Samstag, 4. Juni 2022

Rezension: Das unglaubliche Leben des Wallace Price - T. J. Klune

Titel: Das unglaubliche Leben des Wallace Price
Autor: T. J. Klune
Übersetzer: Michael Pfingstl
Seiten: 480  
Verlag: Heyne
Preis: ebook: 12,99 €, Paperback: 16,00 € 
Ersterscheinung: 11. 04. 2022
Reihe: Nein
 
 
 

Kurzbeschreibung:

Der erfolgsverwöhnte Anwalt Wallace Price kennt nur drei Dinge: Arbeit, Arbeit und noch mal Arbeit. Es kommt ihm daher äußerst ungelegen, als er eines Tages tot umfällt und in der Zwischenwelt landet. Dort erwartet ihn der Wächter Hugo, der Wallace auf seine Reise ins Jenseits vorbereiten soll. Doch Wallace ist noch nicht bereit, und so wird ihm Zeit gewährt, um seine Angelegenheiten zu ordnen. Zeit, in der Wallace den wahren Sinn des Lebens entdeckt. Und die Liebe findet...

Meinung:

Ich muss wirklich zugeben, dass ich auf das Buch nur durch den großen Hype um den Vorgänger des Autors aufmerksam geworden bin. Die Kurzbeschreibung hat mich aber auch wirklich angesprochen und meine Neugier geweckt.

Zu Beginn des Buches ist Wallace wirklich ein Arschloch. Man kann es nicht anders sagen. Er lebt nicht nur für seine Arbeit, sondern hat keinerlei Mitgefühl und behandelt andere Menschen wie Fußabtreter. Sein Tod passiert recht schnell und damit beginnt Wallace Geschichte erst so richtig.

Denn auch wenn er nicht verstehen will, dass er tot ist, muss er sich damit abfinden.

Dabei helfen ihm einige besondere Figuren. Mei ist ein Sensenmann bzw. eine Sensenfrau und begleitet Wallace nach seinem Tod zu dem ungewöhnlichen Haus, wo Fährmann Hugo und sein bereits verstorbener Opa Nelson und der gleichfalls verstorbene Hund Apollo leben. Eine sehr spezielle Kombi, aber einfach tolle Charaktere.

Mei ist direkt, quirlig und frech, doch manchmal auch einfach herzlich und echt. Hugo ist ruhig und besonnen und trifft immer die richtigen Worte und Nelson ist teilweise brummig, aber doch auch ein Witzbold und weist Wallace auch oft in seine Schranken. Zusammen sind sie ein perfektes Team und man muss wirklich sagen, dass ich die von T. J. Klune beschriebene Vorstellung, wie der Übergang nach dem Tod ablaufen könnte, einfach schön fand.

Ich verrate nicht zu viel, wenn ich schreibe, dass Wallace sich nach der Anfangszeit zu verändern beginnt und feststellt, worauf es im Leben wirklich ankommt. Dabei gibt es in der Geschichte sehr viele leise und auch viele Zwischentöne, die die Geschichte besonders machen.

Dazu gehört auch der spezielle Humor. Obwohl das Thema ja eher traurig ist und es dazwischen auch wirklich einige bedrückende Szenen gibt, versteht der Autor es, viel Humor, angebrachte Situationskomik und passenden Wortwitz in die Geschichte zu bekommen. Die Mischung hat mir sehr gut gefallen.

Der Plot an sich ist durchaus durchdacht und unterhaltsam, jedoch hatte ich mir insgesamt noch ein bisschen mehr erwartet. Das Ende ging extrem in die Friede-Freude-Eierkuchen Richtung, was mir fast schon etwas zu viel war. Es passt aber durchaus zur Geschichte, weshalb es schon ok und auch besser, als ein zu tragisches Ende war.

Fazit:

Eine Geschichte die von ihren besonderen Figuren, den vielen leisen Tönen und gleichzeitig vom gut platzierten Humor lebt. Auch die beschriebene Vorstellung des Übergangs in den Tod fand ich doch sehr angenehm. Der Plot an sich ist unterhaltsam, aber ich hatte mir insgesamt noch ein bisschen mehr erwartet. Der Schluss ist schon sehr kitschig, aber es passt zur Geschichte und ist auf jeden Fall besser, als ein extrem tragisches Ende. Somit gibt es von mir gute 4 Buchherzen.
Herzlichen Dank an den Heyne Verlag für die Bereitstellung des Leseexemplars.


Infos zum Autor (Quelle: penguinrandomhouse.de):
Im Alter von sechs Jahren griff T. J. Klune zu Stift und Papier und schrieb seine erste Geschichte – eine mitreißende Variante des Videospiels »Super Metroid«. Zu seinem Verdruss meldete sich die Videospiel-Company nie zu seiner verbesserten Variante der Handlung zurück. Doch die Begeisterung für Geschichten hat T. J. Klune auch über dreißig Jahre nach seinem ersten Versuch nicht verlassen. Nachdem er einige Zeit als Schadensregulierer bei einer Versicherung gearbeitet hat, widmet er sich inzwischen ganz dem Schreiben. Für die herausragende Darstellung queerer Figuren in seinen Romanen wurde er mit dem Lambda Literary Award ausgezeichnet. Sein Roman »Mr. Parnassus' Heim für magisch Begabte« ist ein internationaler Bestseller.
 
 
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2 Kommentare:

  1. Hallo Steffi,
    auch wenn du ein paar kleine Kritikpunkte hattest und ich mir gut vorstellen könnte, dass es mir beim Lesen ähnlich gehen würde (Besonders was die Friede-Freude-Eierkuchen-Richtung angeht), klingt das Buch interessant und vor allem durch die Mischung aus dem sehr ernsten Thema und doch immer wieder auch humorvollen Passagen nicht schlecht.
    Zeitlich ist es bei mir gerade eh nicht dirn, aber ich behalte es mal im Auge.
    Danke für deine schöne Vorstellung, die einen guten Eindruck davon gibt, ob das Buch auch was für einen selbst sein könnte.
    Liebe Grüße
    Dana

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    Antworten
    1. Guten Morgen Dana,

      ja, die Mischung von den ersten Themen mit dem Humor fand ich echt richtig gut.
      Freut mich, dass dir die Rezension gefallen hat und ich bin gespannt, ob du es mal lesen wirst :)

      Liebe Grüße,
      Steffi

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