Titel: Weiß wie Schnee, Rot wie Blut, Grün vor Neid
Autorin: Gabriella Engelmann
Seiten: 261
Verlag: Arena
Preis: 9,99 €
Ersterscheinung: 01. 06. 2010
Reihe: Teil 1 von 5
Kurzbeschreibung:
Bella würde alles dafür tun, die Schönste zu sein – doch
ihre hübsche Stieftochter Sarah ist ihr dabei ein Dorn im Auge. Sarah muss um
ihr Leben fürchten und sucht Unterschlupf in einer WG. Die sieben Jungs kümmern
sich rührend um ihre neue Mitbewohnerin und Sarah wähnt sich in Sicherheit.
Doch als sie einen Modelvertrag unterschreibt, setzt Bella alles daran, ihre
Konkurrentin ein für alle mal zu beseitigen.
Meinung:
Ich habe nun schon einige Märchenadaptionen gelesen und fand
sie oft richtig gut. Nachdem ich nun auch schon von den Büchern von Gabriella
Engelmann so viel Gutes gehört habe, habe ich mich sehr auf das Buch gefreut.
Jedoch ist diese Freude schon ziemlich bald in Skepsis und
danach in Enttäuschung umgeschlagen. Denn die Geschichte hält sich so starr an
die Vorlage, dass man sich erstens eh schon fast denken kann, was als nächstes
passiert und zweitens alles total unrealistisch wirkt. Früher hat die
Grundstruktur von Schneewittchen gut funktioniert und es hat so gepasst, aber in
die heutige Zeit passen die Handlungen der
Figuren größtenteils einfach nicht und es wirkt viel konstruiert und aufgesetzt.
So konnte ich nicht verstehen, wieso Sarahs Vater seine
Tochter mit seiner ungeliebten Frau alleine lässt und nicht einfach mit ihr
zusammen geht. Auch dass Bella ihre Stieftochter aus purem Neid und so
skrupellos umbringen will, hat irgendwie so nicht gepasst. Dazu hätte es
genauere Erklärungen geben müssen, ebenso wie zu dem sprechenden Spiegel, der
einfach ohne irgendwelche weitere Ausführungen in die Geschichte geschmissen
wird. Und solch unverständliche Handlungsverläufe gibt es leider wirklich
ziemlich viele.
Auch die Charaktere sind leider alles andere als eine
Glanzleistung geworden. Auch hier gilt, dass sich zu sehr an die Vorlage
gehalten wurde und es dementsprechend nur „Schwarz“ und „Weiß“ gibt. So ist Sarah
super hübsch, zu allen total hilfsbereit und einfach nur schrecklich naiv. Und
auch ihre große Liebe im Buch bleibt total blass und wieso sie sich verliebt
kann man erst recht nicht nachvollziehen.
Nach der ganzen Kritik gibt es auch noch etwas was wirklich
positiv herausgestochen ist und zwar der locker-leichte Schreibstil der
Autorin. Die Geschichte hat sich trotz meiner stetig steigenden Enttäuschung
und Abneigung noch relativ schnell und flüssig lesen lassen und mir
zwischendurch haben mir die Formulierungen auch noch ein kleines Lächeln aufs Gesicht gezaubert.
Erzählt wird der Großteil der Geschichte aus Sarahs Sicht,
aber zwischendurch gibt es auch noch kurze Kapitel aus Bellas Perspektive, so
dass man zumindest ein bisschen in ihren verqueren Charakter hineinblicken
kann. Auch wenn es mir, wie gesagt, viel zu wenig an Motiven und Erklärungen war,
gab es hiermit zumindest einen erwähnenswerten Versuch die Hintergründe
greifbarer zu machen.
Fazit:
Leider nicht überzeugend. Es wurde sich viel zu starr an die
Vorlage gehalten, wodurch in der heutigen Zeit alles etwas unpassend,
konstruiert und unglaubwürdig wirkt. Der gute Schreibstil kann nur noch knapp
auf 2 Buchherzen retten, aber lesenswerte Unterhaltung sieht für mich anders
aus.
Infos zur Autorin: (Quelle Amazon)
Gabriella Engelmann wurde 1966 in
München geboren. Seit ihrem Umzug nach Hamburg fühlt sie sich im
Norden pudelwohl und entdeckte dort auch ihre Freude am Schreiben.
Nach Tätigkeiten als Buchhändlerin, Lektorin und Verlagsleiterin
genießt sie die Freiheit des Autorendaseins von Romanen sowie Kinder
- und Jugendbüchern. Gabriella Engelmann veröffentlicht ebenfalls
unter dem Pseudonym Rebecca Fischer.
Hi!
AntwortenLöschenIch kann dir da nur zustimmen. Auch ich habe viel gutes von den Büchern gehört, jedoch mag ich persönlich dieses sehr genau halten an die Märchenvorlage auch nicht besonders, weswegen ich das Buch abgebrochen habe.
Eine sehr schöne Rezension.
LG Puppette
Huhu, vielen dank für das Lob.
LöschenJa ich musste mich am Ende auch schon zwingen, es wirklich zu beenden. Einem anderen Märchenbuch von ihre werde ich noch eine Chance geben, aber wenn das dann genauso abläuft, schmeiß ich die anderen ungelesen von meinem SuB.
lg, Steffi