Samstag, 8. Oktober 2022

Hörbuchrezension: Fake - Wer soll dir jetzt noch glauben? - Arno Strobel

Titel: Fake - Wer soll dir jetzt noch glauben?
  Autor: Arno Strobel 
Sprecher: Sascha Rotermund 
Laufzeit: 7 h 7 Min - gekürzt   
Verlag: Argon Hörbuch  
Preis:  16, 00 € - 1 MP3 - CD  
Ersterscheinung: 31. August 2022   
Reihe: Nein
 
 
 
 

Kurzbeschreibung:

Patrick Dostert traut seinen Ohren nicht, als ihn die beiden Beamten der Kripo Erfurt mit ihrem Verdacht konfrontieren. Er soll drei Tage zuvor eine Frau misshandelt und entführt haben. Patrick hat ein Alibi für die Tatnacht, doch der einzige Zeuge, der ihn entlasten könnte, bleibt unauffindbar. Und die beste Freundin des Opfers belastet ihn schwer. Patrick beteuert verzweifelt seine Unschuld, bis das Video auftaucht. Das Video, in dem er zu sehen ist. Das ihn überführt. Obwohl er dem Opfer noch nie begegnet ist. Patrick kommt in Haft, soll verurteilt werden. Und kann absolut nichts tun, denn Bilder sagen mehr als tausend Worte. Oder?

Meinung:

Ich habe nun schon einige Thriller von Arno Strobel gehört und die meisten haben mir gut gefallen. Deshalb war ich auch auf „Fake – Wer soll dir jetzt noch glauben?“ gespannt, auch weil die Kurzbeschreibung wieder mal sehr erschreckend klingt.

Die Geschichte startet mit einem Prolog eher weiter weg vom Thema, da er sich mit einem Fall von häuslicher Gewalt bzw. der Flucht der Frau beschäftigt. Bedeutend, wird er erst am Ende der Geschichte.

Die Hauptgeschichte beginnt gleich mit dem im Klappentext beschriebenen Szenario. Patrick Dostert sitzt mit seiner Frau beim Frühstück, als die Kripo ihn mit ihrem Verdacht konfrontiert und er mit der Zeit immer deutlicher zum Verdächtigen wird. Er ist verzweifelt und beim Hören fragt man sich doch immer mehr, ob man wirklich so einfach einer Tat beschuldigt werden kann, die man gar nicht begangen hat? Diese Thematik fand ich sehr interessant und eindringlich. Der Thriller an sich hat mich dagegen nicht komplett fesseln können.

Zum einen lag es daran, dass ich kurz nach Beginn schon das Gefühl hatte, dass der Aufbau dem Vorgänger „Sharing – Willst du wirklich alles teilen?“ sehr ähnlich, für mich sogar zu ähnlich ist. „Sharing“ war ein Highlight für mich, aber einen Abklatsch vom Aufbau her, wollte ich irgendwie nicht nochmal lesen.

Obwohl die Grundthematik wirklich in mir gearbeitet hat und ich das Gefühl der Hilflosigkeit von Patrick schon teilweise mitreißend fand, sind mir die Figuren und die Geschichte an sich nicht wirklich nah gekommen. Die Figuren bleiben eher etwas blass und wirken auch nicht so besonders sympathisch. Und irgendwie geht die Geschichte auch nur langsam voran, da sich eben alles drum dreht, dass Pratrick immer wieder beteuert, dass er doch unschuldig ist, die Polizei aber immer mehr Beweise für seine Schuld findet.

Dabei ist es dem tollen Schreibtalent des Autors und auch der bekannt guten Sprecherleistung von Sascha Rotermund zu verdanken, dass das Hörbuch doch total schnell verflogen ist und trotz der Kritikpunkte auch immer wieder Spannung aufkam und ich doch wissen wollte, wie alles ausgeht.

Jedoch muss ich sagen, dass mir das Ende nicht so gut gefallen hat. Da ich nicht Spoilern möchte, kann ich nicht genauer drauf eingehen, aber auch wenn diese Wendung schon ab und an mal im Raum stand, war es nicht so wirklich meins.

Fazit:

Von der Grundthematik her mal wieder ein spannender Thriller, der zum Nachdenken anregt und den Hörer auch an sich selbst zweifeln lässt. In der Umsetzung war er mir aber dem Vorgänger Sharing zu ähnlich und ich bin nicht komplett mit den Figuren und der Geschichte warm geworden. Und auch das Ende war nicht wirklich meins. Da ich mich die meiste Zeit aber trotzdem ganz gut unterhalten gefühlt habe, ich Sascha Rotermund als Sprecher einfach gerne mag und sich die Geschichte schnell hören lies, reicht es noch für knappe 3,5 Buchherzen, die ich aber eher ab-, statt aufrunde. 
Herzlichen Dank an den Argon Verlag für die Bereitstellung des Hörbuchs.


