Autorin: Sarah Crossan
Sprecherin: Lisa Hrdina
Preis: 19,56 € - 1 MP³ - CD
Reihe: Nein
Kurzbeschreibung:
Viel zu lang ist Allison bei ihrem Vater geblieben. Viel zu lang hat sie den Schmerz und die Schläge ausgehalten. Sie landet irgendwo in einem kleinen Dorf an der See. In einem Haus, von dem sie denkt, es sei verlassen, trifft sie auf Marla, eine alte demente Frau, die hier ganz allein wohnt. Diese hält das Mädchen für ihre Jugendfreundin Toffee und Allison, die es gewohnt ist, ihr wahres Ich zu verstecken, schlüpft in die Rolle der wiedergefundenen Freundin.
Doch je länger Allison Toffee ist, desto größer werden die Fragen und Zweifel: Ist es grausam, Marla etwas vorzumachen? Wie soll es weitergehen, wenn es Marla schlechter geht? Und wer ist sie, Allison, eigentlich selbst?
Meinung:
Leider bin ich mit der Autorin und ihrem sehr speziellen Schreibstil, oftmals in lyrischer Art, bisher nicht so ganz warm geworden. Deshalb habe ich lange überlegt, ob ich mich an die Geschichte wagen soll, oder nicht.
Am Ende habe ich mich dafür entschieden und die Entscheidung wirklich nicht bereut.
Die Geschichte von Allison und Marla ist sehr besonders. Man erfährt erst nach und nach, was Allison bei ihrem Vater alles erdulden musste und ist nach jeder neuen Offenbarung schockiert. Und auch sonst gibt es zwischendurch immer mal wieder Herzschmerzmomente, die wirklich tief gehen.
Gleichzeitig fand ich es toll, was Allison sich jetzt traut und wie sie mit Marla umgeht. Sie hat fast von Beginn an ein schlechtes Gewissen, wenn sie sich etwas nimmt, was nicht ihr gehört und auch Marla macht es ihr nicht immer leicht, da auch sie in ihren klaren Momenten oftmals böse und angreifend wird. Vor allem deshalb, weil Demenz eine schreckliche Krankheit ist und die Betroffenen sehr schwer verdauen können, was mit ihnen passiert.
Auf der anderen Seite werden Allison und Marla sich gegenseitig wirklich wichtig. Allison versucht Marla zu stützen, sie zu trösten und sie schöne Erinnerungen neu erleben zu lassen. Und gleichzeitig kann auch Allison daran wachsen, auch an ihrer anderen „Freundschaft“, die sie im Verlauf des Romans knüpft.
Aber auch wenn die Autorin es schafft hier eine tolle, nachdenkliche und mit der Zeit immer herzlichere Atmosphäre zu erzeugen, fand ich den Aufbau wieder mal nicht ganz perfekt für mich.
Ich mag diese kurzen, abgehakten und manchmal wenig zusammenhängenden Kapitel einfach nicht so gerne. Mir ist es lieber, einen Roman am Stück erzählt zu bekommen, als in einzelnen Episoden. Außerdem fand ich es etwas störend, dass beim Hörbuch die Kaptielnamen dieser teilweise ultra-kurzen Kapitel immer mit genannt wurden und man so manchmal gefühlt nur aneinander gereihte Überschriften gehört hat.
An sich macht Sprecherin Lisa Hrdina aber einen guten Job und passt gut zu Allison und der Geschichte. Sie liest den Roman genauso unaufgeregt, wie die Autorin ihn geschrieben hat und vermittelt trotzdem die Wärme zwischen den Zeilen, auch weil die Versform beim Vorlesen oftmals nicht so deutlich hervorgehoben wird.
Das Ende fand ich gut gemacht und mit einem passenden Stück Herzschmerz versehen.
Fazit:
Infos zur Autorin (Quelle: Argon-verlag):
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