Titel: Love you, hate you, miss you
Autorin: Elizabeth Scott
Seiten: 288
Verlag: dtv extra
Preis: 7,95 €
Ersterscheinung: 01. 08. 2011
Reihe: Nein
Kurzbeschreibung:
Julia war ihre beste Freundin, ihre Anlaufstation bei
Kummer, ihr großes Vorbild. Und jetzt ist Julia tot – und Amy hat schreckliche
Schuldgefühle. Schließlich hat sie den Autounfall überlebt und Julia nicht.
Doch nach und nach muss sich Amy damit auseinandersetzen, dass Julia vielleicht
doch nicht so perfekt war, wie sie Amy immer erschien. Und plötzlich steht die
Frage im Raum, was in der Unglücksnacht tatsächlich passiert ist.
Meinung:
Also der Klappentext klingt ja nach einer tragischen
Geschichte, die doch eine unvorhergesehene Wendung und Spannung verspricht. Und
tragisch und emotional ist „Love you, hate you, miss you“ auf jeden Fall, aber die
Spannung sucht man vergebens…
Amy vermisst ihre beste Freundin Julia und hat ziemliche Schuldgefühle,
da sie sich die Schuld für Julias Tod gibt. Darunter leidet sie sehr und ihr
Schmerz ist auch auf jeder Seite deutlich spür- und nachvollziehbar, auch wenn
der endgültige Funke nie ganz zum Leser überspringen will. Mit der Zeit wird
durchaus deutlich, dass Amy auch noch mehr Probleme hat, die ihre jetzige
Situation begünstigen. So ist sie mit ihrem Aussehen mehr als unzufrieden,
fühlt sich von ihren Eltern vernachlässigt und ungeliebt und auch sonst kann
sie mit der Liebe nicht viel anfangen, hat sich auf ihre Freundschaft zu Julia
und den Alkohol gestützt.
Diese Entdeckungen und auch die wenigen Offenbarungen über
Julia werden aber immer nur mal zwischendurch eingestreut und muss man sich als
Leser hart erarbeiten. Denn den Großteil der Geschichte nehmen Erinnerungen an
Julia, sowie die Trauer, das Vermissen und die unverhältnismäßigen
Schuldgefühle ein. Ich kann zwar durchaus nachvollziehen wieso sich Amy so
fühlt, aber ich habe nicht ganz verstanden, wieso es so lange dauert, bis ihr
mal jemand wirklich die die Augen öffnet.
Dabei ist Amy als Protagonistin ziemlich gut und tiefgründig
erarbeitet, auch wenn mir nicht alle ihre Charakterzüge gefallen. Auch manche
Nebencharaktere, z. B. ihre ehemalige Freundin Caro, übernehmen eine solide Rolle in der Handlung.
Aber manche, allen voran Julia, bleiben auch eher schwammig und etwas blass.
Die Geschichte ist leicht zu lesen und sehr verständlich
geschrieben, ebenso wurde die jugendliche Sprache gut getroffen. Jedoch ist die
Stimmung den ganzen Roman hinweg sehr düster und gedrückt und auch die wenigen
Lichtblicke können dieser Atmosphäre nicht wirklich entkommen. Zusätzlich wird
es mit der Zeit, durch die vielen Wiederholungen und die sehr langatmigen
Entwicklungen ein bisschen zäh und von der erhofften und angekündigten Spannung
ist kaum etwas zu spüren. Dafür sind die Entwicklungen und Andeutungen einfach
zu unbedeutend und zu wenig.
Auch wenn es ziemlich offensichtlich war, wie die Sache
ausgehen würde, ist endet der Roman für meinen Geschmack viel zu rasch. Nun
kommen endlich mal positive Ansätze und dann ist es aus.
Fazit:
Obwohl gute Ansätze vorhanden sind, entwickelt sich der Plot
einfach zu wenig und vor allem zu unspektakulär um wirklich unterhalten zu
können. Spannung kommt kaum auf und obwohl die emotionale Seite stark
ausgeprägt ist, fehlt auch hier der letzte Funke, damit die Geschichte den
Leser wirklich berührt. Da die Geschichte mit den ersten Anzeichen der
positiven Entwicklung auch noch ziemlich abrupt beendet wird, musste ich mich dann
doch fragen, was mir das Buch schlussendlich gebracht hat und das war
rückblickend leider ziemlich wenig. Deshalb gibt’s von mir nur 2 Buchherzen und
keine Leseempfehlung.
Infos zur Autorin: (Quelle: Amazon)
Elizabeth Scott wuchs auf dem Land in
Süd-Virginia auf, wo es nicht einmal ein Postamt, aber dafür jede
Menge Kühe gab. Nach einem Hochschulstudium und kurzen Gastspielen
in der IT-Branche, als Sekretärin und Dessous-Verkäuferin, wusste
sie, dass ihre wahre Berufung woanders liegt.
Sie lebt heute als erfolgreiche Autorin von Jugendbüchern mit
ihrem Mann außerhalb von Washington DC.
Mir hat das Buch damals auch nicht gut gefallen. Das Ende kam zu schnell, die Protagonistin war mir zu unsympathisch und irgendwie fand ich es auch unrealistisch, dass sie sich solange verschließt und ganz plötzlich erhellt wird...
AntwortenLöschenJa, irgendwie alles nicht so stimmig. Sehr schade, hätte nen gutes Buch werden können. Aber naja das gute daran ist, dass es nicht viele Seiten hat und trotzallem schnell gelesen war und ab und an müssen ja auch ein paar Nieten dabei sein.
Löschenlg, Steffi