Titel: Das Mädchen, das den Himmel berührte
Autor: Luca Di Fulvio
Seiten: 976
Verlag: Bastei Lübbe Taschenbuch
Preis: 9,99 €
Ersterscheinung: 15. 02. 2013
Reihe: Nein
Autor: Luca Di Fulvio
Seiten: 976
Verlag: Bastei Lübbe Taschenbuch
Preis: 9,99 €
Ersterscheinung: 15. 02. 2013
Reihe: Nein
Kurzbeschreibung:
Wie wird ein junger Tagedieb, der seine Kindheit in einer
Höhle verbrachte, zu einem glühenden Verfechter der Freiheit? Wie wird ein
jüdischer Überlebenskünstler zu einem anerkannten Arzt? Und wie wird ein
Mädchen mit einem schweren Schicksal zu einer Aufsehen erregenden
Modeschöpferin? Die Antwort liegt in Venedig. Denn dort, im Labyrinth der
Gassen und Kanäle der geheimnisvollsten Lagune Europas, zwischen der Pracht San
Marcos und dem Elend der Spelunken von Rialto, findet sich das gesamte Panorama
des Lebens - Eine atemberaubende Geschichte von kühnen Lebensträumen - und von
einer Liebe über alle Grenzen hinweg.
Meinung:
Eigentlich schrecken mich so viele Seiten oft ab, aber ich
hatte mal wieder Lust auf einen richtig schönen historischen Schmöker. Die
Kurzbeschreibung und die vielen guten Meinungen dazu haben meine Neugier genug
geweckt um das Buch endlich aus dem Regal zu befreien und mich heranzuwagen.
Die erste Hälfte hat mir eigentlich auch recht gut gefallen.
Man lernt viele Figuren und Lebensgeschichten kennen, wechselt oft die
Perspektiven mit den einzelnen Charakteren und bekommt mit der Zeit einen guten
Überblick über die vielen Grundproblematiken und -themen mit dem sich das Buch
beschäftigt. Mit der Zeit nähern sich die einzelnen Handlungsstränge auch an,
verbinden sich und trennen sich auch wieder. Hier baut sich relativ viel
Spannung auf und man möchte einfach wissen, wie es den Figuren auf ihrem
weiteren Weg ergeht. Zusätzlich baut der Autor viele interessante Details ein,
so dass man sich alles schön vorstellen kann und der Leser bei Laune gehalten
wird.
Jedoch wird es ab ca. der Hälfte etwas zu viel mit den
Details, unnötig steinigen Handlungswegen und den beschriebenen Emotionen. Dass
die Liebesgeschichte sich schnell und übereifrig entwickelt, bin ich von
anderen Büchern schon gewohnt, weshalb mich das nicht so sehr gestört hat.
Jedoch hat mich die Intensität des Judenhasses und der Eifersucht mancher
Figuren einfach irgendwann extrem genervt. So gab es auch in der ersten Hälfte
schon Anzeichen dafür, jedoch hielten sie sich da noch in Grenzen. Aber das Ausmaß
der Beschreibungen und der Versteifung in diese Emotionen wurde in der zweiten
Hälfte echt unschön. Da hätte mir weit weniger auch gereicht um die Problematik
zu verdeutlichen.
Das Ende schlägt dann wieder mildere Töne an und auch wenn
viele Entwicklungen etwas zu vorhersehbar sind, bleibt der Leser am Ende doch
noch recht zufrieden zurück.
Obwohl es im Roman eine Fülle von Figuren gibt behält man
doch ganz gut den Überblick und die Wichtigsten bekommen auch ausreichend Raum
um sich zu entwickeln. So haben sie alle eine gewisse Tiefe, auch wenn sich
manche einfach zu viel und zu stark in etwas hineinsteigern.
Der Schreibstil hat mir vom Prinzip her eigentlich recht gut
gefallen. Er ist für einen historischen Roman zwar etwas modern, lässt sich
dafür aber eigentlich auch recht gut und flüssig lesen. Vor allem in der ersten
Hälfte entsteht diese gewisse, manchmal auch leicht amüsante Grundspannung.
Danach wird es einfach zu viel und zu übertrieben, weshalb in der zweiten
Hälfte einige Langatmigkeiten auftreten und den Lesespaß etwas mindern.
Fazit:
In der ersten Hälfte spannend, unterhaltsam und gut
entwickelt, danach aber einfach zu viel des Guten. Es wird sich in viele
Nebensächlichkeiten verrannt und dafür viel zu viel Zeit verwendet. Dadurch
wird es manchmal etwas nervig und langatmig. Das Ende ist zwar etwas zu
vorhersehbar, aber trotzdem wird es wieder besser, weshalb man das Buch noch
mit einem recht guten Gefühl schließen kann. Von mir gibt es 3 Buchherzen, aber keine
unbedingte Leseempfehlung.
Infos zum Autor (Quelle: luebbe.de):
Luca Di Fulvio, geb. 1957, lebt und arbeitet als freier
Schriftsteller in Rom. Bevor er sich dem Schreiben widmete, studierte er
Dramaturgie bei Andrea Camilleri an der Accademia Nazionale d'Arte
Drammatica Silvio D'Amico. Seine Romane Der Junge, der Träume schenkte und Das Mädchen, das den Himmel berührte standen monatelang auf den ersten Plätzen der Spiegel-Bestsellerliste.
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