Titel: Celeste bedeutet Himmelblau
Autorin: Brigitte Pons
Autorin: Brigitte Pons
Seiten: 352
Verlag: Egmont Lyx
Preis: TB 9,99 €
Ersterscheinung: 03. 04. 14
Reihe: Teil 1 von ??
Verlag: Egmont Lyx
Preis: TB 9,99 €
Ersterscheinung: 03. 04. 14
Reihe: Teil 1 von ??
Kurzbeschreibung:
Vielbrunn im Odenwald. Auf einem Feld wird die Leiche eines
Bauern gefunden. Die Behörden gehen von einem tragischen Unfall aus. Doch der
junge Polizist vor Ort, Frank Liebknecht, glaubt nicht an einfache Erklärungen.
Er recherchiert auf eigene Faust und stößt schnell auf Ungereimtheiten in der
Vergangenheit des Toten. Für Frank ist der Tod nur das Ende einer Geschichte.
Die Antwort. Und er muss die richtige Frage stellen, um den Anfang zu finden.
Immer tiefer verstrickt er sich in den Fall und gerät in einen Mahlstrom aus
Verrat, Mord und fanatischer Verblendung …
Meinung:
Das Erste, was mir beim Lesen dieses Krimis aufgefallen war,
ist der etwas gehobene und geschliffene Schreibstil, mit dem der Prolog
geschrieben ist. Dabei dachte ich mir, Wow, wenn das ganze Buch in diesem Stil
verfasst wurde, spielt der Roman auf hohem Niveau und ich war mir nicht sicher,
ob das zu einem Provinzkrimi passt. Doch diese Gedanken haben sich als
unbegründet herausgestellt, da sich der Stil in der Hauptgeschichte etwas
wandelt. Er ist zwar immer noch ansprechend,
flüssig und es werden manchmal ein paar hochtragende Worte eingestreut,
jedoch wirkt der Satzbau einfach und für jedermann gut lesbar. Zusätzlich gibt
es auch einige wenige Dialoge, die im
Dialekt geschrieben wurden. Doch das sind so wenige, dass es kein Problem gibt,
den Inhalt zu verstehen.
Ich war mir zu Beginn nicht wirklich sicher, was ich von
Protagonist Franz Liebknecht halten soll. Ich fand es toll, dass er nicht
gleich aufgeben hat und auch, als alle seine Kollegen und später auch die
Dorfbewohner gegen ihn waren, weiter ermittelt hat. Jedoch hat es mich ein
bisschen gestört, dass er es, zumindest zu Beginn, nur aus dem Grund macht, um
sich zu beweisen und weniger weil ihm die Aufklärung des Mordfalls am Herzen
liegt.
Er ist mit seinen 28 Jahren ein bisschen ein Einzelgänger.
Es wird immer angedeutet, dass es in der Vergangenheit ein Problem mit einem Messer
gab und er daraufhin in die Pampa geflüchtet ist. Aber irgendwie wurde ich mit
ihm noch nicht ganz so warm und war mir, wie gesagt, nicht sicher, ob ich ihn
sympathisch finde. Jedoch hat sich das im Verlauf des Romans wirklich
gewandelt, und er sich zu einem charakterstarken und mutigen jungen Mann
entwickelt, der zu seinen Überzeugungen steht und für die Gerechtigkeit kämpft.
Nur dass er seine ganzen Ermittlungsergebnisse mit einem Unbeteiligten
austauscht, war etwas sehr unprofessionell. Es ist zwar wirklich verständlich,
dass er Ansprache und den Austausch will und braucht, vor allem weil er von
seinen Kollegen nur Ablehnung erfährt, dennoch hätte der Künstler Karl von den
Ermittlungen gar nichts wissen dürfen und Franz hat ihm ein bisschen schnell
vertraut.
Der Plot selbst ist wirklich toll. Es geht nicht nur um
einen Mordfall, sondern um so viel mehr, mit vielen undurchsichtigen
Zusammenhängen. Durch die vielen angedeuteten Gräuel wird auch der Leser oft in
seinem Mitgefühl, oder in seiner Abscheu angesprochen und auch gefühlsmäßig an die Geschichte und ihre
Figuren gebunden. Generell ist dabei fast immer ein extrem hohes Spannungslevel
vorhanden, so dass man den Roman kaum aus der Hand legen kann. Ich schreibe hier
fast immer, weil es im Zwischenteil einen Abschnitt gibt, in dem die Spannung
ein bisschen absinkt, und sich Franz fast ein bisschen zu sehr festbeißt,
jedoch gibt sich das schnell und genau zum richtigen Moment wieder.
Auch die Auflösung der ganzen komplexen Darstellung ist sehr
spannend. Selbst wenn ich relativ schnell erraten hatte, wer der Drahtzieher
hinter dieser ganzen Sache ist, gab es am Ende doch viele Zusammenhänge und
Wendungen, die ich so ganz bestimmt nicht erwartet hätte und mit denen ich der
Autorin auf ganzer Linie auf den Leim gegangen bin. Auch werden am Ende fast
alle Fragen (außer die Sache mit der Messerverletzung) zufriedenstellend
beantwortet, weshalb man den Roman mit gutem Gefühl schließen kann.
Noch eine Anmerkung zum Schluss. Besonders gut hat mir hier der
Zusammenhang zwischen Titel und Handlung gefallen. Oft haben Buchtitel ja nur
einen sporadischen Zusammenhang, aber hier passt der Titel wie die Faust aufs
Auge.
Fazit:
Ein extrem spannender, komplexer und ansprechend
geschriebener Provinzkrimi, der auf ganzer Linie überzeugen kann. Von mir gibts die vollen 5
Buchherzen und eine Leseempfehlung.
Meinen herzlichen Dank an den Lyx-Verlag für die Bereitstellung des Leseexemplars.
Infos zur Autorin (Quelle: Amazon):
Brigitte Pons (Jahrgang 1967) lebt und arbeitet in Hessen, knapp südlich
von Frankfurt/Main. Sie schreibt Romane und Kurzgeschichten und ist
dabei immer auf der Suche nach dem perfekten Text. Ihre Geschichten
variieren zwischen mörderisch und heiter, provokant bis tiefsinnig und
balancieren auch gerne im Grenzbereich.
Ihre Art zu schreiben charakterisiert die folgende Aussage: "Emotionen sind der Dünger meiner Phantasie und Worte ihre Früchte!" 2011 wurde ihr erster Roman veröffentlicht.
Ihre Art zu schreiben charakterisiert die folgende Aussage: "Emotionen sind der Dünger meiner Phantasie und Worte ihre Früchte!" 2011 wurde ihr erster Roman veröffentlicht.
Infos zur Reihe:
1. Celeste bedeutet Himmelblau
2. Der blauen Sehnsucht Tod (erscheint am 05.03.15)
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