Kurzbeschreibung:
Eigentlich
kennt der zwölfjährige Tor von Beginn an sein Schicksal. Ein Emblem
auf seinem Arm zeigt, dass er zum Anführer geboren ist. Beim
jährlichen Neujahrsfest äußert er jedoch seinen innigsten Wunsch –
eine andere Bestimmung. Das hat fatale Folgen: Auf seiner Haut
erscheint statt seines Anführer-Emblems nun ein düsteres Auge. Es
ist der Fluch der Nachthexe, der Tors sicheren und nahen Tod
bedeutet! Nur die berüchtigte Hexe selbst kann Tor von dem Fluch
befreien. Also macht er sich mit seinen Freunden Engle und Melda auf
die Suche nach ihr. Aber auf der abenteuerlichen Reise warten noch
ganz andere gruselige Kreaturen auf die Kinder ...
Meinung:
Die
Kurzbeschreibung und auch das Cover haben mich sofort angesprochen.
Ich finde die Vorstellung spannend, dass ein bei Geburt erhaltenes
Emblem, jemandes Bestimmung voraussagt – zumindest für eine fiktive
Geschichte.
Somit
bin ich mit viel Vorfreude und eigentlich auch gut in die Geschichte
gestartet, da man zu Beginn Tor, seine Familie und dessen Leben recht
gut kennenlernt. Tor ist der Sohn der Dorfvorsteherin und hat auch
ein Anführer-Emblem erhalten, aber leider ist er damit gar nicht
glücklich. Viel lieber wäre er ein Meeresatmer, denn er liebt es im
Wasser zu sein. Außerdem ist er unzufrieden damit, dass seine
Lebenslinie ein langes, aber langweiliges Leben verspricht.
Ich
mochte die Ausgangslage wirklich gerne und fand auch die vielen
wichtigen Botschaften richtig toll. Unter anderem natürlich, dass
man vorsichtig mit dem sein sollte, was man sich wünscht und auch,
dass man einfach mal zufrieden damit sein sollte, mit dem, was man
hat. Dazu kommen noch viele andere, wie, dass man sich nicht auf
Vorurteile verlassen sollte usw.. Also diesen Part fand ich wirklich
gut und die Lerneffekte super verpackt.
Nicht
wirklich rund fand ich hingegen das Worldbuilding. Bis auf die
anschauliche Beschreibung von Tors Dorf, fand ich den Rest leider
viel zu schwammig. Natürlich liegt dies zum Teil auch darin
begründet, dass Tor und seine Begleiter auf ihrer Reise so viele
neue Orte und Menschen/Wesen kennenlernen und nirgends lange
verweilen können, aber mir hat da irgendwie ein bisschen ein
stabiler und stimmiger Weltaufbau gefehlt.
Zwar
erhalten wir vor jedem Kapitel von Sprecherin Ann Vielhaben eine
Grundlagengeschichte aus dem Buch der Legenden, die Hintergründe
dazu liefert, wie sich manche Sachen entwickelt haben. Aber auch
dieses Vorgehen fand ich nicht völlig zufriedenstellend, da dadurch
schon immer schnell klar war, womit man es im nachfolgendem Kapitel
zu tun haben wird. Und irgendwie hat es oftmals einfach auch wie ein
Zusammenfügen einzelner Geschichten gewirkt und nicht wie etwas
großes Ganzes, was ich wirklich miterleben und mir klar vorstellen
konnte.
Auch
bei den Charakteren hat es durchaus etwas gedauert, bis ich mit ihnen
warm geworden bin. Wobei das auch durchaus so beabsichtigt ist, da
diese sich im Verlauf erst glaubhaft weiterentwickeln. Trotzdem fand
ich sie anfangs zu eindimensional dargestellt, z. B. dass Engle fast
nur aufs Essen reduziert wurde. Mit der Zeit wurde das aber wirklich
besser und die Protagonisten wirklich sehr tiefgründig
weiterentwickelt.
Die
Handlung an sich ist schon spannend aufgebaut, wenn auch manchmal
etwas einfach gehalten. Aber das Ende bringt definitiv ein paar
Überraschungen mit und macht auch neugierig auf die Fortsetzung.
Die
Haupthandlung wird von Sprecher Stefan Kaminski gut
vertont.
Fazit:
Eine
Geschichte, die mich etwas zwiegespalten zurücklässt. Einerseits
mochte ich die Idee, die vielen wichtigen Botschaften und mit der
Zeit auch die Charaktere. Leider gar nicht überzeugen konnte mich
das Worldbuilding, welches, bis auf den soliden Start, durch
einzelne Geschichten unrund zusammengewürfelt wirkt und es hat bei
mir leider nicht das Gefühl von einer runden Gesamtgeschichte mit
nachvollziehbaren Hintergründen erzeugt. Jedoch ist der Plot schon
recht spannend und das Ende zufriedenstellend und passend und bringt
auch wirklich nochmal viel Potential für die Fortsetzung mit.
Deshalb überwiegt das Positive, weshalb ich solide 3,5 Buchherzen
vergeben würde.
Herzlichen Dank an den DAV - Der Audio Verlag für die Bereitstellung des Hörbuchs.
Infos zur Autorin (Quelle: der-audio-verlag.de):
Alex Aster studierte an der University of Pennsylvania Englisch mit dem
Schwerpunkt Creative Writing. Nachdem sie in den USA bereits mehrere
Bücher für junge Leser herausbrachte, eroberte sie mit der Reihe
›Lightlark‹ auch den deutschen Buchmarkt. Alex Aster hat auf Instagram
(@alexaster) und TikTok (@alex.aster) eine riesige Fangemeinde und
gehört zu den reichweitenstärksten Autor*innen auf TikTok. Sie lebt in
New York.
Infos zu den Sprechern (Quelle: der-audio-verlag.de):
Stefan Kaminski, geboren 1974 in Dresden, war lange Ensemblemitglied am
Deutschen Theater Berlin. Mit seinem Live-HörSpiel-Theater »Kaminski ON
AIR« feiert er große Erfolge. Als Sprecher von über 300
Hörbuchproduktionen wurde er vielfach ausgezeichnet, u. a. mit dem
Deutschen Hörbuchpreis. Für das DAV-Hörbuch »Das Wunder der wilden
Insel« von Peter Brown erhielt Stefan Kaminski den BEO in zwei
Kategorien.
Ann Vielhaben, geboren 1975, ist Schauspielerin, Hörbuch- und
Hörspielsprecherin. Darüber hinaus ist sie als Synchronstimme aus
zahlreichen Rollen in Filmen und Serien bekannt, u. a. »True Blood« und
»Marvel’s Daredevil«. Für DAV las sie bereits die ersten drei Teile der
Bestseller-Saga »Das Reich der sieben Höfe« von Sarah J. Maas.
WERBUNG
Da ich euch auch weiterhin die
Gelegenheit geben möchte, mit einem Klick weitere Infos einzuholen,
kennzeichne ich gemäß § 2 Nr. 5 TMG folgende Links als Werbung:
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