Titel: Projekt Orphan
Autor: Gregg Hurwitz
Seiten: 480
Verlag: HarperCollins
Preis: 14, 99 € (broschiert)
Ersterscheinung: 07. 08. 17
Reihe: Teil 2 von (bisher) 3
Kurzbeschreibung:
Evan Smoak ist der "Nowhere Man". Ein geflüsterter
Name unter Kriminellen, den manche für einen Spuk halten. Er hilft denen, die
keinen Ausweg mehr haben. Dies ist seine Art sich seine Menschlichkeit zu
erhalten, nachdem er jahrelang unter dem Decknamen "Orphan X" im
geheimen Auftrag der US-Regierung getötet hat. Während er einer Jugendlichen
hilft, den Fängen eines Mädchenhändlerrings zu entkommen, wird er überwältigt
und entführt. Jetzt muss Evan all sein Können aufbringen, um sich selber zu
befreien, bevor es zu spät ist … Denn es gilt weiterhin sein 10. Gebot: Lasse
niemals einen Unschuldigen sterben.
Meinung:
Die Idee hinter der Orphan Reihe finde ich immer noch echt
toll. Ein Auftragsmörder der sich seine Menschlichkeit bewahrt hat und jetzt
Unschuldigen hilft.
Der Anfang ins Buch konnte mich auch jetzt wieder fesseln.
Wir werden gleich wieder mitten in eine erschreckende Situation geworfen, in
der Evan einem Mädchen hilft einem schlimmen Schicksal zu entgehen.
Doch danach wird Evan gefangen genommen und diese
Gefangenschaft hat sich für meinen Geschmack leider zu lange hingezogen. Durch
die interessanten Hintergründe dieser Gefangenschaft und Evans zahlreiche und
bis ins Detail geplanten und actionreichen Fluchtversuche ist durchaus Spannung
vorhanden, aber trotzdem wird’s mit der Zeit langatmig, da es sich trotz der
neuen Fluchtstrategien immer wiederholt. Das fand ich einfach schade, da die
Geschichte eigentlich noch mehr zu bieten gehabt hätte und man die
Entführungssache auch etwas abkürzen hätte können.
Evan muss auch in diesem Teil wieder sehr viel mit seiner
Vergangenheit, sich selbst und seinem Leben auseinandersetzten. Dabei gibt es
immer mal wieder ein paar Rückblenden und Erinnerungen aus seiner
Vergangenheit, die sich durch ihre kursive Schrift gut vom Rest abheben.
Außerdem kommt es auch zu der ein oder anderen völlig unerwarteten Wendung, die
ich aber auch nicht immer zu 100 Prozent glaubhaft und passend fand.
Das Ende konnte mich dann auch endlich wieder richtig
fesseln. Auch wenn ich dabei einige Szenen ein bisschen zu schnell abgehandelt
fand, nachdem wir uns ja so lange mit den Fluchtversuchen aufgehalten haben.
Jedoch werden dabei noch die verschiedensten Fragen
beantwortet und die Thriller zu einem runden Ende gebracht. Auch wenn es nicht
direkt abgeschlossen ist, da Evan schon vor dem nächsten Problem steht. Aber es
passt zur Geschichte.
Der Schreibstil ist auch dieses Mal wieder sehr detailreich,
aber gleichzeitig auch rasant und von viel Action geprägt. Auch dieses Mal hat
man das Gefühl direkt in einem guten Actionfilm gelandet zu sein, auch wenn die
Längen im Mittelteil einfach stören. Aber auch so gibt es wieder viele Kämpfe,
Blut und einige Tote.
Im letzten Teil hab ich ja vor allem die Besonderheiten wie
den kleinen Peter oder die ein oder andere humorvolle Szene hervorgehoben.
Dieses Mal gabs auch zumindest einen interessanten Nebencharakter und Evan hat
mich mit seinen sarkastischen Bemerkungen auch dieses Mal ab und an zum Lächeln
gebracht, aber ganz so hervorstechend wie im letzten Teil fand ichs leider
nicht.
Fazit:
„Projekt
Orphan“ ist ein actiongeladener Thriller der solide
Unterhaltung bietet und den man gut ohne Vorwissen aus dem ersten Teil
lesen kann. Leider wurde die Entführungssache für meinen Geschmack zu
lange hingezogen, weshalb sich im Mittelteil einige unnötige Längen
eingeschlichen haben. Generell waren auch die Wendungen und
Entwicklungen gut
erarbeitet und unterhaltsam, aber ganz so überzeugt und gefesselt wie in
Teil 1
haben sie mich nicht. Deshalb kann ich nur solide 3,5 Buchherzen vergeben,
aber auf
die Fortsetzung freue ich mich trotzdem schon.
Vielen Dank an Vorablesen.de und HarperCollins Verlag für die Bereitsstellung des Leseexemplars.
Infos zum Autor (Quelle: Amazon.de):
Gregg Hurwitz schreibt neben Thrillern Drehbücher für die großen
Hollywood-Studios sowie Comicbücher für so prestigeträchtige Verlage wie
Marvel (Wolverine, Punisher) und DC (u.a. Batman). Mit seinen Büchern
hat er den Weg auf die New York Times-Bestsellerliste gefunden und seine
15 Thriller sind mittlerweile in 22 Sprachen übersetzt worden. Die
Filmrechte an Orphan X konnte Gregg bereits vor Veröffentlichung an
Warner Bros. verkaufen.
Infos zur Reihe:
1. Orphan X *klick zu meiner Rezension*
2. Projekt Orphan
3. engl. Titel: Hellbent
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