Titel: Die Insel
Autor: Steen Langstrup
Autor: Steen Langstrup
Seiten: 320
Verlag: Heyne
Verlag: Heyne
Preis: 9,99 €
Ersterscheinung: 13. 05. 2019
Reihe: Nein
Ersterscheinung: 13. 05. 2019
Reihe: Nein
Kurzbeschreibung:
Du erwachst in einer paradiesischen Umgebung, auf einer
kleinen tropischen Insel. Warmer Sand, Palmen, das glasklare weite Meer vor
dir. Wie bist du hierhergekommen? Du fühlst dich nicht gut. Hast Schmerzen.
Dann kommt die Erinnerung. Ein Tauchgang. Ihr seid vom Boot abgetrieben worden.
Du - und deine Freundin Selina. Du siehst sie, nur wenige Meter entfernt. Sie
ist schwer verletzt. Ihr Atem versiegt. Du kannst nichts tun. Sie stirbt in
deinen Armen. Es wird Nacht. du bist ganz allein mit einer Toten. Oder?
Meinung:
Die Kurzbeschreibung hat mich sofort
gepackt. Es klang so spannend und ich wollte unbedingt wissen, was da passiert
ist und das, obwohl ich sonst Horror sonst eher mit Vorsicht genieße. Denn als „Tour-de-Force-Horror
der Extraklasse“ wurde dieser Thriller beschrieben.
Aber leider muss ich sagen, dass dies
alles völlig falsche Erwartungen weckt, sowohl der Klappentext, als auch diese
Beschreibung als „Horror der Extraklasse“.
Es ist zwar Fakt, dass Protagonist
Noa auf dieser Insel ist und auch seine Freundin in seinen Armen stirbt, aber
das wird schon auf den ersten Seiten erzählt, genauso wie die Tatsache, dass
sie einfach zurückgelassen wurden und er das ganz genau weiß.
Der Thriller ist nämlich so
aufgebaut, dass Noa nun im Gefängnis sitzt und seine Erlebnisse jemanden
erzählt, und zwar in allen möglichen und langatmigen Einzelheiten und mit nicht
unbedingt viel Handlung und Spannung. Zwischendurch gibt es ein paar Dialoge
zwischen ihm und seiner Gesprächspartnerin, aber auch diese sind ziemlich
eigenartig aufgebaut. Die abwechselnden Aussagen werden nur durch Bindestriche
gekennzeichnet bzw. damit aufgeführt und dabei lässt sich auch nicht viel Zusätzliches
herauslesen. Also die Tatsache, dass Noa aufgebracht reagiert, erfährt man nur
dadurch, dass beim nächsten Bindestrich steht,
dass er nicht schreien muss.
Positiv lässt sich hervorheben, dass
ich das Gefühl der Beklemmung, die Noa beschreibt durchaus manchmal
nachvollziehen konnte. Nicht immer, aber manchmal. Das Setting an sich ist
schon erschreckend in der Vorstellung, vor allem weil seine Erzählungen stark
angezweifelt werden, ihm die Todesstrafe droht und man teilweise auch selbst
nicht weiß, ob sich das alles so abgespielt hat oder nicht.
Doch leider gibt es, wie gesagt,
kaum Handlung, oder Spannung. Gegen Ende der Erzählung kommt noch ein kleiner
Gruselfaktor hinzu, aber das wird kaum noch aufgegriffen, bzw. am Ende einfach
so offen stehen gelassen. Ohne Erklärung, oder zumindest den Versuch einer Erklärung.
Somit hat mich das Ende doppelt
negativ überrascht, zum Einen weil es eben einfach mitten in der Geschichte und
ohne Not aufhört und zum Anderen, da zu diesem Zeitpunkt noch fast 90 Seiten des Buchs übrig sind. Denn die
letzten Seiten beinhalten noch 3 Kurzgeschichten des Autors, der auch hier
nochmal als „Horrormeister“ betitelt wird.
Obwohl ich auch kein großer Fan von
Kurzgeschichten bin, hab ich sie gelesen, aber auch damit konnte mich der Autor
nicht packen. Es sind einfach in Raum geworfene Geschichten, die auch ohne Erklärungsansätze
enden. Und ganz ehrlich, die Grundzüge der
Geschichten waren schon ungewöhnlich und im realen Leben möchte ich diese Dinge
nicht erleben, aber beim Lesen hat es mich nicht wirklich gegruselt und mich
auch einfach nicht überzeugt.
Fazit:
Ein Thriller, der für mich kein Thriller ist, geschweige
denn Horror der Extraklasse. Auch der Klappentext weckt völlig falsche
Erwartungen, die die extrem detailreiche und spannungsarme Geschichte nicht im Geringsten
halten kann. Es gab ein paar positive Ansätze, bei denen ich die Beklemmung des
Protagonisten nachfühlen konnte, aber das war definitiv zu wenig. Vor allem da
das Ende einfach mitten drin kommt und die letzten ca. 90 Seiten lieber für 3
Kurzgeschichten verwendet wurden, die sich zwar ganz gut lesen ließen, mich
aber auch nicht wirklich überzeugen konnten. Somit gibt’s nur enttäuschende 2
Buchherzen und definitiv keine Empfehlung.
Vielen Dank an den Heyne Verlag für die Bereitstellung des Leseexemplars.
Infos zum Autor (Quelle: randomhouse.de):
Steen Langstrup steht für eine neue Generation junger Horrorautoren, die frisches Blut in das Genre pumpen. Finale
wurde in Dänemark als Best Horror Novel of the Year ausgezeichnet, die
Verfilmung kommt 2018. Weitere Bücher sind in Vorbereitung.
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