Samstag, 14. Oktober 2023

Rezension: Im Strom der Macht: Zukunftsschimmer 1 - Susan Kaye Quinn

  Titel: Im Strom der Macht - Zukunftsschimmer 1
Autorin: Susan Kaye Quinn
Übersetzer: Michael Drecker
Seiten: 266   
Preis: ebook: 2, 99 €, oder kostenlos bei Kindle unlimited 
TB: 9, 99 €
Ersterscheinung: 20. 09. 23
Reihe: Teil 1 von 4
 
 
 

Kurzbeschreibung:

In guten wie in schlechten Zeiten. In Gesundheit und Krankheit.
So lautet ein Teil des rechtlichen Fürsorgeschwurs von Familien im Jahre 2050, in einer Welt, die ständig von neuen klimatisch bedingten Katastrophen und Seuchen heimgesucht wird.

Energietechnikerin Lucía Ramirez hat ihre Familie vor langer Zeit an eine dieser Klimakatastrophen verloren – sie würde alles geben, um diesen Schwur leisten zu können. Die Power Islands geben der Menschheit eine Überlebenschance, aber Seetangfarmen zu bewirtschaften und Solarlilien zu warten ist ein einsames Unterfangen. Die KI der Wohnbehörde hat eine neue Familie gefunden und meint, dass sie gut in ein kleines Landhaus passen würde – und zu ganz besonderen Menschen.Dann stellen sie ein ungeplanter Stromausfall und ein fehlender Schildkröten-Bot vor ein Rätsel. Irgendetwas stimmt auf Power Island Eins nicht, aber bei jedem ihrer Schritte, um der Sache auf den Grund zu gehen, ist jemand schneller als sie – und scheint fest entschlossen, das, was sie gesehen hat, ungesehen zu machen. Lucía ist Ingenieurin, keine Detektivin, und dieses Problem zu lösen könnte sie etwas kosten, das sie verzweifelt braucht: Ein Zuhause.

Meinung:

Da ich ja die „Mindjack-Reihe“ der Autorin sehr gerne gelesen habe, war ich sehr gespannt, was sie sich dieses Mal ausgedacht hat. Vor allem, da die Geschichte in einem neuen Untergenre der Dystopien anzusiedeln ist, nämlich dem „Hopepunk“. Dies bedeutet, dass es zwar dystopische Probleme gibt, dabei aber doch auch Hoffnung auf eine machbare Zukunft vermittelt und dabei auch der Fokus auf das Umdenken und die Veränderungen gelegt wird.

Also, alles in allem klang es wirklich sehr interessant und dieser Auftakt hat mich auch nicht enttäuscht.

Die Welt, in der wir uns befinden, ist eine glaubhafte Weiterentwicklung unserer Welt. Klimakatastrophen und Seuchen reißen viele Familien auseinander und sorgen dafür, dass Menschen unterschiedlichster Art neue, selbstgewählte Familien bilden. Protagonistin Lucia möchte nichts mehr, als solch eine Familie zu finden. Dies fand ich wirklich glaubhaft dargestellt, auch wenn ich es etwas schade fand, dass sie ihre eigene Familie, die sie nach dem Verlust ihrer Eltern aufgenommen hat, so wenig schätzen kann.

Die Bewohner des kleinen Landhauses sind auf jeden Fall alle sehr speziell. So ist das erste Zusammentreffen wirklich extrem zum Schmunzeln, aber man merkt schnell, dass alle das Herz am rechten Fleck haben und nimmt ihnen das auch wirklich ab.

An sich fand ich die Geschichte sehr spannend und das Worldbuilding auch sehr ausgeprägt. So gibt es doch auch einige technische Erklärungen, bei denen man schon mitdenken muss. Jedoch muss ich sagen, dass ich es etwas unglaubwürdig fand, dass Lucia bei ihren Recherchen so schnell aufs Ganze geht. Da sie ja eigentlich erstmal nur ankommen möchte, konnte ich mir etwas schwer vorstellen, dass sie gleich am ersten oder zweiten Tag alle gegen sich aufbringt, so wie sie es getan hat. Da wäre es für mich etwas realistischer gewesen, wenn sich das über eine etwas längere Zeitspanne hingezogen hätte.

Aber dieser Kritikpunkt fällt nur minimal ins Gewicht, da ich den Rest wirklich interessant und überzeugend fand.

Auch das Ende ist zufriedenstellend. Kein direkter Cliffhanger, aber doch mit vielen offenen Fragen, sodass man gerne gleich weiterlesen möchte.

