Titel: Querflüge
Autorin: Christina Maria Bauer
Seiten: 266
Verlag: CreateSpace Independent Publishing Platform
Preis: TB: 8,67 €
Ersterscheinung: 31. 12. 2013
Reihe: Nein
Kurzbeschreibung:
Nora führt ein schnurgerades Leben. Sie wohnt mit ihrem
Freund Patrick zusammen in ihrer Heimatstadt und arbeitet in einer
Werbeagentur. Familie, Freunde und Kollegen sind zufrieden. Der weitere Lauf
der Dinge liegt auf der Hand. Denken sie. Denkt Nora auch. Irgendwie. Doch dann
beschert ihr ein Missgeschick eine unerwartete Begegnung mit dem charmanten
Sportcoach Lucas. In kurzer Zeit steht Noras Leben auf dem Kopf. Während sich
noch alle verwundert die Augen reiben, segelt sie aus ihrem banalen Alltag in
eine Welt der rosa Wolken und des plötzlich greifbaren Glücks. Doch Nora stellt
bald fest, dass mit Lucas so einiges ganz anders läuft als erwartet. Und sie
steht immer öfter vor der Frage: Wie geht es weiter – rosa Himmel oder Wolkenbruch?
Meinung:
Ich muss gestehen, der Einstieg ins Buch ist mir etwas
schwer gefallen, da mich die ersten 70 – 100 Seiten eher wenig fesseln konnten.
Noras Leben las sich für mich etwas zu alltäglich und gewöhnlich. Auch wusste
ich nicht so wirklich, wie ich sie einschätzen soll. Sie war mir zwar nicht unbedingt unsympathisch, aber die Art, wie sie mit ihrem Freund Patrick umging,
hat mir nicht gefallen. Ich hielt den Roman für sehr vorhersehbar und habe mir
den Verlauf im Kopf bereits ausgemalt.
Doch spätestens ab der Hälfte hat sich die Lage verändert.
Zum einen liegt es daran, dass mir der Roman doch noch einige Facetten
aufgezeigt hat, die ich so nicht erwartet hatte. Die Handlung ist keineswegs so
vorhersehbar wie vermutet und bietet einige interessante Wendungen und am Ende
einen runden und stimmigen Abschluss. Außerdem hatte ich nun endlich ganz und
gar ins Buch gefunden und mich an Nora und ihre Art gewöhnt.
Nora ist eine Protagonistin, wie man selbst, oder wie zig
Bekannte aus der Nachbarschaft. Was ich
zu Beginn eher etwas unbefriedigend fand, entfaltet mit der Zeit einen ganz
besonderen Charme. Nora ist authentisch, hat nicht nur gute Seiten, sondern
auch viele Fehler, Ecken und Kanten, die zumindest mir teilweise sehr bekannt
vorkamen und die ich mir selbst nicht so gerne eingestehe. Sie fühlt sich in
ihrem langweiligen Leben eingesperrt und will etwas verändern. Doch auch der
Weg dahin ist von vielen Unebenheiten gepflastert und so benötigt sie Zeit, um
sich selbst zu finden und ihr Leben nach ihren Vorstellungen zu verändern. Und
auch wenn mir nicht alle Stationen dieses Weges gefallen haben, sind Ergebnis
und Rückbetrachtung positiv und zufriedenstellend.
Wie auch die Charaktere, ist der Schreibstil eher
konventionell. Manchmal hatte ich etwas das Gefühl eine Geschichte aus einem
Tagebuch zu lesen, anstatt mich Mitten in einem spritzigen Roman wieder zu
finden. Doch nichtsdestotrotz passt genau dieser Stil zum Buch und zu den
Figuren und sorgt dafür, dass sich jede Leserin irgendwie mit Nora identifizieren
kann. Ich glaube „Querflüge“ soll der modernen Frau Mut machen, ihr Leben
selbst in die Hand zu nehmen.
Besonders gut hat mir noch gefallen, dass jedes Kapitel mit
einem ansprechenden Zitat über die Liebe eingeleitet wird. Diese Zitate sind
gut gewählt und fanden fast immer meine Bestätigung.
Fazit:
„Querflüge“ ist ein Roman, bei dem man nicht das übliche Maß
anwenden kann und darf. Auf den ersten Blick wirken Geschichte, Protagonistin
und Schreibstil eher etwas unscheinbar, doch wenn man sich die Zeit nimmt und
dies alles auf sich wirken lässt, entdeckt man den besonderen Charme und die
unübertreffliche Authentizität, mit der sich jede Leserin identifizieren und
vielleicht einen Anstoß für ihr eigenes Leben daraus mitnehmen kann. Am Ende gibt’s
3,5 Bucherzen und eine Leseempfehlung für alle, die bereit sind, etwas genauer hinzusehen.
Einen großen Dank an die Autorin, für die Bereitstellung dieses Leseexemplars.
Infos zur Autorin: (Quelle: autorincmb.blogspot.de)
Christina Maria Bauer
lebt und arbeitet als Schriftstellerin, freie
Journalistin und Lektorin in München. Sie interessieren spannende,
witzige,
romantische, nachdenkliche oder einfach schöne Geschichten, als Buch,
Film,
Lied, Foto, Gemälde, Skulptur oder in anderer gestalterischer Form. Nach
Studium und Promotion in Psychologie und mehrjähriger Arbeit in
sozialwissenschaftlichen Forschungsprojekten entschied sie sich im
Herbst 2012
für ihren Wunschberuf. Um nach all den sachlich-wissenschaftlichen
Texten ihre Fähigkeiten im bis dahin als Hobby gepflegten kreativen und
journalistischen Schreiben auszubauen, verband – und verbindet - sie
gezielte
Fortbildungen mit intensivem Selbststudium. Besonders gerne stellt sie
Frauen,
Katzen und Jazz in den Mittelpunkt ihrer Geschichten. Darüber hinaus ist
sie
vor allem den Themenbereichen Kultur, Natur, Gesundheit und Reise
verbunden.
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