Dienstag, 2. Juni 2020

Rezension: Verschließ jede Tür - Riley Sager

Titel: Verschließ jede Tür 
Autor: Riley Sager
Übersetzerin: Christine Blum
    Seiten: 400  
Verlag: dtv
    Preis: 10,95 €  
Ersterscheinung: 24. 04. 2020
  Reihe: Nein




Kurzbeschreibung:
Jules hat einen Wahnsinns-Job an Land gezogen: Sie soll im Bartholomew, einem prachtvollen alten Hochhaus am Central Park, auf eine Luxuswohnung aufpassen. Und dafür 1000 Dollar die Woche kassieren! Einige seltsame Bedingungen gibt es allerdings: Sie muss jede Nacht im Apartment schlafen und darf niemanden in die Wohnung lassen. Kaum ist Jules eingezogen, häufen sich unheimliche Vorkommnisse. Von Ingrid, ebenfalls »Apartmentsitterin«, erfährt sie, dass das Bartholomew ein dunkles Geheimnis hat. Als Ingrid verschwindet, versucht Jules, das Geheimnis zu lüften – und gerät dabei selbst in größte Gefahr.

Meinung:
Der Klappentext und auch das Cover haben mich gleich angesprochen. Schon da ist für mich eine bedrückende Stimmung aufgekommen, die mich neugierig auf die Geschichte gemacht hat. Und das hat der kurze Prolog, mit dem das Buch startet und der im Jetzt spielt noch unterstützt, da man schon da erfährt, dass innerhalb der letzten 6 Tage etwas schreckliches passiert sein muss. Denn, die Handlung wird auf zwei Zeitebenen erzählt, eben im Jetzt und in den Tagen davor, wobei immer dann etwas aus dem Jetzt eingeschoben wird, bevor ein neuer Vorher-Tag beginnt.

In der Zuvor-Geschichte, die den Großteil des Buches einnimmt, begleiten wir Protagonistin Jules dabei, wie sie sich die Wohnung im Bartholomew anschaut, ganz begeistert davon ist, dass sie den „Job“ erhält, die schrulligen Nachbarn kennenlernt und auf immer mehr Ungereimtheiten und Gefahren stößt. Dabei erfährt man auch viel von ihrer unschönen Vergangenheit und erhält dadurch auch stimmige Erklärungsansätze, weshalb sie sich so verhält, wie es beschrieben wird. Denn, wenn man ehrlich ist, ist manches davon schon echt dumm, da die Gefahr immer greifbarer wird und Jules sich immer weiter mitten rein stürzt, aber durch ihr persönliches Trauma konnte ich dieses Verhalten doch nachvollziehen.

Für mich hat sich die Geschichte sehr flüssig lesen lassen und vor allem war ich nach wenigen Wörtern immer gleich wieder mitten in der Geschichte und habe gar nicht gemerkt, wie die Seiten dahingeflogen sind. Dabei fand ich die Spannung gar nicht mal so hoch, wie ich erwartet hatte und auch die mysteriösen Elemente wurden meistens eher subtil eingestreut, aber trotzdem habe ich die düstere und bedrohliche Atmosphäre immer gespürt und wurde einfach von der Neugier, mehr von Jules und ihrer Geschichte zu erfahren, immer weitergezogen.

Dabei muss ich auch sagen, dass ich die Charaktere alle sehr gut beschrieben fand. Allen voran natürlich Protagonistin Jules mit ihrer unschönen Vergangenheit, die Spuren bei ihr hinterlassen hat. Aber auch die Nebencharaktere, die alle etwas besonderes und markantes haben und die man alle nicht gut einordnen kann.

Auf die Auflösung des Ganzen bin ich wirklich nicht gekommen, vor allem weil der Autor geschickt falsche Fährten gelegt hat. Somit haben mich die Wendungen gepackt und mitgerissen, auch wenn manches dann schon etwas weit hergeholt war. Aber das hat mich beim Lesen nicht gestört, da es für mich zu dieser Geschichte gepasst hat. Somit fand ich den Abschluss doch ziemlich rund und konnte das Buch, trotz meiner Entrüstung über die Geschehnisse, mit einem guten Gefühl schließen.

