Dienstag, 28. Januar 2020

Rezension: Dark World - Laura Lam

Titel: Dark World - Ein Thriller aus der nahen Zukunft
   Autorin: Laura Lam
   Seiten: 448
Verlag: Heyne
Ersterscheinung: 09. 12. 2019
Reihe: Nein?

Preis: TB: 10,99 €
 



Kurzbeschreibung:
Taema und Tila sind siamesische Zwillinge. Sie wachsen in einer Sekte auf, die jede medizinische Behandlung ablehnt. Als ihnen mit sechzehn die Flucht gelingt, können sie sich endlich voneinander trennen lassen – seither schlägt in der Brust einer jeden von ihnen ein mechanisches Herz. Doch die beiden Schwestern bleiben einander innig verbunden. Zehn Jahre später kommt Tila eines Abends blutüberströmt nach Hause und wird kurz darauf wegen Mordes verhaftet. Taema ist schockiert – und von Tilas Unschuld überzeugt. Als die Polizei ihr einen Deal anbietet, schlüpft Taema in die Rolle ihrer Schwester und taucht ab in die düstere Welt von San Franciscos Drogensyndikaten...

Meinung:
Cover und Klappentext haben mich sofort angesprochen, weshalb ich echt neugierig auf die Geschichte war.

So bin ich auch gut in die Geschichte gestartet, die im Prolog schon direkt nach der Trennung der beiden siamesischen Zwillinge beginnt und die Haupthandlung auch gleich damit, dass die blutüberströmte Tila von der Polizei verhaftet wird und Taema die Welt nicht mehr versteht.

Jedoch ist mir schon zu Beginn aufgefallen, dass der Untertitel „Ein Thriller aus der nahen Zukunft“ bzw. der Slogan „Eine Welt, die schon morgen die unsere Sein könnte“ sehr weit gegriffen ist. Ich weiß gar nicht, weshalb man sich darauf bezieht, denn obwohl es einige Erfindungen in diesem Buch gibt, die vielleicht wirklich nicht mehr weit weg sind, ist die Mehrzahl davon definitiv noch weit in der Zukunft.

Das ist prinzipiell nicht schlimm, aber durch diesen Slogan werden unnötige, falsche Erwartungen geweckt und ich hatte nicht so viel Science-Fiction (schwebende Autos, verschiedenste Gehirnimplantate, aktive Traumwelten usw.) erwartet und bin der Meinung, dass man sich damit eher selbst ins Fleisch schneidet. Denn durch diese vielen Neuerungen, sind auch viele Erklärungen und Details nötig, die für einige unnötige Längen gesorgt haben.

Denn, eigentlich fand ich die Grundhandlung richtig spannend. Auch die zwei unterschiedlichen Sichten, in denen die Geschichte erzählt wird. Einmal die Perspektive der unschuldigen Taema, die plötzlich in die gefährliche Unterwelt eintauchen muss und dann die Sicht ihrer Schwester Tila, die aus dem Gefängnis heraus Einblicke aus der Vergangenheit erzählt und so die Grundlagen und Hintergründe zum Verstehen liefert. Aber durch die vielen Details, auch von dem, was Taema neu lernen muss, um als Tila bestehen zu können, konnte die Spannung für mich leider nicht immer ganz konstant hoch gehalten werden. Dies ist vor allem im Mittelteil so und war für mich einfach echt schade.

Das letzte Drittel kann aber wieder mit voller Spannung und viel Action und Gefahr überzeugen und hat mich nicht mehr los gelassen. Je weiter die Geschichte voranschreitet, desto deutlicher wird, wie alles zusammenhängt. Dabei fand ich schön, dass die Autorin ihre Infos so preis gibt, dass man sich einige Entwicklungen mit der Zeit auch selbst zusammenreimen kann und diese dann auch bestätigt werden und doch immer wieder einer drauf gesetzt wird.

Das Ende fand ich ganz zufriedenstellend, auch wenn es dann recht schnell ging und ich vielleicht gerne noch 10 Seiten mehr gehabt hätte, um wirklich alle Fragen beantwortet zu bekommen. Aber wie gesagt, eigentlich ist es schon ok so.

Fazit:
Ein Thriller mit guter Grundhandlung und eigentlich auch viel Spannung, die aber im Mittelteil durch zu viele unnötige Details nicht ganz aufrecht erhalten werden kann. So viel Science-Fiction hatte ich aufgrund des Untertitels nicht erwartet und auch nicht gebraucht, da die Handlung auch mit weniger Schnick-Schnack gut funktioniert hätte. Das Ende kann aber wieder fesseln und überzeugen, vor allem die Zusammenhänge fand ich richtig gut, auch wenn ich gerne noch ein – zwei kleinere Antworten mehr gehabt hätte. Aber prinzipiell bin ich zufrieden mit dem Abschluss und finde es schade, dass ich aufgrund der unnötigen Kritikpunkte leider nicht mehr als 3,5 Buchherzen vergeben kann.
Vielen Dank an den Heyne Verlag für die Bereitstellung des Leseexemplars.


Infos zur Autorin (Quelle: randomhouse.de):
Laura Lam wuchs in der Nähe von San Francisco auf und lebt heute in Schottland. Sie ist Autorin vieler Kurzgeschichten, Essays und Romane, darunter der preisgekrönten »Micah Grey«-Trilogie. Neben dem Schreiben unterrichtet sie Creative Writing an der Edinburgh Napier University.


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4 Kommentare:

  1. Hallöchen Steffi =)

    Thematisch hätte mich das Buch nicht 100% auf Anhieb angesprochen, aber der Teil mit den siamesischen Zwillingen, der gefällt mir.
    Schade, dass es dich nicht in allen Dingen überzeugen konnte.

    LG
    Anja

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    1. Guten Morgen Anja,

      so unterschiedlich sind Sachen, die einen Ansprechen :D Ja, aber die siamesischen Zwillinge waren auch ein Teil davon, den ich interessant fand, der hat aber auch weniger Platz eingenommen, als ich anfangs dachte, was ich aber auch ok fand.
      Ich finde es echt auch schade, da es wirklich das Potential gehabt hätte, aber das ist ein klassischer Fall von "Die Autorin wollte zu viel".

      Liebe Grüße,
      Steffi

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  2. Hallo Steffi,
    es ist schade dass das Buch in der Mitte ein paar Längen hat und durch den "falschen" Titel andere Erwartungen weckt, als dann erfüllt werden. Interessant klingt es trotzdem und ich kann mir vorstellen, dass die Geschichte einen mitziehen kann. Mit Siamesischen Zwillingen war ich bisher auch noch nicht unterwegs. Ich schreib es mir auf jeden Fall mal mit auf die Merkliste. Ganz abgeschrieben habe ich es noch nicht, trotz der verständlichen Kritikpunkte.
    Lg Dana

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    1. Hallo Dana,

      da wäre mir doch fast das Antworten durch die Lappen gegangen. Ja, ich fand es auch trotzdem interssant und bin gespannt, ob du es mal lesen wirst und falls ja, was du dazu sagst :)

      Liebe Grüße,
      Steffi

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