Titel: Schatten der Toten
Autorin: Elisabeth Herrmann
Sprecherin: Nina Petri
Sprecherin: Nina Petri
Laufzeit: 20 h 48 m - ungekürzte Lesung
Seitenanzahl der Printausgabe: 672
Verlag: der Hörverlag
Ersterscheinung: 11. März 2019
Preis: ab 11,45 € - 2 MP3 - CD´s
Reihe: Teil 3 von 3
Kurzbeschreibung:
Judith Kepler kennt den Tod wie wenige andere – denn sie ist
Tatortreinigerin. Gerade beginnt sie, über ihr weiteres Leben nachzudenken: Ihr
Chef will, dass sie die Firma übernimmt, und ihre Beziehung zu einem
Waisenmädchen entwickelt sich auf unerwartete Weise. Doch dann stirbt Eva
Kellermann, eine frühere Stasi-Spionin. Ihr letztes Geheimnis setzt eine
tödliche Jagd in Gang, auf einen der größten Verbrecher dieser Zeit: Bastide
Larcan. Er ist Judiths Vater – der so viel Leid verursachte und sich nie dafür
verantworten musste. Seine Spur führt nach Odessa, und Judith muss sich
entscheiden: für ihr Leben oder für eine Reise in die Vergangenheit, in der die
Schatten der Toten sie erwarten …
Meinung:
Ich habe schon ein paar Bücher von
Elisabeth Herrmann gehört, die ich bisher eigentlich immer recht unterhaltsam
fand. So bin ich auch auf ihr neues Werk aufmerksam geworden. Vor allem der
Beruf der Tatortreinigerin hat mich angesprochen und ich wollte gern mehr
darüber erfahren. Mir war auch bewusst, dass es sich um einen 3. Teil einer Reihe
handelt, aber bei Krimis kann man ja oft einzelne Teile auch eigenständig lesen
bzw. hören.
Das ist auch bei „Schatten der Toten“
so, auch wenn das Vorwissen hier bestimmt nicht geschadet hätte. Es gibt einige
Anspielungen und Parallelen zu den Vorgängern, bei denen die Entwicklungen zwar
immer kurz angerissen wird, aber es blieben dabei für mich schon auch ein paar
kleinere Fragen offen. Das war jetzt nicht so schlimm, gesellt sich aber zur
restlichen Kritik dazu.
Denn ich muss sagen, dass ich leider
zu selten richtig Spaß an dem Hörbuch hatte. Zum einen hatte ich schon mal ein
Problem mit der Protagonistin völlig warm zu werden. Judith Kepler ist definitiv
sehr speziell, dabei nicht unbedingt total unsympathisch, da sie auch wirklich
gute Seiten hat, aber meine Sympathien konnte sie nur bedingt wecken. Die tiefgründigste
Figur fand ich dabei ihren Vater Bastide Larcan. Obwohl er ein Verbrecher ist
und er wenig auf die Befindlichkeiten anderer schaut, wenn er nur sein Ziel
erreichen kann, fand ich seine Figur sehr gut und vielfältig beschrieben,
sodass ich seine verdrehte Sicht sogar manchmal nachvollziehen konnte.
Leider hatte ich noch eine Figur,
die mit der Zeit regelrecht meine Aggressionen geweckt hat,
Verfassungsschutzmitarbeiterin Isa Kellermann. Selten hab ich mich so in eine
kalte und berechnende Person hineingesteigert. Ohne zuviel darauf einzugehen, war sie leider wirklich mein persönliches rotes Tuch...
Die Handlung selbst wäre eigentlich
ganz interessant. Es gibt einige Intrigen, es wird interessante Zeitgeschichte
und auch vieles aus Judiths Vergangenheit mit reingebracht und es gibt auch
einige Gefahren und Wendungen. Leider hatte die Geschichte aber auch viel zu
viele Längen. Dies ist eines der seltenen Hörbücher, bei dem eine gekürzte Version höchstwahrscheinlich
besser gewesen wäre. Die ganzen Details und auch einige unnötige Verwicklungen
waren einfach zu viel. Und da so lange darauf rum gehackt wurde, war auch die
Hauptwendung der Geschichte schon sehr bald vorhersehbar. Zustätzlich fand ich es einfach
schade, dass der Beruf der Tatortreinigerin kaum noch eine Rolle gespielt hat, weil es ja eigentlich das war, was meine Neugier auf das Hörbuch geweckt hat.
Das Ende konnte mich dann doch noch
recht gut zufriedenstellen, weshalb ich das Hörbuch zumindest mit einem
positiveren Gefühl abschließen konnte.
Sprecherin Petri macht eigentlich
einen soliden Job. Ihre Stimme ist doch auch etwas markant und passt gut zur
Geschichte und ich konnte auch die Figuren gut unterscheiden. Nur gegen die
Längen kann sie auch nichts ausrichten.
Fazit:
Eigentlich ein interessanter Krimi mit guten Grundideen,
aber leider gab es für mich viel zu viele Längen in der Geschichte und ich bin
mit den Figuren auch nicht wirklich warm geworden. Die Sprecherin macht einen
soliden Job und das Ende ist auch noch recht versöhnlich, weshalb ich auch
lange mit mir gehadert habe, ob es doch noch für knappe 3 Buchherzen reicht,
aber insgesamt gesehen hat mich „Schatten der Toten“ einfach nicht umgehauen,
sondern eher enttäuscht, weshalb es doch bei guten 2 Buchherzen bleibt.
Herzlichen Dank an Den Hörverlag für die Bereitstellung des Hörbuchs.
Infos zur Autorin (Quelle: randomhouse.de):
Elisabeth Herrmann wurde 1959 in Marburg/Lahn geboren. Sie machte Abitur
auf dem Frankfurter Abendgymnasium und arbeitete nach ihrem Studium als
Fernsehjournalistin beim RBB, bevor sie mit ihrem Roman "Das
Kindermädchen" ihren Durchbruch erlebte. Fast alle ihre Bücher wurden
oder werden derzeit verfilmt: Die Reihe um den Berliner Anwalt Vernau
sehr erfolgreich mit Jan Josef Liefers vom ZDF. Elisabeth Herrmann
erhielt den Radio-Bremen-Krimipreis und den Deutschen Krimipreis. Sie
lebt mit ihrer Tochter in Berlin.
Info zur Sprecherin (Quelle: randomhouse.de):
Nina Petri spielte in vielen erfolgreichen Kino- und
TV-Produktionen und erhielt für ihre Leistungen u. a. den Bayerischen
und Deutschen Filmpreis. Ihre Stimme hat eine große Bandbreite, die
Krimis ebenso lebendig werden lässt wie Romane und Biografien.
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Infos zur Reihe (Abgeschlossen):
1. Zeugin der Toten
2. Stimme der Toten
3. Schatten der Toten
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