblich verliebt ist, könnte ihr neues Leben nahezu perfekt machen.

Bis sie eines Tages von merkwürdigen Halluzinationen heimgesucht wird, die sich nach und nach immer mehr an ihrem Verstand zweifeln lassen.

Als dann noch der verdammt gut aussehende, aber undurchschaubare Sage auftaucht und sie auf Schritt und Tritt zu verfolgen scheint, gerät die Welt, wie Maira sie kennt, vollkommen aus den Fugen. Plötzlich muss sie sich einer Vergangenheit stellen, von der sie nicht einmal geahnt hat. 

Meinung:

Das Cover hat mich sofort angesprochen und auch die Kurzbeschreibung klang interessant. Dabei hat sie schon recht viele bekannte Elemente, aber trotzdem war da was, was mich neugierig gemacht hat.

Der Einstieg ins Buch ist mir recht gut gelungen. Ich habe zwar gedacht, dass man anfangs etwas mehr von Mairas Zeit im Internat erfährt, da dies ja auch im Klappentext erwähnt wird, aber gut, so wie es war, war es auch ok.

So beginnt die wirkliche Geschichte eigentlich erst damit, das Maira eine extrem liebe Pflegefamilie gefunden hat, wo sie sich auch wirklich wohl fühlt. Die liebevollen Darstellungen mit der Famlie haben mir wirklich gut gefallen. Das Problem sind dann nur die merkwürdigen Halluzinationen, die ihr auf einmal das Leben schwer machen.

Natürlich steckt mehr hinter der Sachen, als Maira anfangs denkt. Für den Leser ist dies nicht so überraschend, aber das, was dahinter steckt, schon. Denn es geht um neue Wesen, von denen man bisher noch nicht gelesen hat. Sie haben zwar bekannte Elemente und so ganz greifbar sind sie für mich leider noch nicht geworden, aber die Ansätze fand ich gut und unterhaltsam. Ich hätte nur echt gern noch mehr über ihre Besonderheiten erfahren, aber dafür ist ja auch im zweiten Teil noch Zeit.

Was mir auch sehr, sehr gut gefallen hat, ist der bildliche und lebendige Schreibstil. Die Seiten sind nur so dahingeflogen und ich war auch immer wieder mitten in der Geschichte drin. Und dazwischen gibt es auch ein paar humorvolle Szenen, die ich sehr passend fand. 
 
So haben mir auch die ersten zwei Drittel der Geschichte ganz gut gefallen. Sie sind zwar etwas ruhiger, aber für mich nachvollziehbar. Maira versucht ihre Kräfte zu verstehen bzw. zu bündeln und natürlich steckt mehr hinter allem, als man ihr erzählt. 
 
Jedoch muss ich sagen, dass mir dieser Part dann nicht so gut gefallen hat. Denn auch wenn dann recht viel Action dazu kommt, konnte ich die meisten  Wendungen voraussehen und es hat mich doch auch gestört, das Maira am Ende nichts mehr hinterfragt. Da war sie in meinen Augen irgendwie etwas sehr passiv und hat alles hingenommen, ohne Erklärungen einzufordern. Vielleicht liegt das an den schmerzlichen Erfahrungen, die sie in ihrem Leben bereits machen musste und die sie ohne Zweifel gekennzeichnet haben, aber für mich war das nur schwer verständlich. 
 
Die Liebesgeschichte fand ich ganz ok, aber wirklich das Herz aufgegangen ist mir dabei nicht. Dafür war sie doch etwas klischeehaft, vor allem, weil am Ende auch noch die Gefahr besteht, dass im zweiten Teil ein Liebesdreieck draus wird, und das ist etwas, was ich einfach gar nicht mehr ab kann. 
 
Dabei fand ich die Charaktere größtenteils echt ganz gut und sympathisch. Maira ist eine gute Protagonistin, außer, dass sie am Ende eben alles einfach so hinnimmt. Und Sage mochte ich mit seiner leichten Bad-Boy Art auch ganz gerne. Da er geheimnisvoll und doch sympathisch war. Aber auch er hat am Ende deutlich Sympathiepunkte eingebüßt, da er nicht mit offenen Karten gespielt hat.
Wirklich gern mochte ich Mairas Freundin Julie, auch wenn ihre Rolle recht klein war. Aber doch könnte da auch noch mehr draus werden.
 
Das Ende ist für einen Auftakt schon recht in Ordnung. Zwar nicht direkt abgeschlossen, aber auch kein ganz gemeiner Cliffhanger. 

Fazit:

Eine interessante Romantasygeschichte, mit einem richtig tollen und lebendigem Schreibstil und einigen vielversprechenden Ideen. Dabei hätte ich gerne noch mehr davon gehabt und dafür aber auf ein paar der wohlbekannten Entwicklungen gegen Ende des Buches verzichtet. Das letzte Drittel hat für mich etwas geschwächelt, da Protagonistin Maira trotz mehr Action, alle für mich offensichtlichen Entwicklungen einfach passiv hinnimmt und nicht hinterfragt. Das fand ich etwas schade und auch die möglich Anbahnung eines Liebesdreiecks finde ich nicht so toll. Dafür ist das Ende für einen Auftakt ganz in Ordnung. Man möchte wissen, wie es weitergeht, hat aber keinen gemeinen Cliffhanger. Insgesamt gibt’s solide 3 Buchherzen und die Hoffnung, dass die Autorin in der Fortsetzung, die gleichzeitig auch den Abschluss dieser Dilogie bildet, noch etwas mehr Mut hat, ihre besonderen Ideen auch weiter auszubauen.

Herzlichen Dank an die Autorin für die Bereitstellung des Leseexemplars. 

Infos zur Autorin (Quelle: lovelybooks.de):  

Tanya Bush wurde 1984 in einer "mittelgroßen Kleinstadt" mitten im Münsterland geboren. Nach dem Abitur machte der Traum, Journalismus zu studieren, der harten Realität mit einer Ausbildung im Einzelhandel Platz. Doch die Leidenschaft für Geschichten und das Schreiben war ungebrochen. Früher oft mit Liebesromanen oder ChickLit-Geschichten anzutreffen, stellte ein Buch ihre komplette Lesewelt auf den Kopf: "Biss zum Morgengrauen", der erste Teil der "Twilight"-Saga von Stephenie Meyer.
Nach über 12 Jahren voller Warenverräumung und Lächeln an der Kasse entschied sich Tanya Bush, alles auf eine Karte zu setzen und den Berufswunsch, der sie ihr Leben lang begleitet hatte - Autorin - endlich Wirklichkeit werden zu lassen.

Mit "LightDark - Lichtweg" erschien im Mai 2020 ihr Debütroman und der erste Teil der "LightDark"-Dilogie.
Heute lebt Tanya Bush mit ihrem Mann, ihrer Tochter und einem Hund in einer kleinen Stadt am Fuße des Sauerlands.

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Infos zur Reihe:
1. LightDark - Lichtweg
2. LightDark - Schattenpfad *Erscheint am 1.10.2020*