Samstag, 4. Januar 2020

Rezension: Alles Begehren - Ruth Jones

Titel: Alles Begehren
   Autorin: Ruth Jones
   Seiten: 480
Verlag: HarperCollins
Ersterscheinung: 02. 05. 2018
Reihe: Nein
Preis: ebook: 8,99 €, HC 20,00 €





Kurzbeschreibung:
Jeder kennt diesen einen Moment, der die Weichen neu stellt und alles verändert. Und wenn man das Leben zurückspulen könnte wie eine VHS-Kassette, dann würde man auf diesen Moment spulen – um sich anders zu entscheiden. 

1985: Callum ist ein glücklich verheirateter Familienvater. Die Studentin Kate ist bildschön und gewohnt, sich das zu nehmen, was sie braucht. Sie begegnen sich - und begehren einander mit solch einer Macht, dass es ihrer beider Leben beinahe zerstört. Aber nur beinahe.

Siebzehn Jahre später treffen sie sich wieder. Das Leben hat auf den Moment der Entscheidung zurückgespult. Sie können noch einmal wählen. Doch das Leben verfolgt einen eigenen Plan.

Meinung:
Mein erstes Buch im neuen Jahrzehnt und eigentlich nicht mein Genre, aber irgendwie hat es mich neugierig gemacht, vor allem auch, weil ich doch einige begeisterte Meinungen dazu gelesen habe und ich es vom SuB befreien wollte. 

So fand ich den Start in die Geschichte auch noch recht interessant. Wie schnell Callum und Kate von der gegenseitigen sexuellen Anziehungskraft angezogen werden und nicht mehr davon los kommen. Es gibt Momente im Leben, da fühlt man so ein Gefühl und da ist eine Entscheidung schwer und man in einem großen Zwiespalt und eine glaubhafte Darstellung davon hatte ich mir auch von dem Roman versprochen. Aber leider konnte er meine Erwartungen nicht wirklich erfüllen. 

Denn es ging schon mal damit los, dass ich die Anziehung der beiden einfach nicht nachvollziehen konnte. Für mich kam nur raus, dass Kate ja so hübsch und sexy ist und Callum sich geschmeichelt fühlt, dass sie sich für ihn als älteren Mann interessiert. Ok, kann vielleicht passieren, für ein Mal, aber dass es dann nach siebzehn Jahren nochmal die gleiche Geschichte ist und auch da keine anderen Gründe deutlich werden und sie anfangs auch den gleichen Weg gehen, fand ich schon echt schwach und für mich überhaupt nicht verständlich dargestellt. 

Prinzipiell fand ich es schade, dass beide in ihrer Darstellung eher wenig dimensional geblieben sind. Es waren immer mal wieder tiefergehende Ansätze da, die aber leider nur oberflächlich oder gar nicht behandelt wurden. So sind mir die beiden mit der Zeit einfach immer nur noch unsympathischer geworden und ich fand sie einfach im höchsten Grade egoistisch.

Etwas besser war es mit den Nebencharakteren, allen voran natürlich die Ehepartner, wobei auch  Callums Frau Belinda zu blass geblieben ist. Kates Mann Matt hat mich mit seiner Geschichte mehr berührt, aber auch da ist für mich noch Potential offen geblieben. Seine Geschichte hat auch viel Raum eingenommen, auch mit seiner Vergangenheit und seiner besten Freundin Hettie. Diese Nebengeschichte hätte ich so auch nicht unbedingt gebraucht, obwohl sie wohl wichtig war um das Begehren auch noch bei anderen Personen darzustellen, aber auch das ist bei mir nicht so wirklich angekommen.

Den Schreibstil fand ich ok und das Buch hat sich auch trotz der Schwierigkeiten recht gut lesen lassen. Dabei fand ich die Perspektiv- und Zeitwechsel zum einen ganz gut, damit man mehrere Sichten erhält, aber zum anderen war es doch auch etwas zu viel des Guten. Vor allem wenn derselbe Moment aus unterschiedlichen Perspektiven geschildert wurde. 

