Dienstag, 5. März 2024

Hörbuchrezension: Die Burg - Ursula Poznanski

Titel: Die Burg - Die KI kennt den Ausweg. 
Mitleid kennt sie nicht. 
  Autorin: Ursula Poznanski 
Sprecher: Rainer Strecker 
Laufzeit: 10 h  - gekürzt   
Verlag: Argon Hörbuch  
Preis: ab 16, 49 € - 2 MP3 - CD´s 
Ersterscheinung: 28. Feb 2024   
Reihe: Nein

 
 
 
 

Kurzbeschreibung:

Es hat ihn buchstäblich Unsummen gekostet – doch Milliardär Nevio hat die halbverfallene Burg Greiffenau nicht nur einfach instandsetzen lassen: Die unterirdischen Geheimgänge, Gruften und Verliese wurden mithilfe modernster Technik zu einer einzigartigen Escape-Welt ausgebaut. Eine künstliche Intelligenz sorgt dafür, dass das Spiel auf jede Besuchergruppe individuell zugeschnitten ist. Ob mittelalterliche Festung, Vampirschloss oder Fantasywelt – Burg Greiffenau kann alles sein, was sich die Spieler wünschen. Um sein grandioses Werk zu testen, lädt Nevio eine bunt zusammengewürfelte Gruppe von Experten ein. Niemand ahnt, dass die KI längst beschlossen hat, ihr eigenes Spiel zu spielen. Und darin ist ein Happy End nicht vorgesehen.

Meinung:

Ich habe mich wirklich sehr auf den neuen Technik-Thriller von Frau Poznanski gefreut. Die Geschichte klang wirklich gut und auch nah am Zahn der Zeit. Escape-Rooms und KI sind ja beide auf dem Vormarsch, beides zu verbinden ist also eine großartige Idee und auch die Angst, dass eine KI sich selbstständig macht, ist ja sehr präsent.

An sich mag ich aber auch die Möglichkeiten und Ideen, die so ein KI-basierter Escape-Room bietet, was Frau Poznanski auch größtenteils gut darstellt. Ich hätte mir aber noch etwas mehr schöne Szenen und wirklich lösbare Rätsel gewünscht, bevor die Horrorreise beginnt. Aber prinzipiell wird schon deutlich, zu was so eine KI fähig ist und wie sowas das bisherige Escape-Erlebnis verbessern könnte.

Wie gesagt, fand ich etwas schade, dass die Sache schon so schnell aus dem Ruder läuft. Wobei ich das anfangs auch noch ganz interessant, mit der Zeit aber irgendwie etwas zu langwierig und ausschweifend fand. Es dauert zu lange, bis man die Hintergründe erfährt und als diese dann endlich aufgedeckt werden, kamen sie mir definitiv zu kurz.

Aber das war generell etwas das Problem, was ich mit der Geschichte hatte. Dass alles, bis auf die sehr ausgedehnten Horrorszenarien, doch etwas oberflächlich bleibt. Die Charaktere, obwohl man von einigen mehr erfährt, als von anderen, aber eben auch die Hintergründe des Ganzen. Da fand ich einfach das Verhältnis zu dem ganzen Horror nicht ganz rund, wobei dies natürlich auch daran liegen kann, dass das Hörbuch zum ungekürzten Pendant ganze 3 Stunden kürzer ist. Das ist schon eine Menge, was da gestrichen wurde.

Erzählt wird die Geschichte aus zwei Perspektiven. Einmal begleiten wir Maxim, der eigene Escape-Rooms betreibt und von Nevio eingeladen wurde, seine neue Welt zu testen. Ich fand es glaubhaft, wie er eigentlich neidisch ist und trotzdem das Geld braucht, das Nevio ihm bietet. Ich fand ihn authentisch und sympathisch und mochte seine Perspektive ganz gern.

Auf der anderen Seite gibt es noch Alissa, die als Spielleiterin zum Techniker-Team gehört und einen Einblick in die Perspektive hinter den Kulissen bietet. Ich fand es gut, dass so eine geteilte Erzählweise gewählt wurde.

Den Schreib- bzw. Erzählstil fand ich wie gewohnt flüssig und sehr anschaulich. Sprecher Rainer Strecker passt gut zur Geschichte und hat sie gut vertont.

Den Showdown am Ende war glaubhaft und ich fand es schön, dass es auch noch einen abrundenden Epilog gab.

Fazit:

Ein Technik-Thriller mit einer wirklich tollen Idee, vielen erschreckenden Szenen und doch auch einigem an Spannung. Leider hat für mich das Verhältnis zwischen Horror-Sezenarien und dem Rest nicht ganz gepasst und so blieben mir die meisten Charaktere und auch die Hintergründe des Ganzen etwas zu oberflächlich. Ich habe etwas das Gefühl, das die Geschichte etwas hinter ihren Möglichkeiten zurückblieb, obwohl das krasse Ungleichgewicht schon auch etwas daran liegen kann, dass das Hörbuch mit 3 Stunden doch deutlich gekürzt wurde. Insgesamt auf jeden Fall hörenswert, wenn auch mit Kritikpunkten, weshalb ich solide 3,5 Buchherzen vergeben würde. 
Herzlichen Dank an den Argon Verlag für die Bereitstellung des Hörbuchs.


Infos zur Autorin (Quelle: Argon-verlag):
Ursula Poznanski wurde 1968 in Wien geboren, wo sie mit ihrer Familie auch heute lebt. Die ehemalige Medizin-Journalistin ist eine der erfolgreichsten Autorinnen deutscher Sprache: Mit ihren Jugendbüchern steht sie Jahr für Jahr ganz oben auf den Bestsellerlisten, ihre Thriller für Erwachsene erfreuen sich ebenso großer Beliebtheit.

Info zum Sprecher (Quelle: Argon-verlag):
Rainer Strecker, Jahrgang 1965, ist ein bekannter Schauspieler und Hörbuchsprecher. Nach seiner Schauspielausbildung und München arbeitete er auf bekannten deutschen Bühnen; im Fernsehen ist er unter anderem im Tatort zu sehen. Als Hörbuchsprecher ist er seit seiner preisgekrönten Lesung der Tintenwelt-Trilogie äußerst beliebt unter jungen Fantasy-Hörern. 
 
 
 
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1 Kommentar:

  1. Hi Steffi!

    Ja, das kann sicher am gekürzten Hörbuch liegen... ich finde diese Kürzungen immer total ärgerlich, weil ich ja nie weiß, was ich verpasse und ich möchte die Geschichte ja eigentlich schon im ganzen lesen/hören.
    Dass die Charaktere zu oberflächlich bleiben stört mich bei einem Thriller / Horror Buch oft gar nicht so, wenn die anderen Elemente packend beschrieben sind. Oft geht es ja um die Spannung, da brauch ich nicht unbedingt die Hintergründe zu den Personen. Aber das ist halt auch sehr individuell von Geschichte zu Geschichte...

    Dass die Hintergründe selbst zu lange verborgen bleiben und es sich dadurch hinzieht ist natürlich schade. Vor allem da es ja auch noch gekürzt ist ^^

    Lesen möchte ich das Buch schon, wird aber bei mir noch dauern :)

    Liebste Grüße, Aleshanee

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