Titel: Bartimäus - Das Auge des Golem
Autor: Jonathan Stroud
Seiten: 671
Verlag: cbt
Preis: TB: 8,95 €
Ersterscheinung: 07. 06. 2005
Reihe: Teil 2 von 4
Kurzbeschreibung:
»Klar habe ich damit gerechnet, dass mich eines Tages wieder
irgendein Schwachkopf mit spitzem Hut beschwört, aber doch nicht derselbe wie
beim letzten Mal!«
Der junge, ehrgeizige Nathanael strebt eine Karriere im
Zaubereiministerium des britischen Imperiums an. Sein erster Auftrag: Er soll
eine Gruppe von nichtmagischen Widerständlern dingfest machen, die mit
Anschlägen die Zaubererwelt in Atem hält. Zur Widerstandsbewegung gehört auch
die 15-jährige Kitty, die über außergewöhnliche Abwehrkräfte gegen Magie
verfügt. Nathanael setzt alles daran, Kitty und ihre Verbündeten aufzuspüren.
Doch als diese entkommen, hilft nur eines: Bartimäus muss wieder her!
Meinung:
Es ist nun doch schon wieder viel zu lang her, dass ich den
ersten Band gelesen habe. Zwar war die grobe Erinnerung noch da, aber die
Feinheiten haben die Zeit leider nicht überdauert. Dementsprechend hatte ich
mir erhofft, mit einem spannenden Anfang sofort wieder in die Geschichte
katapultiert zu werden, aber genau das Gegenteil war der Fall. Die ersten 150
Seiten haben sich echt gezogen und ich war schon kurz davor das Buch zur Seite
zu legen. Denn irgendwie gibt es ziemlich viel Geschwafel und es dauert ewig
bis die Geschichte wirklich in Gang kommt, aber dann habe ich es nicht eine
Sekunde lang bereut, doch weiter gelesen zu haben.
Nathanael hat sich in den letzten beiden Jahren die seit dem
ersten Band vergangen sind durchaus weiter entwickelt, aber keineswegs zum
Positiven. Er ist nun ziemlich weit oben an der Spitze der Macht und will immer
weiter und ist dafür auch bereit über Leichen zu gehen. Da aber ab und an doch noch sein Gewissen
hervortritt, habe ich ja die Hoffnung für ihn noch nicht ganz aufgegeben.
Dieses Mal erfährt man endlich mehr über die Welt in der die
Geschichte spielt und zwar auch, wie das Leben für die Gewöhnlichen so abläuft
und dies ist teilweise ziemlich erschreckend. Die Widerstandskämpferin Kitty
ist dabei eine ziemlich interessante Figur, die den Leser gut auf die andere
Seite der Medaille mitnimmt und ganz gegensätzliche Einblicke zu Nathanaels
Sicht der Dinge gewährt.
Last but not least bleibt natürlich noch Bartimäus. Ich weiß
noch, dass ich ihn im ersten Band durchaus beeindruckend und lustig, aber
dennoch ein bisschen hinter seinen Möglichkeiten zurückbleibend fand. Diesen
Eindruck hatte ich im zweiten Band überhaupt nicht mehr. Ich habe mich über
seine Art und seine spritzig-frechen Kommentare mehr als einmal kaputtgelacht
und seine Sicht der Dinge war es auch, die dafür gesorgt hat, dass ich nach dem
langweiligen Beginn überhaupt weiter gelesen habe. Ich finde seinen Charakter
immer noch höchst interessant und extrem gut erarbeitet.
Der Schreibstil ist wieder sehr leicht lesbar, durch
Bartimäus Schlagfertigkeit extrem humorvoll und eher auf junge Leser
ausgerichtet. Dennoch sorgt vor allem der Mix aus Humor, tollen Charakteren und
einer interessanten Handlung auch bei älteren Lesern für tolle Unterhaltung. Es
gibt auch dieses Mal wieder ergänzende Kommentare von Bartimäus in Fußnoten die
anfangs den Lesefluss etwas unterbrechen, aber ich habe mich schnell wieder
daran gewöhnt und fand dieses Mal die Anzahl auch viel angemessener als im
vorherigen Teil.
Fazit:
Abgesehen von den ersten 150 Seiten eine sehr lesenswerte
Fortsetzung der Bartimäus-Reihe. Die Charaktere sind wieder extrem gut
erarbeitet und nun erfährt man auch endlich etwas mehr über die Welt an sich.
Zusätzlich gibt es eine stimmige und recht spannende Handlung und Lachanfälle
sind garantiert. Deshalb gibt es von mir auch dieses Mal wieder solide 4 Buchherzen.
Infos zum Autor (Quelle: Amazon):
Als Kind war Jonathan Stroud (*1970) häufig krank und musste viel Zeit
im Krankenhaus oder zu Hause im Bett verbringen. Um der Langeweile zu
entfliehen, begann er, intensiv zu lesen: Bald war der Boden seines
Zimmers mit Büchern komplett bedeckt. Außerdem zeichnete Jonathan Stroud
und erfand selbst mit Begeisterung Geschichten. Nach dem
Englischstudium arbeitete er einige Jahre als Lektor für Walker Books in
London, wo er alles über Kinderbücher lernte. 1999 erschien sein erster
Fantasyroman "Drachenglut". Damit war Jonathan Stroud klar, was er in
seinem Leben tun wollte. 2001 hängte er seinen Job endgültig an den
Nagel, um nur noch Schriftsteller zu sein. Im selben Jahr heiratete er
und wurde Vater.
Infos zur Reihe (bereits komplett erschienen):
1. Baritmäus - Das Amulett von Samarkand *klick zu meiner Rezension*
2. Bartimäus - Das Auge des Golem
3. Bartimäus - Die Pforte des Magiers
4. Bartimäus - Der Ring des Salomo
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