Schön fand ich das Ende der Geschichte. Es hat auf die einige Art geendet, die ich für passend erachtet habe und hat mich nochmal ein bisschen versöhnt. Vor allem da mir auch der Umgang der Figuren miteinander zu diesem Zeitpunkt gut gefallen hat. 

Fazit:
Ein Drama, das Potential gehabt hätte, mich aber leider zu wenig berühren konnte. Ich hab mich einfach schwer getan, die so starken Beweggründe der Protagonisten nachzuvollziehen und die Figuren sind fast alle zu eindimensional geblieben. Schreibstil und Erzählart fand ich ok und auch wenn ich die unterschiedlichen Zeitebenen und Perspektiven prinzipiell gut fand, war es doch manchmal auch ein bisschen zu viel des Guten. Etwas versöhnt hat mich das Ende der Geschichte, weshalb ich das Buch jetzt auch nicht als wirklichen Flop einstufen würde, aber 3 Buchherzen kann ich trotzdem nicht dafür vergeben…

Infos zur Autorin (Quelle: harpercollins.de):
Ruth Jones, geboren 1966 in Bridgend, Südwales, ist eine walisische Schauspielerin und Drehbuchautorin. Sie lebt mit ihrem Ehemann in Cardiff. »Alles Begehren« ist ihr Debütroman.

 
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4 Kommentare:

  1. Mein erster Gedanken, als ich das Cover gesehen habe:
    `Das Buch ist aber eher untypisch für Steffi.´
    Deine Bestätigung kam prompt. :D
    Dann habe ich erstmal deine Gedanken zum Buch gelesen
    und musste LB aufsuchen, um da ein paar Stimmen zu verfolgen,
    denn das Buch war mir bis eben unbekannt.
    Ganz allein bist du mit deiner 2Sterne-Bewertung nicht und
    auch da wird die Oberflächlichkeit als Grund beschrieben.
    Jetzt ist die negative Stimme wzischen all den postiven für
    mich schon wieder so interessant, dass ich fast schon herausfinden mag, wie die Story auf mich wirkt.
    Das eigene Leseempfinden scheint hier ausschlaggebend zu sein.
    Danke für den offenen Einblick.
    Liebst, Hibi

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    1. Huhu Hibi,

      hihi, das freut mich, dass du mich schon so gut kennst :D Aber ab und an lese ich ja schon auch geerne mal ein untypisches Buch, nur schade, wenn es mich dann nicht packt.

      Oh, das freut mich noch mehr, wenn das Buch nun deine Neugier geweckt hat. Es gibt ja wirklich auch viele, denen das Buch total gefallen hat. Heike hat auch dazu gehört, deshalb ist es überhaupt nur auf meinen SuB gewandert gewesen.

      Liebe Grüße,
      Steffi

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    2. Ich wollte auf keinen Fall sagen: `nur weil du überwiegend x und y liest, gefällt dir z nicht wirklich´. Dies ist mir jetzt wichtig!

      Du hast sehr gut dargelegt, warum dich das Buch nicht für sich gewinnen konnte. Und wie du gesehen hast, habe ich mir auch die Zeit genommen, andere Stimmen einzuholen.

      Bei Büchern (ganz allgemein) geht vieles - wie im realen Leben auch - auf das persönliche Empfinden hinaus. Kulisse. Figuren. Geschehen. Deren Zusammenspiel. Nachvollziehbar. Zu weit weg. Und so weiter.

      All dies spielt bei einem bevorzugten Genre ebenso eine Rolle wie bei einem eher untypischen Buch.

      Ich bin auf jeden Fall schon gespannt, auf welche Bücher ich hier bei dir noch treffen werde. :D

      Liebst, Hibi

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    3. Liebste Hibi,

      keine Angst, das hab ich wirklich nicht so verstanden!
      Danke ich bemüh mich auch immer darzulegen, warum mir was nicht gefällt und ich kann dir nur zustimmen, dass es immer ums persönliche Empfinden geht. :)

      Danke, ich bin auch gespannt, wss für Bücher sich noch hier her verirren werden :D

      Liebe Grüße,
      Steffi

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