Titel: Imago
Autorin: Isabel Abedi
Autorin: Isabel Abedi
Seiten: 408
Verlag: Arena
Verlag: Arena
Preis: TB 8,99 €
Ersterscheinung: Januar 2006
Reihe: Nein
Ersterscheinung: Januar 2006
Reihe: Nein
Kurzbeschreibung:
Wanja liebt sie - diese Minuten vor Mitternacht, kurz bevor
auf ihrem Radiowecker alle vier Ziffern auf einmal wegkippen und eine ganz neue
Zeit erscheint. Doch heute um Mitternacht verändert sich nicht nur das Datum
für Wanja. Sie bekommt eine geheimnisvolle Einladung zu der Ausstellung
Vaterbilder. Und damit einen Schlüssel, der die Tür zu einer anderen Welt
öffnet: in das Land Imago.
Meinung:
Nachdem ich bisher alle Jugendbücher von Frau Abedi gelesen
habe und vor allem von „Whisper“ und „Isola“ sehr begeistert war, wollte ich
natürlich „Imago“ auch noch lesen.
Die Kurzbeschreibung gibt ja nicht so viel her, aber die
Idee klang zumindest ganz interessant. Und jetzt, nach dem Beenden des Romans,
kann ich immer noch sagen, dass ich die Grundidee eigentlich richtig gut finde.
Doch bei der Umsetzung wär noch einiges an Potential vorhanden gewesen.
So spielen eigentlich nur sehr wenige Szenen in Imago und
wieso die Kids gerade da in einem Zirkus landen und von Beginn an so eine enge
Beziehung zu dem Artisten Taro aufbauen bleibt immer so ein bisschen
unausgesprochen. Sie nehmen alles dafür in Kauf um ja keinen Besuchstag zu
verpassen und man merkt, dass ihnen das einfach wichtig ist, aber so ganz
nachvollziehen kann man es als Leser nicht so wirklich. Da hätte man die
Besonderheiten von Imago und Taro noch deutlicher darstellen und mehr
Hintergründe offenbaren können.
Der große Rest des Romans spielt in Hamburg und man
begleitet die 12 jährige Wanja bei der
Bewältigung ihres Alltags, in dem sie sehr darunter leidet, dass sie nicht
weiß, wer ihr Vater ist. Ich war ein bisschen erstaunt, dass die Protagonistin
erst so jung ist, das hatte ich nämlich nicht erwartet. Auch verhält sie sich
im Roman manchmal doch als wäre sie auch etwas älter.
Die Figuren werden im Roman aber generell gut und
tiefgründig dargestellt. Man kann sich mit ihnen identifizieren und sie haben
es oft auch nicht einfach. So schreckt die Autorin auch nicht davor zurück
Mischa einen gewalttätigen Vater und eine alkoholsüchtige Mutter zu geben sowie die Folgen davon deutlich darzustellen.
Das Erzähltempo ist ziemlich gediegen, es geht eben viel um
Alltagsgeschichten und wirkliche Spannung kommt eher selten auf. Außerdem sind
die meisten Entwicklungen und Wendung leider nicht ganz so überraschend, wie
sie sein könnten. Dennoch ist es beim Lesen aber auch nie wirklich langweilig,
denn die Autorin hat einen sehr lebendigen Schreibstil und vertieft sich auf
die Beziehungen zwischen den einzelnen Figuren, sowie die Bekämpfung ihrer
inneren Ängste und stellt diese sehr realistisch, einfühlsam und recht
unterhaltsam dar. Doch trotzdem, das gewisse Etwas hat mir irgendwie gefehlt.
Fazit:
Ein eher gediegen erzählter Jugendroman, mit ansprechender
Grundidee und großem Fokus auf die persönlichen Gefühle, Bewältigung von
inneren Ängsten und zwischenmenschlichen Beziehungen. Auch wenn wirkliche
Spannung eher selten aufkommt und man aus der Grundidee noch viel mehr hätte
machen können, lässt sich die Geschichte trotzdem gut und schnell lesen, was
auch an dem lebendigen und anschaulichen Schreibstil von Frau Abedi liegt. Am
Ende habe ich mich ganz gut unterhalten gefühlt, aber das gewisse Extra hat
gefehlt. So vergebe ich knappe 3,5 Buchherzen.
Die Rezension gehört zur Kunterbunt- Challenge (#KabuCh).
Infos zur Autorin (Quelle: Amazon.de):
Dreizehn Jahre arbeitete Isabel Abedi (geb. 1967) als
Werbetexterin in Hamburg und träumte davon, irgendwann einmal nur für
Kinderbücher kreativ sein zu können. Sie hat ihr Ziel erreicht: Die
Kinder verdanken ihr u. a. die spannenden Bücher über "Lola" und die
gruseligen Geschichten "Unter der Geisterbahn" und "Whisper". In viele
ihrer Erzählungen lässt die Autorin eigene Erlebnisse und Träume
einfließen, und nicht zuletzt durch ihre Kinder weiß sie, was bei jungen
Lesern ankommt. Auch Isabels Mann Eduardo, ein brasilianischer Musiker,
ist in ihre Arbeit eingebunden. Er komponiert die Begleitung zu den
Hörbüchern und ist auf Lesereisen "immer die Musik zwischen den Zeilen".
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