Titel: Der Verräter - Falsches Spiel im Stuttgarter Kessel
Autorin: Sybille Baecker
Seiten: 368
Verlag: Sutton-Krimi
Preis: TB 12,99 €
Ersterscheinung: 28. 07. 2015
Reihe: Teil 2 von bisher 2
Kurzbeschreibung:
Kirstin Schwarz muss wütend mit ansehen, wie ein 14-Jähriger
von Skinheads zusammengeschlagen wird. Sie setzt sich auf die Spur der Schläger
und findet schnell heraus, dass nicht nur die Neonazis Dreck am Stecken haben.
Auch ihre Partner und die Stuttgarter Polizei verhalten sich merkwürdig. Warum
will niemand dem Jungen helfen? Und warum musste ein Verdächtiger sterben? Wem
kann Kirstin noch vertrauen?
Meinung:
Ich fand die Kurzbeschreibung ja schon extrem ansprechend,
bevor ich wusste, dass es sich hierbei um die Fortsetzung von „Das Recht zu
töten“ handelt. Dies ist mir erst nach den ersten paar Seiten aufgefallen, hat
mir aber gut gefallen, da ich den Vorgänger auch schon als richtig guten
Regionalthriller in Erinnerung hatte. Jedoch ist es für die Handlung nicht
nötig den Vorgänger zu kennen, da alles wichtige auch hier nochmal kurz erwähnt
wird.
„Der Verräter“ bietet alles, was ein guter Thriller haben
muss. Es gibt einen erschreckenden Prolog, der die Neugier schürt und einen
spannenden Start in die Geschichte. Mit der Zeit werden viele Fragen
aufgeworfen, es wird gefährlich und erst nach und nach werden die große
Komplexität und die vielen Zusammenhänge deutlich. Dazwischen bleibt es immer
spannend und nicht nur die Protagonisten wissen nicht mehr, wem sie trauen
können und wem nicht. Und auch das Ende ist in sich stimmig und beantwortet
alle offenen Fragen.
Doch auch auf der emotionalen Seite gibt es einige
Berührungspunkte. Natürlich wieder durch die etwas undurchsichtige „Freundschaft“
zwischen Kirstin und Giorgio, aber auch das Thema mit Flüchtlingskindern kann
den Leser berühren. Und nicht nur weil es gerade perfekt in die aktuelle
politische Lage passt.
Die Beziehung zwischen Kirstin und Giorgio hat mir dieses
Mal eindeutig besser gefallen als im Vorgänger. Auf das übertriebene und etwas
teenagermäßige Verhalten wird komplett verzichtet und die beiden haben sich auf
dieser Ebene definitiv zum Positiven weiterentwickelt. Obwohl Giorgio immer
noch gern den Macho raus hängen lässt, merkt man, dass er sich nur um Kirstin
sorgt und so fand ich ihn auch dieses Mal wieder ziemlich sympathisch.
Kirstin ist eine Protagonistin, bei der ich schon im letzten
Teil etwas zwiegespalten war. Ich konnte nicht alle ihre Reaktionen
nachvollziehen und genauso ging es mir auch hier. Einerseits ist sie extrem
mitfühlend, menschenfreundlich und begibt sich für ihre Hilfsbereitschaft nicht
selten in große Gefahr, aber auf der anderen Seite sieht sie nicht ein, dass
sie sich manchmal etwas übernimmt und vor allem auch aufgrund ihrer
Vergangenheit selbst Hilfe benötigen könnte. Da wird sie dann extrem zickig und
uneinsichtig. Schlussendlich überwiegt auch dieses Mal wieder die positive
Seite, aber nichtdestotrotz würde ich
mir doch wünschen, dass sie sich in diesem Bereich auch noch etwas weiterentwickeln
würde. Das würde den Thrillern mit ihr als Protagonistin noch den letzten
Schliff verleihen.
Fazit:
Ein sehr spannender, schnell lesbarer und bewegender
Thriller der auf ganzer Linie überzeugen kann. Einzig bei Protagonistin Kirstin
sehe ich in Bezug auf den Umgang mit ihrer schweren Vergangenheit noch etwas
Entwicklungsbedarf, jedoch ist dies nur ein kleiner Kritikpunkt, der im
Vergleich zum Rest kaum negativ ins Gewicht fällt. Deshalb vergebe ich auch trotzdem
knappe 5 Buchherzen und eine deutliche Leseempfehlung.
Sybille Baecker wurde 1970 in Thuine geboren und wuchs in Gronau
(Westfalen) auf. Sie studierte BWL in Münster/Westf. Von dort verschlug
es sie ins Schwabenländle, wo sie viele Jahre als Pressereferentin eines
Sportfachverbandes in Stuttgart arbeitete.
2005 begann sie mit der Schriftstellerei und veröffentlichte seither mehrere Kriminalromane und Kurzgeschichten. Durch ihre Krimiserie mit dem Tübinger Kommissar und Whiskyfreund Andreas Brander wurde sie zur Fachfrau für "Whisky & Crime".
Baecker lebt heute nahe der Universitätsstadt Tübingen. Sie ist Mitglied bei den Autorenvereinigungen "Mörderische Schwestern" und "Das Syndikat".
2005 begann sie mit der Schriftstellerei und veröffentlichte seither mehrere Kriminalromane und Kurzgeschichten. Durch ihre Krimiserie mit dem Tübinger Kommissar und Whiskyfreund Andreas Brander wurde sie zur Fachfrau für "Whisky & Crime".
Baecker lebt heute nahe der Universitätsstadt Tübingen. Sie ist Mitglied bei den Autorenvereinigungen "Mörderische Schwestern" und "Das Syndikat".
Infos zur Reihe:
1. Das Recht zu töten *klick zu meiner Rezension*
2. Der Verräter
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