Samstag, 15. Februar 2014

Rezension: Querflüge - Christina Maria Bauer

 


 Titel: Querflüge
Autorin: Christina Maria Bauer
Seiten: 266
Verlag:
CreateSpace Independent Publishing Platform
Preis: TB:  8,67
Ersterscheinung: 31. 12. 2013  
Reihe: Nein
  



 
Kurzbeschreibung:
Nora führt ein schnurgerades Leben. Sie wohnt mit ihrem Freund Patrick zusammen in ihrer Heimatstadt und arbeitet in einer Werbeagentur. Familie, Freunde und Kollegen sind zufrieden. Der weitere Lauf der Dinge liegt auf der Hand. Denken sie. Denkt Nora auch. Irgendwie. Doch dann beschert ihr ein Missgeschick eine unerwartete Begegnung mit dem charmanten Sportcoach Lucas. In kurzer Zeit steht Noras Leben auf dem Kopf. Während sich noch alle verwundert die Augen reiben, segelt sie aus ihrem banalen Alltag in eine Welt der rosa Wolken und des plötzlich greifbaren Glücks. Doch Nora stellt bald fest, dass mit Lucas so einiges ganz anders läuft als erwartet. Und sie steht immer öfter vor der Frage: Wie geht es weiter – rosa Himmel oder Wolkenbruch?

Meinung:
Ich muss gestehen, der Einstieg ins Buch ist mir etwas schwer gefallen, da mich die ersten 70 – 100 Seiten eher wenig fesseln konnten. Noras Leben las sich für mich etwas zu alltäglich und gewöhnlich. Auch wusste ich nicht so wirklich, wie ich sie einschätzen soll. Sie war mir zwar nicht unbedingt unsympathisch, aber die Art, wie sie mit ihrem Freund Patrick umging, hat mir nicht gefallen. Ich hielt den Roman für sehr vorhersehbar und habe mir den Verlauf im Kopf bereits ausgemalt. 

Doch spätestens ab der Hälfte hat sich die Lage verändert. Zum einen liegt es daran, dass mir der Roman doch noch einige Facetten aufgezeigt hat, die ich so nicht erwartet hatte. Die Handlung ist keineswegs so vorhersehbar wie vermutet und bietet einige interessante Wendungen und am Ende einen runden und stimmigen Abschluss. Außerdem hatte ich nun endlich ganz und gar ins Buch gefunden und mich an Nora und ihre Art gewöhnt.

Nora ist eine Protagonistin, wie man selbst, oder wie zig Bekannte aus der Nachbarschaft.  Was ich zu Beginn eher etwas unbefriedigend fand, entfaltet mit der Zeit einen ganz besonderen Charme. Nora ist authentisch, hat nicht nur gute Seiten, sondern auch viele Fehler, Ecken und Kanten, die zumindest mir teilweise sehr bekannt vorkamen und die ich mir selbst nicht so gerne eingestehe. Sie fühlt sich in ihrem langweiligen Leben eingesperrt und will etwas verändern. Doch auch der Weg dahin ist von vielen Unebenheiten gepflastert und so benötigt sie Zeit, um sich selbst zu finden und ihr Leben nach ihren Vorstellungen zu verändern. Und auch wenn mir nicht alle Stationen dieses Weges gefallen haben, sind Ergebnis und Rückbetrachtung positiv und zufriedenstellend.  

Wie auch die Charaktere, ist der Schreibstil eher konventionell. Manchmal hatte ich etwas das Gefühl eine Geschichte aus einem Tagebuch zu lesen, anstatt mich Mitten in einem spritzigen Roman wieder zu finden. Doch nichtsdestotrotz passt genau dieser Stil zum Buch und zu den Figuren und sorgt dafür, dass sich jede Leserin irgendwie mit Nora identifizieren kann. Ich glaube „Querflüge“ soll der modernen Frau Mut machen, ihr Leben selbst in die Hand zu nehmen.

Besonders gut hat mir noch gefallen, dass jedes Kapitel mit einem ansprechenden Zitat über die Liebe eingeleitet wird. Diese Zitate sind gut gewählt und fanden fast  immer meine Bestätigung. 

Fazit:
„Querflüge“ ist ein Roman, bei dem man nicht das übliche Maß anwenden kann und darf. Auf den ersten Blick wirken Geschichte, Protagonistin und Schreibstil eher etwas unscheinbar, doch wenn man sich die Zeit nimmt und dies alles auf sich wirken lässt, entdeckt man den besonderen Charme und die unübertreffliche Authentizität, mit der sich jede Leserin identifizieren und vielleicht einen Anstoß für ihr eigenes Leben daraus mitnehmen kann. Am Ende gibt’s 3,5 Bucherzen und eine Leseempfehlung für alle, die bereit sind, etwas genauer hinzusehen. 
 Einen großen Dank an die Autorin, für die Bereitstellung dieses Leseexemplars.

Infos zur Autorin: (Quelle: autorincmb.blogspot.de)
Christina Maria Bauer lebt und arbeitet als Schriftstellerin, freie Journalistin und Lektorin in München. Sie interessieren spannende, witzige, romantische, nachdenkliche oder einfach schöne Geschichten, als Buch, Film, Lied, Foto, Gemälde, Skulptur oder in anderer gestalterischer Form. Nach Studium und Promotion in Psychologie und mehrjähriger Arbeit in sozialwissenschaftlichen Forschungsprojekten entschied sie sich im Herbst 2012 für ihren Wunschberuf. Um nach all den sachlich-wissenschaftlichen Texten ihre Fähigkeiten im bis dahin als Hobby gepflegten kreativen und journalistischen Schreiben auszubauen, verband – und verbindet - sie gezielte Fortbildungen mit intensivem Selbststudium. Besonders gerne stellt sie Frauen, Katzen und Jazz in den Mittelpunkt ihrer Geschichten. Darüber hinaus ist sie vor allem den Themenbereichen Kultur, Natur, Gesundheit und Reise verbunden. 

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