Mittwoch, 19. November 2014

*Rezension* Bozzetto - Hermann Alexander Beyeler und Gerd J. Schneeweiss


Titel: Bozzetto
Autor: Hermann Alexander Beyeler u. Gerd J. Schneeweiss
ISBN:  978-3863370695
Seiten: 587
Verlag: Weissbooks
Ersterscheinung: 8. Oktober 2014
Preis: 22,90 €  gebunden

Kurzbeschreibung
1543: Michelangelo beginnt mit seiner Arbeit am »Jüngsten Gericht« für die Sixtinische Kapelle in Rom. Der Entwurf, ein sogenannter »Bozzetto«, enthält bereits alle Elemente des später weltberühmten Freskos. Zwölf Jahre bleibt die Holztafel in den Archiven des Vatikan, bis ihn Kardinal Farnese verschenkt - an Vittoria Colonna, Michelangelos ehemalige Geliebte und Muse.
Von da an wechselt der Bozzetto über die Jahrhunderte immer wieder seinen Besitzer - mächtige Königinnen und Könige, Großinquisitoren, Revolutionäre - bis er 1944 in Paris in die Hände der Nazis fällt. Ihnen, wie auch allen zuvor, die seine ihm innewohnenden Kräfte und Mächte nutzen wollten aus Gründen der Habgier und Machtbesessenheit, bringt er Unglück, Tod, Verderbnis. Liegt ein Fluch auf Michelangelos Werk?

Meinung
Der Einstieg in dieses Buch gelang mir ganz gut und ich fühlte mich von der ersten Seite an gefesselt. Die Spannung stieg stetig an und blieb auch. Dadurch ließen sich die ca. 600 Seiten auch schnell lesen und ich konnte es nicht mehr aus der Hand legen. Aber dann, bis ungefähr zur Hälfte war alles ok, dann aber wurde mir das Ganze zu „Hitler“ lastig. Gut, dieses Thema gehörte dazu, aber wie gesagt die letzte Hälfte dann nur noch darüber zu lesen, war nicht ganz so gut. Es zerstörte die gruselige und mystische Atmosphäre.

Der Plot wurden von dem Autorenduo sehr gut recherchiert und ich erhielt viele Einblicke in die Vergangenheit. Die Vermischung von Historik und Mytik wurde klasse hervorgehoben und ich fühlte mich ständig in eine andere Zeit versetzt und durfte das dort Geschehene hautnah miterleben.

Die Hauptprotagonisten erschienen mir gut durchdacht und ausgearbeitet. Ich sah viele Parallellen zu den Autoren, vielleicht wirkten sie deshalb so lebensnah. Nur manchmal war mir deren Handlungsweise nicht ganz logisch. Sie handelten unüberlegt und teilweise sogar etwas leichtsinnig und verließen sich meistens auf den Zufall. Ansonsten kamen sie sympathisch rüber. Aber auch alles anderen Charakteren, egal ob ob sie eine große Rolle oder nur eine kleine spielten, waren gut dargestellt und jede einzelne hatte etwas an sich.

Ganz gut von ich das Personenregister am Anfang des Buches. Da doch viele Personen im Buch mitwirkten, kam ich schon manchmal etwas durcheinander und war froh, das ich immer wieder zurückblättern konnte. Dies machte die Sache etwas verständlicher.

Der Schluß war ziemlich heftig, mehr will ich dazu nicht sagen. Ein abgeschlossenes Ende ja, aber wie. Für so ein Buch aber dennoch genau richtig.

Cover
Das Cover gefällt mir ganz gut. Schlicht in der Farbwahl, aber trotzdem hat es etwas an sich und macht einem gespannt darauf, um was es geht.

Fazit
„Bozzetto“ ist ein tolles Buch mit einigen Mankos. Trotzdem fühlte ich mich einige Stunden gut unterhalten. Es war spannend und interessant und die Charakteren gut durchdacht und ausgearbeitet. Es bekommt von mir 3,5 von 5 Buchherzen und eine Leseempfehlung. 

Vielen Dank an den Literaturtest und dem Weissbooks Verlag für die Bereitstellung dieses Exemplares.

Infos zu den Autoren: (Quelle)
Hermann Alexander Beyeler Geboren 1952 in der Nähe von Luzern, Kunstsammler, Galerist, Mäzen, Autor. Verfolgt seit vielen Jahren das Projekt Bozzetto, das er nun zusammen mit dem Schriftsteller Gerd J. Schneeweis zu einem Roman verdichtet hat. Beyeler lebt in und bei Luzern am Vierwaldstättersee.
Gerd J. Schneeweis Geboren 1947 in Bad Orb, nach juristischem Examen lang als Rechtsanwalt tätig. Lebt heute als freier Schriftsteller in Oberösterreich. Der Bozzetto ist sein »Lebensthema«, nachdem er vor mehr als 25 Jahren den Entwurf des Michelangelo gesehen hat, der ihn bis heute gefangen hält.

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