Titel: Die Burg - Die KI kennt den Ausweg.
Mitleid kennt sie nicht.
Autorin: Ursula Poznanski
Sprecher: Rainer Strecker
Laufzeit: 10 h - gekürzt
Verlag: Argon Hörbuch
Preis: ab 16, 49 € - 2 MP3 - CD´s
Ersterscheinung: 28. Feb 2024
Reihe: Nein
Kurzbeschreibung:
Es
hat ihn buchstäblich Unsummen gekostet – doch Milliardär Nevio
hat die halbverfallene Burg Greiffenau nicht nur einfach
instandsetzen lassen: Die unterirdischen Geheimgänge, Gruften und
Verliese wurden mithilfe modernster Technik zu einer einzigartigen
Escape-Welt ausgebaut. Eine künstliche Intelligenz sorgt dafür,
dass das Spiel auf jede Besuchergruppe individuell zugeschnitten ist.
Ob mittelalterliche Festung, Vampirschloss oder Fantasywelt – Burg
Greiffenau kann alles sein, was sich die Spieler wünschen. Um sein
grandioses Werk zu testen, lädt Nevio eine bunt zusammengewürfelte
Gruppe von Experten ein. Niemand ahnt, dass die KI längst
beschlossen hat, ihr eigenes Spiel zu spielen. Und darin ist ein
Happy End nicht vorgesehen.
Meinung:
Ich
habe mich wirklich sehr auf den neuen Technik-Thriller von Frau
Poznanski gefreut. Die Geschichte klang wirklich gut und auch nah am Zahn
der Zeit. Escape-Rooms und KI sind ja beide auf dem Vormarsch, beides
zu verbinden ist also eine großartige Idee und auch die Angst, dass
eine KI sich selbstständig macht, ist ja sehr präsent.
An
sich mag ich aber auch die Möglichkeiten und Ideen, die so ein KI-basierter Escape-Room bietet, was Frau Poznanski auch größtenteils
gut darstellt. Ich hätte mir aber noch etwas mehr schöne Szenen und
wirklich lösbare Rätsel gewünscht, bevor die Horrorreise beginnt. Aber prinzipiell wird schon deutlich, zu was so eine KI fähig ist
und wie sowas das bisherige Escape-Erlebnis verbessern könnte.
Wie
gesagt, fand ich etwas schade, dass die Sache schon so schnell aus
dem Ruder läuft. Wobei ich das anfangs auch noch ganz interessant,
mit der Zeit aber irgendwie etwas zu langwierig und ausschweifend
fand. Es dauert zu lange, bis man die Hintergründe erfährt und als
diese dann endlich aufgedeckt werden, kamen sie mir definitiv zu
kurz.
Aber
das war generell etwas das Problem, was ich mit der Geschichte hatte.
Dass alles, bis auf die sehr ausgedehnten Horrorszenarien, doch etwas
oberflächlich bleibt. Die Charaktere, obwohl man von einigen mehr
erfährt, als von anderen, aber eben auch die Hintergründe des
Ganzen. Da fand ich einfach das Verhältnis zu dem ganzen Horror
nicht ganz rund, wobei dies natürlich auch daran liegen kann, dass das Hörbuch
zum ungekürzten Pendant ganze 3 Stunden kürzer ist. Das ist schon
eine Menge, was da gestrichen wurde.
Erzählt
wird die Geschichte aus zwei Perspektiven. Einmal begleiten wir Maxim,
der eigene Escape-Rooms betreibt und von Nevio eingeladen wurde,
seine neue Welt zu testen. Ich fand es glaubhaft, wie er eigentlich
neidisch ist und trotzdem das Geld braucht, das Nevio ihm bietet. Ich
fand ihn authentisch und sympathisch und mochte seine Perspektive ganz
gern.
Auf
der anderen Seite gibt es noch Alissa, die als Spielleiterin zum
Techniker-Team gehört und einen Einblick in die Perspektive hinter
den Kulissen bietet. Ich fand es gut, dass so eine geteilte
Erzählweise gewählt wurde.
Den
Schreib- bzw. Erzählstil fand ich wie gewohnt flüssig und sehr
anschaulich. Sprecher Rainer Strecker passt gut zur Geschichte und
hat sie gut vertont.
Den
Showdown am Ende war glaubhaft und ich fand es schön, dass es
auch noch einen abrundenden Epilog gab.
Fazit:
Ein
Technik-Thriller mit einer wirklich tollen Idee, vielen
erschreckenden Szenen und doch auch einigem an Spannung. Leider hat
für mich das Verhältnis zwischen Horror-Sezenarien und dem Rest
nicht ganz gepasst und so blieben mir die meisten Charaktere und auch
die Hintergründe des Ganzen etwas zu oberflächlich. Ich habe etwas
das Gefühl, das die Geschichte etwas hinter ihren Möglichkeiten
zurückblieb, obwohl das krasse Ungleichgewicht schon auch etwas
daran liegen kann, dass das Hörbuch mit 3 Stunden doch deutlich
gekürzt wurde. Insgesamt auf jeden Fall hörenswert, wenn auch mit
Kritikpunkten, weshalb ich solide 3,5 Buchherzen vergeben würde.
Herzlichen Dank an den Argon Verlag für die Bereitstellung des Hörbuchs.
Infos zur Autorin (Quelle: Argon-verlag):
Ursula Poznanski wurde 1968 in Wien geboren, wo sie mit ihrer Familie
auch heute lebt. Die ehemalige Medizin-Journalistin ist eine der
erfolgreichsten Autorinnen deutscher Sprache: Mit ihren Jugendbüchern
steht sie Jahr für Jahr ganz oben auf den Bestsellerlisten, ihre
Thriller für Erwachsene erfreuen sich ebenso großer Beliebtheit.
Info zum Sprecher (Quelle: Argon-verlag):
Rainer Strecker, Jahrgang 1965, ist ein bekannter Schauspieler und
Hörbuchsprecher. Nach seiner Schauspielausbildung und München arbeitete
er auf bekannten deutschen Bühnen; im Fernsehen ist er unter anderem im
Tatort zu sehen. Als Hörbuchsprecher ist er seit seiner preisgekrönten Lesung der
Tintenwelt-Trilogie äußerst beliebt unter jungen Fantasy-Hörern.
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Hi Steffi!
AntwortenLöschenJa, das kann sicher am gekürzten Hörbuch liegen... ich finde diese Kürzungen immer total ärgerlich, weil ich ja nie weiß, was ich verpasse und ich möchte die Geschichte ja eigentlich schon im ganzen lesen/hören.
Dass die Charaktere zu oberflächlich bleiben stört mich bei einem Thriller / Horror Buch oft gar nicht so, wenn die anderen Elemente packend beschrieben sind. Oft geht es ja um die Spannung, da brauch ich nicht unbedingt die Hintergründe zu den Personen. Aber das ist halt auch sehr individuell von Geschichte zu Geschichte...
Dass die Hintergründe selbst zu lange verborgen bleiben und es sich dadurch hinzieht ist natürlich schade. Vor allem da es ja auch noch gekürzt ist ^^
Lesen möchte ich das Buch schon, wird aber bei mir noch dauern :)
Liebste Grüße, Aleshanee