Sonntag, 30. Mai 2021

Hörbuchrezension: Offline - Arno Strobel

Titel: Offline - Du wolltest nicht erreichbar sein. 
Jetzt stirbst du in der Falle
Autor: Arno Strobel
Sprecher: Herbert Schäfer
Laufzeit: 9 h 24 Min - ungekürzt     
Verlag: Steinbach Sprechende Bücher  
Preis: ab 11,45 € - 1 MP3 - CD 
Ersterscheinung: 28. September 2019   
Reihe: Nein
 
 
 

Kurzbeschreibung:

Fünf Tage ohne Handy. Ohne Internet. Raus aus dem digitalen Stress, einfach nicht erreichbar sein. So lautet das Vorhaben einer Gruppe junger Leute, die dazu in ein ehemaliges Bergsteigerhotel auf 2500 Metern Höhe reist. Aber bereits am zweiten Tag verschwindet einer von ihnen und wird kurz darauf schwer misshandelt gefunden. Jetzt beginnt für alle ein Horrortrip ohne Ausweg. Denn sie sind offline, und niemand wird kommen, um ihnen zu helfen...

Meinung:

Das Setting mit einer abgelegenen Örtlichkeit, ohne Möglichkeit andere zu Erreichen, ist zwar nicht neu, hat mich aber trotzdem neugierig gemacht. Und ich muss echt sagen, dass es dem Autor hier gut gelungen ist, mit der Zeit eine bedrückende Atmosphäre zu erschaffen.

Schon von Beginn an sind sich nicht alle Teilnehmer des Ausflugs grün und Spannungen untereinander vorhanden. Aber als dann einer von ihnen verstümmelt und dadurch auch alle anderen in Gefahr sind, werden auch die Spannungen immer größer und die persönlichen Masken fallen immer mehr.

Prinzipiell ist das nachvollziehbares Verhalten, weshalb ich es auch gut dargestellt fand. Aber mit der Zeit wurde es doch etwas zu viel davon und auch die ewigen Schuldzuweisungen und Streitereien etwas nervig.

Vor allem im letzten Drittel der Geschichte. Da hätte ich mir die Auflösung doch ein bisschen eher gewünscht, weil ich da etwas das Gefühl hatte, dass alles ein bisschen künstlich in die Länge gezogen wird, vor allem vor dem Aspekt, dass die Auflösung zwar schockierend gemacht ist, aber die Geschichte nach der Auflösung dann fast ohne weitere Antworten einfach aufhört. Das fand ich ziemlich schade, ich hätte gern noch erfahren, wie es denn mit den Figuren weitergeht, denn solch schreckliche Erfahrungen bleiben natürlich auch an der Psyche hängen.

Insgesamt waren es mir auch ein bisschen zu viele Personen. Ich verstehe schon, dass man den Kreis der möglichen Täter groß halten wollte, damit es nicht so einfach ist, aber so sind viele Figuren doch auch etwas schwammig geblieben und da hätte ich es lieber gehabt, wenn diese dafür noch mehr Tiefe bekommen hätten.

Ich fand das Verwirrspiel des Autors gut gemacht. Ich hatte unterschiedliche Theorien dazu, wer der Täter ist, nur das Warum hat mir immer etwas gefehlt, auch weil die Taten so besonders grausam sind. Das ist wirklich was, was mir eine Gänsehaut beschert und eine ganz besondere Stellung eingenommen hat, obwohl ich wirklich schon einige Thriller und Folterungen gelesen habe. Aber diese spezielle Art der Verstümmelung ist so böse und allumfassend, das ich das nicht mal meinem schlimmsten Feind wünschen würde.

Das Ende ist ein Showdown, wobei ich Protagonistin Jenny schon auch schütteln wollte, dass sie so doof ist und nachts alleine alle retten will. Aber dadurch passiert nochmal was. Die Auflösung war in meinen vorherigen Gedanken so ähnlich auch schon mal dabei, aber das genaue Motiv dazu hat mir gefehlt. Und ich bin zwischenzeitlich auch immer wieder ein bisschen davon weg gekommen, da es auch viele andere Verdächtige und Unstimmigkeiten gab. Auch das Motiv wird dann aufgeklärt, aber wie gesagt, sonst drum rum geht es einfach viel zu schnell.

Sprecher Herbert Schäfer hat einen guten Job gemacht. Ich fand seine Stimme und auch seine Lesung, inklusive der unterschiedlichen Betonungen, angenehm zu hören und spannend umgesetzt.

Fazit:

Zwar kein neues, aber ein spannendes Setting, das auch ganz gut umgesetzt wird. Ich hätte mir etwas mehr Tiefe der Figuren und dafür etwas weniger davon gewünscht und vor allem im letzten Drittel auch weniger Streitereien und Schuldzuweisungen, die dann etwas künstlich in die Länge gezogen gewirkt haben. Aber dafür fand ich die Atmosphäre echt spannend und vor allem auch die Taten echt gruselig und heftig. Nicht, weil sie so genau beschrieben werden, das ist nämlich überhaupt nicht so, aber weil die Folgen so endgültig und eine Vorstellung dessen so extrem grausam ist. Das Ende ist ein recht spannender Showdown und auch wenn ich zwischenzeitlich diese Auflösung mal so ähnlich im Kopf hatte, streut der Autor auch viele falsche Fährten, weshalb man doch überrascht wird. Leider lässt er die Geschichte dann viel zu schnell Enden, weshalb der Abschluss trotz der Auflösung und des Showdowns doch etwas enttäuschend war. Schade, das wäre nicht nötig gewesen. Insgesamt gibt es trotzdem noch knappe 3,5 Buchherzen, da ich das Hörbuch, auch dank der guten Sprecherleistung, gerne gehört habe und zwischendrin eben auch voll dabei war. 

Infos zum Autor (Quelle: sprechendebuecher.de):

Arno Strobel lebt als freier Autor in der Nähe von Trier. Er liebt Grenzerfahrungen und teilt sie gern mit seinen Lesern. Deshalb sind seine Thriller wie spannende Entdeckungsreisen zu den dunklen Winkeln der menschlichen Seele und machen auch vor den größten Urängsten nicht Halt.

Info zum Sprecher (Quelle: sprechendebuecher.de):
Herbert Schäfer ist ein deutscher Schauspieler und Synchronsprecher. Er wirkte in einigen Theaterproduktionen sowie Fernsehfilmen mit.


WERBUNG
Da ich euch auch weiterhin die Gelegenheit geben möchte, mit einem Klick weitere Infos einzuholen, kennzeichne ich gemäß § 2 Nr. 5 TMG folgende Links als Werbung:
 

*Klick zu Amazon* 
*Klick zur Verlagsseite*
 

Keine Kommentare:

Kommentar veröffentlichen

Bitte beachte, dass du mit Absenden eines Kommentars und beim Setzen eines Hakens für weitere Benachrichtigungen auf Folgekommentare Du Dich einverstanden erklärst, dass personenbezogene Daten (z.B. IP-Adresse, Username, E-Mailadresse) eventuell abgespeichert und von Blogger / Google weiterverarbeitet werden.

Weitere Informationen findest Du unter Datenschtz