Samstag, 26. August 2017

*Rezension* Sag kein Wort - Raphael Montes

Titel: Sag kein Wort
Autor: Raphael Montes
ISBN: 978-
3809026785
Seiten: 320
Verlag: Limes
Ersterscheinung: 26. Juni 2017 
Preis: 19,99 € gebunden





Kurzbeschreibung
Téo Avelar ist Einzelgänger. Er hat nur wenige Freunde, und am wohlsten fühlt er sich im Seziersaal. Echte menschliche Gefühle bringt er nur für sein dortiges Studienobjekt auf – bis er Clarice begegnet. Téo ist davon überzeugt: Sie ist die Frau seines Lebens. Er beginnt, sie zu verfolgen, macht ihr Geschenke, ist geradezu besessen von ihr. Als Clarice ihn abblitzen lässt, greift Téo zu extremen Mitteln, um ihre Zuneigung zu gewinnen: Er entführt sie, hält sie gefangen. Nichts und niemand soll seinem glücklichen Leben mit Clarice in die Quere kommen ...

Meinung
Die Kurzbeschreibung hat mich irgendwie gleich angesprochen und ich war echt gespannt auf diese Geschichte. Und den Einstieg ins Buch fand ich auch noch ganz gut, da die Handlung sofort beginnt.

Doch diese Freude hat nicht lange gehalten. Je weiter die Geschichte vorangeschritten ist, desto enttäuschter wurde ich.

Zum einen sind da die schrecklichen Charaktere. Ok, dem Autor ist es gut gelungen Protagonist Téo als wirklich kranken Psychopathen dazustellen, da ist es auch nachvollziehbar, dass dieser nicht unbedingt viele Sympathiepunkte sammelt. 

Aber auch bei Clarice musste ich leider verzweifeln. So unsympathisch und überheblich, dass ich bei all den Gräueltaten kaum wirkliches Mitleid mit ihr haben konnte, da mir der Bezug zu ihr einfach komplett gefehlt hat.

Und auch der Plot war wirklich zum Haare raufen. Zum einen ist für mich aufgrund des fehlenden Bezugs zu den Charakteren kaum handfeste Spannung entstanden. Natürlich ist bei den vielen Geschehnissen die Spannung immer etwas angestiegen, aber kaum war die Entwicklung geschehen, hat sich das Buch wieder gezogen. 

Ich könnte auch nicht sagen, dass es extrem vorhersehbar war, da es einige Wendungen gab, aber diese Wendungen waren so haarsträubend und unglaubwürdig, dass ich aus dem Kopfschütteln nicht mehr raus kam. Und das absolut surreale Ende hat dem Ganzen noch die Krone aufgesetzt. 

Der Schreibstil ist zwar etwas speziell, aber eigentlich fand ich ihn recht gut lesbar, auch wenn mir persönlich manche Sätze zu lang waren. Und auch die Kapitel waren für meinen Geschmack etwas zu lang, aber das sind eher Kleinigkeiten. 

Fazit
„Sag kein Wort“ hat mich leider sehr enttäuscht. Die unsympathischen Figuren und die extrem abstrusen Plotentwicklungen waren einfach nichts für mich. Da ich doch anerkenne, dass der Autor die Psyche von Téo gut dargestellt hat, es ab und an doch ein bisschen Spannung gab und ich den Schreibstil eigentlich ganz ok fand, gibt es noch ein seeeeehr knappes 2. Buchherz. Aber mehr ist definitiv nicht drin.
Vielen Dank an den Limes Verlag für die Bereitstellung dieses Exemplares.


Infos zum Autor (Quelle: randomhouse.de)
Raphael Montes, geboren 1990 in Rio de Janeiro, ist Jurist und Autor. Er schrieb Short Storys für verschiedene Krimianthologien und Magazine. Sein Debütroman wurde u.a. für den São Paulo Literaturpreis nominiert, und in seiner Heimat wird Raphael Montes als »Stephen King Brasiliens« gefeiert. Mit seinem zweiten Spannungsroman sorgt Montes auch international für Furore. »Sag kein Wort« erscheint in siebzehn Ländern.

3 Kommentare:

  1. Hallo Heike,
    ich werde immer unsichere, ob ich das Buch nun lesen soll. Es gibt so unterschiedliche Meinungen dazu....aber ich denke kaufen werde ich es mir nicht und als reziexempar andfragen auch nicht. Da warte ich lieber mal, ob es in unsere Bücherei kommt...
    Liebe Grüße
    Martina

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    1. Hallo Martina,

      ich hatte mir auch leider mehr davon erwartet. Ich denke, du kannst getrost warten, ob es in deine Bücherei kommt....

      Lg. Heike

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  2. Bah...Reziexemplar...natürlich ;)

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