Montag, 30. Mai 2016

Rezension: Mit uns der Wind - Bettina Belitz





Titel: Mit uns der Wind
 Autorin: Bettina Belitz
    Seiten: 400 
Verlag: script 5
   Preis: 17,95 €    
Ersterscheinung: 09. 03. 2015
 Reihe: Nein






Kurzbeschreibung:
Wie findet man unter den 80.000 Besuchern von Rock am Ring den einen, den man liebt? Mona kennt ihn nur von den Videos auf YouTube. Es berührt sie tief, wenn er sich mit seinem Power-Kite der Willkür des Windes überlässt. Als sie herausfindet, dass ihr „Drachenreiter“ ein populäres Rockmusikfestival besuchen will, überredet Mona ihren Bruder Manuel, sie dorthin mitzunehmen. Keine Selbstverständlichkeit für Mona, denn sie leidet unter einer seltenen Form von Narkolepsie: Sie schläft bei aufregenden Gefühlen regelmäßig ein. Eigentlich fährt Adrian nur zu dem Festival, weil er endlich bei der schönen Helen landen will. Doch dann läuft ihm dieses zierliche Mädchen mit dem Drachentatoo über den Weg. Ziemlich hübsch die Kleine, aber als sie endlich in seinen Armen liegt, schläft sie plötzlich ein. Wie merkwürdig ist das denn?

Meinung:
Ich habe nun schon einige Bücher von Bettina Belitz gelesen. Die Ideen haben mich bisher immer beeindruckt, bei der Umsetzung war ich manchmal total begeistert und gefesselt, andere Male dann doch auch eher enttäuscht. 

Auf „Mit uns der Wind“ wurde ich durch die Buchvorstellung der Autorin auf der letztjährigen Buchmesse aufmerksam. Die Geschichte an sich klingt wieder sehr ungewöhnlich und speziell. Ein Mädchen mit Narkolepsie, das ausgerechnet bei Rock am Ring einen bestimmten Jungen finden will. 

Nun, da ich das Buch beendet habe, fällt es mir unglaublich schwer eine Rezension dazu zu schreiben. Anfangs bin ich nämlich nur schwer in die Geschichte gekommen. Obwohl man durch die abwechselnde Erzählweise zwischen Monas und Adrians Sicht einen guten Einblick in die beiden Figuren bekommt und sie auch schon da eine gewisse Tiefe erkennen lassen, waren sie mir einfach nicht wirklich sympathisch.  

Ich konnte Monas Wunsch nach Freiheit verstehen und fand sie sehr mutig, aber die Art wie sie es umgesetzt hat, war schon ziemlich extrem und ohne Rücksicht auf irgendetwas. Und auch Adrian war mit seiner auf sich selbst bezogenen Art zu Beginn nur schwer greifbar.  Und das hat sich leider auch fast 100 Seiten so hingezogen. 

Doch kurz bevor ich schon aufgeben wollte, hat sich das Blatt langsam, aber sicher gewandelt. Mona lernt auf dem Festival 2 tolle Mädchen kennen und die Beschreibungen dieser Nebenfiguren sind mir richtig ans Herz gegangen. Und auch im weiteren Verlauf haben mich einige Nebenfiguren echt beeindruckt und den Roman für mich nochmals deutlich ausdrucksstärker gemacht. 

Als dann die beiden Protagonisten endlich aufeinander treffen, hat es diese Begegnung auch wirklich in sich.  So viel Gefühl, ohne kitschig zu sein und einfach total eindrucksvoll und eingängig. Spätestens in diesen Szenen hat sich nicht nur Frau Belitzs großes Schreibtalent bestätigt, mit dem sie mal wieder etwas Besonderes geschaffen hat, sondern auch die Figuren sind mir langsam näher gekommen. Man versteht sie immer besser und sie entwickeln sich glaubhaft und auch mit Rückschlägen weiter.

Auch danach gab es für mich weiterhin eine Mischung aus Höhen und Tiefen, wobei am Ende doch deutlich die positiven Emotionen und das Gefühl des Besonderen überwiegen. Denn in der Geschichte schwingt durch eindrucksvolle Traumszenen auch ein kleiner mystischer Anteil mit und auch die Beschreibungen der Autorin sind sehr lebendig.

Fazit:
Ein Buch, das mich manchmal fast zum Verzweifeln gebracht, aber dann auch wieder total beeindruckt und gefesselt hat. Wenn es darauf ankommt hat es so viel Gefühl, Mut, Ungewöhnlichkeit und schafft es zu polarisieren und zu begeistern. Deshalb überwiegt auch deutlich die positive Seite und ich vergebe trotz meiner zeitweiligen Probleme 4 Buchherzen.

Infos zur Autorin (Quelle: script5.de):
Bettina Belitz, geboren 1973 in Heidelberg, verliebte sich schon früh in die Magie der Buchstaben. Lesen allein genügte ihr bald nicht mehr – nein, es mussten eigene Geschichten aufs Papier fließen. Nach dem Studium arbeitete Bettina Belitz als Journalistin, bis sie ihre Leidenschaft aus Jugendtagen zum Beruf machte. Heute lebt sie umgeben von Pferden, Schafen, Katzen und Hühnern in einem 400-Seelen-Dorf im Westerwald und lässt sich von der Natur und dem Wetter zu ihren Romanen inspirieren.

2 Kommentare:

  1. Ich habe das Buch letztes Jahr gelesen und fand es echt toll. Ich kann verstehen, warum du gebraucht hast, um mit ihr und ihrer Art warm zu werden. Sie war schon speziell ohne Rücksicht auf Verluste, was ich manchmal auch etwas befremdlich fand.
    Dennoch konnte es mich auf jeden Fall überzeugen und ist mir im Gedächtnis geblieben.

    Liebe Grüße,
    Katja :)

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    1. Hallo Katja,
      ja, also am Ende hat es mich auch überzeugt und ich denke auch, dass ich es nicht so schnell vergessen werde :)

      Liebe Grüße,
      Steffi

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