Fazit:

Ein wirklich interessanter Auftakt in eine neue dystopische Reihe aus dem bisher eher unbekannten Untergenre „Hopepunk“. Also mit Fokus auf Hoffnung und umsetzbare Lösungsvorschläge. Die neuen Ideen, die besonderen Charaktere, die Weiterentwicklung unserer Welt und auch die Lösungen, die in dieser gefunden wurden, haben mich gut unterhalten und auch die aufgeworfenen Fragen finde ich sehr spannend. Als Kritikpunkte würde ich anführen, dass es manchmal etwas sehr technisch ist und die Entwicklungen für meinen Geschmack etwas sehr schnell vorangegangen sind. Aber das ist wirklich nichts, was davon abhalten sollte diese Geschichte zu lesen. Ich bin auf jeden Fall schon gespannt, wie es weitergeht und froh darüber, dass ich nicht lange warten muss, da die Fortsetzung noch im Oktober erscheinen soll.
Vielen Dank an den Übersetzer Michael Drecker für die Bereitstellung des ebooks.


Infos zur Autorin (Quelle: Amazon):

Susan Kaye Quinn wuchs in Kalifornien auf, wo sie schon als Schülerin Zettelchen mit Geschichten in der Klasse herumreichte. Ihre Lehrer gaben meistens vor, nichts davon mitzubekommen und beschlagnahmten ihre Arbeiten nur ein paar Mal. Sie ging einer Reihe von Ingenieursstudiengängen nach (Luft- und Raumfahrt, Maschinenbau, Umwelttechnik) und arbeitete in einer Menge von Streber-Jobs, unter anderem bei GE Aircraft Engines, der NASA und NCAR. Jetzt wo sie Bücher schreibt, steht auf ihrer Visitenkarte „Autorin und Raketenwissenschaftlerin“ und sie muss ihre Arbeiten nicht länger heimlich weiterschmuggeln.

All diese Ingenieurswissenschaften sind von Nutzen, wenn man sich paranormale Fähigkeiten in futuristischen Welten ausdenkt, oder Wissenschaft mit Fantasie mischt, um einigermaßen glaubwürdige Erfindungen zu erschaffen. Nur für ihre Geschichten natürlich. Ignoriert den Kram in ihrem Keller. Susan schreibt in einem Vorort von Chicago, wo sie mit ihren drei Jungs, zwei Katzen und einem Ehemann lebt. Was, wie sich herausgestellt hat, genau so viel ist, wie sie auch handhaben kann.


Infos zur Reihe:
1. Im Strom der Macht
2. Von Gier und Verlust
3. Mit Güte und Gigawatt
4. Hoffnung, Schmerz und Heilung
 

6 Kommentare:

  1. Hallo Steffi,
    dieses Buch hatte ich auch im Blick. Mich hat hier das Genre Hopepunk auch sehr neugierig gemacht. Ebenso wie der vielversprechende Klappentext. Zeitlich sieht es bei mir allerdings etwas eng aus, daher habe ich das Buch erstmal auf der Wunschliste etwas zurückgestellt.

    Auf die ersten Rezensionen war ich aber sehr gespannt. Das, was du hier schreibst, macht erneut Lust Im Strom der Macht zu lesen. Ich verstehe deinen Kritikpunkt genauso, wie ich verstehe, dass er bei dir nicht zu sehr ins Gewicht fällt, weil eben der Rest so zu überzeugen wusste.

    Ich danke dir für diesen informativen Einblick.

    Liebe Grüße
    Tanja

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    1. Hallo Tanja,

      ja, das mit dem zeitlich eng aussehen, kenn ich nur zu gut :D Aber vielleicht ergibt sich ja mal ne Lücke, wenn dann alle Teile erschienen sind :)

      Freut mich, dass dir die Rezension was gebracht hat und ich bin gespannt, ob ich es mal bei dir entdecken werde :)

      Liebe Grüße,
      Steffi

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  2. Ahoi Steffi,

    ich wusste doch, das mir das Buch irgendwie diffus bekannt vorkam, und als du "Hopepunk" schriebst, fiel es mir wieder ein, dass mir das mal als Rezensionsexemplar angeboten wurde und ich dann länger überlegt habe, weil mir das vollkommen neu war und irgendwie interessant klang. Hast du schon weitergelesen?

    Liebe Grüße
    Ronja von oceanloveR

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    1. Hallo Ronja,

      ja, manchmal ist es schön, wenn es dann klick macht :D Bisher hab ich noch nicht weitergelesen, aber Teil 2 ist ja schon eingezogen und ich hoffe, dass ich bald dazu komme :)

      Liebe Grüße,
      Steffi

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