Autor: Arno Strobel
Sprecher: Sascha Rotermund
Laufzeit: 7 h 23 Min - gekürzt
Verlag: Argon Hörbuch
Preis: ab: 12, 90 € - 1 MP3 - CD
Ersterscheinung: 30. August 2023
Reihe: Nein
Kurzbeschreibung:
Allein ihre Arbeit als forensische Psychologin hält Evelyn aufrecht, vor allem, als die Oldenburger Polizei um ihre Mithilfe bei einer Mordserie bittet. Im norddeutschen Raum tötet ein Unbekannter scheinbar wahllos Menschen auf Campingplätzen. Er kommt immer nachts und verschwindet unerkannt wieder. Bis es einen Zeugen gibt. Und daraufhin ein Phantombild.
Evelyn traut ihren Augen nicht, als sie es sieht. Und fasst einen verzweifelten Entschluss, der sie alles kosten könnte …
Meinung:
Und auch den Start fand ich richtig schockierend und fesselnd. Sowohl der Prolog, als auch das erste Kapitel bescheren eine Gänsehaut und man will wissen, wie es weitergegangen ist.
Als dann Protagonistin Evelyn ins Spiel kommt, konnte ich ihr Sicht der Dinge nachvollziehen und verstehen, dass sie durch den Verlust ihres Bruders gekennzeichnet ist und fand es gut, dass sie ihren Job noch weiterhin ausübt.
Leider hat sich dieses Verständnis aber mit der Zeit immer mehr zu extremer Abneigung gewandelt. Der Autor hat den Weg toll beschritten, da er selbst mit einbringt, dass es zu völlig unterschiedlichen moralischen Bewertungen einer Situation kommt, je nachdem ob man selbst darin involviert ist, oder nicht.
Jedoch hat das nichts dran geändert, dass es mich total genervt hat, wie kopflos und egoistisch die Protagonistin agiert. Ich bin schon auch der Meinung, dass eine persönliche Lage die Urteilsfähigkeit beeinflussen darf, aber so komplett unlogisch zu agieren kann ich einfach nicht gut heißen, vor allem eben auch mit dem fachlichen Hintergrund der Protagonistin. Somit musste ich mich durch den Mitteilteil leider richtig durchquälen, was aber nichts mit der soliden Sprecherleistung von Sasha Rotermund oder dem Erszählstil des Autors zu tun hat, sondern einfach mit der extrem Abneigung gegen das Verhalten der Protagonistin.
Und auch ihr Ex-Freund und Kommissar Gerhard Tillmann hat es mir nicht ganz leicht gemacht. Er steht immer zu Evelyn, aber man merkt total, dass er viele Entscheidungen nur trifft, weil er immer noch in sie verliebt ist und naja, diese sind zum Teil auch wirklich fragwürdig.
Ein kleiner Lichtblick im somit sehr langatmigen Mitteilteil waren die kurzen Kapitel aus der Sicht des Täters, die einen guten Einblick in dessen verdrehte Denkweise gegeben und trotz seiner grausamen Taten auch etwas Mitleid für ihn geweckt haben.
Am Ende kommt die handfeste Spannung vom Anfangsteil zurück. Es wird nochmal etwas undurchsichtig und dubios und der Fokus liegt dann nicht mehr so auf den völlig kopflosen Reaktionen der Protagonistin, sondern sie muss dann an vieles gezielt herangehen.
Der Schluss an sich ist ein Showdown, der leider aber doch ziemlich abrupt und schnell abgehandelt wird. Zum Glück gibt es noch Antworten auf alle offenen Fragen, die zum Großteil auch zufriedenstellend sind und mich wieder deutlich mit der Geschichte versöhnt haben, auch wenn der Teil dann gerne etwas länger hätte sein dürfen.
Fazit:
Infos zum Autor (Quelle: Argon-verlag):
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Hallo Steffi,
AntwortenLöschenpuh, das klingt wirklich, als war es einfach so gar nicht dein Buch. Was ja auch okay ist, einem kann auch einfach nicht alles gefallen. Und nur weil dir die Protagonistin eben so gar nicht lag, kann es natürlich für den nächsten dann eben ganz anders sein. Auch wenn es natürlich gut sein kann, dass es noch mehr Lesern oder Hörern so geht, dass sie mit der Art der Protagonistin nicht klarkommen. Dass sie aneckt, kann aber natürlich auch gewollt sein, wer weiß ;)
Es klingt für mich aber eher so, als wird es jetzt nicht unbedingt ein Buch für mich. Dafür habe ich einfach noch zu viele andere Sachen im Blick, die mich reizen. Danke für deine Eindrücke!
Liebe Grüße,
Dana
Hallo Dana,
Löschenja, ich hab jetzt schon in ein paar anderen Rezensionen gelesen, dass es öfters Probleme mit der Protagonistin gab. Ja, ich kenne auch Bücher, wo es gewollt ist, dass ein Protagonist aneckt, aber hier kann ich mir nicht vorstellen, dass es so gewollt ist. Außer um noch mehr zu verdeutlichen wie sehr Extremsitutionen die eigene Wahrnehmung/Bewertung einer Situation ändert, aber das war mir einfach zu viel des Guten.
Ne, ich kanns dir auch wirklich nicht empfehlen, lieber einen anderen von ihm, wie z.B. Sharing :)
Liebe Grüße,
Steffi
Hallo Steffi,
Löschenwenn es noch mehreren so ging, dann könnte man schon davon ausgehen, dass es vielleicht doch nicht ganz so gewollt ist. Zumindest nicht, wenn es dann eben vielleicht auch vermehrt zu "kritischeren" Rezensionen führt, die man in dem Sinne ja dann nicht möchte. Manchmal kann man sich dann auch fragen, wieso das vorher keinem auffällt... oder es war eben doch so gewollt. Wer weiß ;)
Liebe Grüße,
Dana
Ja, wer weiß. Herausfinden wird man das wohl nicht mehr und ich hoffe einfach, dass mir sein nächster Thrille wieder besser gefällt :D
LöschenLiebe Grüße,
Steffi