Infos zum Autor (Quelle: Argon-verlag):
Arno Strobel liebt Grenzerfahrungen und teilt sie gern mit seinen Hörern. Deshalb sind seine Thriller wie spannende Entdeckungsreisen zu den dunklen Winkeln der menschlichen Seele und machen auch vor den größten Urängsten nicht Halt. Seine Themen spürt er dabei meist im Alltag auf und erst, wenn ihn eine Idee nicht mehr loslässt und er den Hintergründen sofort mit Hilfe seines Netzwerks aus Experten auf den Grund gehen will, weiß er, dass der Grundstein für seinen nächsten Roman gelegt ist. Alle seine bisherigen Thriller waren Bestseller. Arno Strobel lebt als freier Autor in der Nähe von Trier.

Info zum Sprecher (Quelle: Argon-verlag):
Sascha Rotermund ist neben seiner Arbeit am Theater und im Film ein vielbeschäftigter Synchron- und Hörbuchsprecher. Er überzeugt durch seine einfühlsame Figurengestaltung, seine mitreißenden Dialoge und seine warme, dennoch spannungsgeladene Stimme.



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4 Kommentare:

  1. Hallo Steffi,
    schade, dass dich das Hörbuch nicht vollständig überzeugen konnte. Ich kann deine Kritikpunkte aber nachvollziehen, mich könnte sowas auch stören.
    Ich verstehe ehrlich gesagt auch immer nicht, wieso man Hörbücher kürzt? Die Autoren haben sich ja was dabei gedacht, wie sie ihre Geschichte geschrieben haben. Was nimmt man dann also raus? Ich hatte auch schon gekürzte Hörbücher und bei vielen hatte ich nicht unbedingt das Gefühl, dass mir jetzt groß was gefehlt hat, aber manchmal dachte ich auch, es wirkte hier und da unvollständig oder ging zu schnell oder oder oder. Und oft gibt es dann ja auch zusätzlich noch die ungekürzte Form, aufgenommen wird sie eh, wieso kürzt man dann was weg? Manchmal sind es ja auch wirklich mehrere Stunden... ich weiß nun nicht, wie es in dem Fall gewesen ist, aber vielleicht lag es auch daran, dass hier und da etwas an Tiefe fehlte, am sehr ähnlichen Aufbau ändert es aber natürlich nichts.

    Liebe Grüße
    Dana

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    1. Hallo Dana,

      ja das mit den kürzten Hörbüchern hab ich früher auch nie verstanden, und ich habe mich früher auch geweigert gekürzte zu hören.
      Jetzt muss ich aber sagen, dass es mir zum Glück sehr selten auffällt, wenn was gekürzt ist und es mich somit meistens gar nicht mehr stört. Und ich glaube auch fast, dass es hier kaum einen Unterschied gemacht hätte, aber wissen kann man es natürlich nicht. Die Kürzung waren hier knapp 50 Minuten, ist schon ne Zeit bei 7 Stunden Gesamtlänge.

      Liebe Grüße,
      Steffi

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    2. Hallo Steffi,
      ich schaue auch nicht immer zuerst darauf, ob etwas gekürzt ist oder nicht, aber oft fällt es mir dann doch noch mal ein, bevor ich mich für ein Buch entscheide. Es kommt manchmal aber noch mal drauf an, aus welchem Grund ich eine Geschichte höre, wenn es nur zur Auffrischung ist, stört es mich zum Beispiel gar nicht. Wenn ich irgendwo ein Rezensionsexemplar anfrage, achte ich mehr darauf. Wenn ich mir in der Bibliothek was ausleihe um ein bisschen Nebenbeibespaßung zu haben, ist es mir nicht immer wichtig. ;) In manchen Geschichten fällt es sicher auch nicht auf, man kürzt ja dann nicht die wesentlichen Dinge, aber vollständig wäre es eben doch schöner. 50 Minuten bei 7 Stunden finde ich auch nicht unbedingt wenig,wenn die Gesamtlänge 12 Stunden gewesen wäre, wäre es schon wieder was anderes. Naja, stecken wir ja aber eh nicht drin und müssen es so akzeptieren ;)
      Liebe Grüße
      Dana

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    3. Hallo Dana,

      ja das kann ich nachvollziehen. Ich schau nicht mehr so genau drauf, aber doch, wenn es mich eben nicht ganz so überzeugt. Aber du hast recht, wir stecken nicht drin und müssen nehmen, was wir bekommen :D

      Liebe Grüße,
      Steffi

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