Besonders fand ich hier auch, dass Jules Geschichte nicht komplett aufgelöst wurde. Es hätte die Möglichkeit dazu gegeben, aber es hat hier auch irgendwie gepasst, dass es zu einer wichtigen offenen Frage aus ihrem Leben keine Antwort gab.

Fazit:
Für mich seit langem mal wieder ein Highlight, das ich innerhalb eines Tages komplett durchgelesen habe. Dabei wird die Geschichte ruhiger erzählt, als ich das vermutet hatte, aber trotzdem war ich mittendrin in der Handlung und die Seiten sind nur so dahin geflogen. Der Schreibstil, die besonderen Charaktere und die beim Lesen erzeugten Stimmungen haben mir total gut gefallen. Und auch die Auflösung des Ganzen konnte mich dank der geschickt gelegten falschen Fährten überraschen. Dabei fand ich es auch gut, wie der Autor die manchmal etwas übertriebenen Handlungen verkauft hat, sodass ich auch mit den teilweise etwas überzogenen Darstellungen gut leben konnte. Insgesamt bin ich völlig zufrieden und vergebe verdiente 5 Buchherzen und eine Leseempfehlung.
Vielen Dank an den dtv Verlag für die Bereitstellung des Leseexemplars.


Infos zum Autor (Quelle: dtv.de):
Riley Sager ist ein Pseudonym. Der Autor, in Pennsylvania geboren, ist Schriftsteller, Redakteur und Grafikdesigner und lebt in Princeton, New Jersey.



WERBUNG
Da wir euch auch weiterhin die Gelegenheit geben möchten, mit einem Klick weitere Infos einzuholen, kennzeichnen wir gemäß § 2 Nr. 5 TMG folgende Links als Werbung:
 

*Klick zu Amazon* 
*Klick zur Verlagsseite* 


 


7 Kommentare:

  1. Eine sehr ansprechende Rezi, liebe Steffi.
    Das Buch wird gleich vermerkt. Danke dafür.
    Liebste Grüße, Hibi

    AntwortenLöschen
    Antworten
    1. Guten morgen Hibi,

      vielen Dank für das Lob :) Na, dann hoffe ich, dass es auch mal bei dir einziehen darf und dir dann auch gefällt :)

      Liebe Grüße,
      Steffi

      Löschen
  2. Hallo Steffi,
    ich schleiche schon eine Weile um dieses Buch herum...aber deine Rezi hat mich jetzt endgültig überzeugt! Beim nächsten Besuch in der Buchhandlung geht es mit.
    LIebe Grüße
    Martina

    AntwortenLöschen
    Antworten
    1. Guten Morgen Martina,

      das freut mich und ich hoffe wirklich, dass es dir auch gefallen wird. Ich bin gespannt, auf deine Rezension dazu :)

      Liebe Grüße,
      Steffi

      Löschen
  3. Hallo Steffi,
    stimmt, mich hat der Autor auch auf die falsche Fährte gelockt. Allerdings dachte ich, dass das Buch mehr in Richtung Mystery oder gar Grusel tendiert, was ja irgendwie gar nicht vorhanden war.
    Viele Grüße
    Frank

    AntwortenLöschen
    Antworten
    1. Hallo Frank,

      ja, ich hatte schon auch mehr Mystery erwartet, dass es nicht mehr Grusel war, fand ich nicht so schlimm, da ich Grusel meistens eh nicht so mag :D Aber da die Geschichte auch so gut funktioniert hat, bin ich echt zufrieden.

      Liebe Grüße,
      Steffi vom Lesezauber

      Löschen
  4. Dieser Kommentar wurde vom Autor entfernt.

    AntwortenLöschen

Bitte beachte, dass du mit Absenden eines Kommentars und beim Setzen eines Hakens für weitere Benachrichtigungen auf Folgekommentare Du Dich einverstanden erklärst, dass personenbezogene Daten (z.B. IP-Adresse, Username, E-Mailadresse) eventuell abgespeichert und von Blogger / Google weiterverarbeitet werden.

Weitere Informationen findest Du unter Datenschtz