Donnerstag, 5. Juni 2014

Rezension: Plötzlich Dämon - Monica Davis





Titel: Plötzlich Dämon
Autorin: Monica Davis
Seiten: 384
Verlag: Baumhaus
 Preis: TB 9, 99 € 
Ersterscheinung: 15. 04. 2014
  Reihe: Nein








Kurzbeschreibung:
Daniels Welt steht kopf. Als reichte es nicht, dass er sich als unscheinbarster Außenseiter der Highschool in seine attraktive Klassenkameradin Vanessa verliebt hat. Nein, jetzt wird er auch noch von Marla verfolgt, einer Dämonin, die behauptet, er sei ein Halbdämon und dazu bestimmt, Herrscher der Unterwelt zu werden. Als Vanessa deswegen in Gefahr gerät, muss Daniel sich entscheiden - Liebe oder Macht?

Meinung:
Von der Autorin Monica Davis, bzw. unter ihren vielen Pseudonymen, habe ich bereits den ein oder anderen Roman gelesen, der mir echt gefallen und mich begeistert hat. Dementsprechend habe ich mich auch sehr auf „Plötzlich Dämon“ gefreut, denn die Kurzbeschreibung hat genau meinen Geschmack getroffen.

So konnte ich auch ziemlich wohlwollend in die Geschichte starten. Mich erwartete ein spannender Prolog, der erstmal einige Jahre vor der Hauptgeschichte spielt, ein unscheinbarer Außenseiter, der trotzdem eine wirklich gute Freundin hat und obgleich aller Probleme immer auf Vanessa zählen kann. Als Daniel dann erfährt, dass er ein Halbdämon sein soll, schenkt er dieser Sache kaum Beachtung und will sich eigentlich ganz auf seine neue Liebe zu Vanessa konzentrieren. Ich fand es auch echt gut, dass er sich nicht von Beginn an auf die Möglichkeit, Macht und Ansehen zu bekommen, gestürzt hat und die Wahrheit erst nach und nach akzeptiert. Dabei ist es auch mal erfrischend, dass ein Protagonist mit seiner großen Liebe über die ganze verworrene Sache spricht und nicht versucht ihr alles vorzuenthalten.

So weit, so gut. Doch je mehr er seine dämonische Abstammung akzeptiert, desto mehr verändert er sich. Es ist mir durchaus klar, dass ein Dämon wenig gute Eigenschaften hat und diese Veränderungen somit realistisch sind, aber dennoch verliert Daniel dabei viele Sympathiepunkte. Wo er vorher liebevoll und etwas süß verloren gewirkt hat, ist er nun krankhaft Eifersüchtig, besessenen davon, endlich Sex zu haben und sehr bestimmend. Die junge Beziehung zwischen ihm und Vanessa, die sich eh sehr schnell entwickelt hat, leidet sehr darunter. 

Die Nebencharaktere im Buch, allem voran Daniels Halbschwester Marla, haben mir eigentlich ziemlich gut gefallen. Sie musste bisher viel durchmachen und die Autorin deutet die Gräuel immer genau richtig an, so dass nichts ausführlich beschrieben, aber die eigene Vorstellung ausreichend angeregt wird. Sie entwickelt sich im Verlauf der Geschichte vom treuen Handlangerdämon zu einer eigenständigen und mutigen Person, die für andere ihr Leben geben würde und zu lieben lernt. 

Also die Liebe spielt in diesem Roman ja wirklich eine sehr große Rolle, noch viel größer, als man allein vom Klappentext her vermuten könnte. Jeder verliebt sich und die Liebe ist irgendwie so ein Allheilmittel. Eigentlich bin ich ja wirklich für die Liebe eingestellt, aber das  hier war mir irgendwie schon etwas zu viel und teilweise auch ein bisschen zu kitschig. 

Die Handlung splittet sich unterschwellig in verschiedene Stränge auf. Zum einen geht es natürlich um Daniel, seine Gefühle zu Vanessa, aber auch seinen Machtanspruch auf den Dämonenthron und seine Veränderung zum Negativen. Aber auf der anderen Seite spielen auch die langsam offenbarten Familienverhältnisse und –geheimnisse, sowie das geheimnisvolle Zepter der Macht eine große Rolle. 

Generell fand ich den Teil mit der Aufdeckung der Familiengeheimnisse und die Veränderungen die sich damit ergeben ziemlich gut gelöst, nur den Teil mit dem Zepter hätte ich mir ein bisschen ausführlicher gewünscht. Generell gab es eher wenig Hintergrundinformationen zur Unterwelt, ihrer Bewohner und den Gegebenheiten dort. 

Der Schreibstil ist gewohnt flüssig und schnell lesbar. Die Geschichte ist dabei in der 3. Person beschrieben, wobei man nicht ausschließlich Daniels Sicht der Dinge erfährt, sondern auch Einblicke in die Situationen anderer Figuren erhält und damit einen schönen Rundumblick erhält. 

Fazit:
„Plötzlich Dämon“ ist ein solide geschriebener Roman, den man so ganz gut lesen kann, der mich aber leider nicht komplett euphorisch zurück gelassen hat. Dafür war mir Daniel zeitweise einfach ein bisschen zu unsympathisch, und teilweise ist die Geschichte mit der Unterwelt und dem Zepter der Macht etwas zu sehr in den Hintergrund und die allgegenwärtige Liebe ein bisschen zu sehr in Vordergrund gerutscht, weshalb es am Ende „nur“ für 3 Buchherzen reicht. 
 Vielen Dank an die Autorin für die Bereitstellung des Leseexemplars.

Infos zur Autorin (Quelle: Amazon): 
Monica Davis ist eines der zahlreichen Pseudonyme der Autorin Monika Dennerlein, unter dem sie Jugendbücher schreibt. Mit ihrem Mann und ihrem Sohn lebt sie in der Nähe von München.
Schokolade und Schreiben sind ihre Lebenselixiere, außerdem spielt sie Geige und schaut gerne mit ihrer Familie Filme an.
In den letzten fünf Jahren sind von ihr 26 Bücher, 6 Hörbücher und zahlreiche E-Books erschienen, die regelmäßig unter den Online-Jahresbestsellern zu finden sind.

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