Dienstag, 25. April 2023

Rezension: Ashblood - Die Herrin der Engel

Titel: Ashblood - Die Herrin der Engel
Autor: Garth Nix
Übersetzer: Tim Straetmann
Seiten: 352   
Verlag: penhaligon
Preis: 17, 00 € Paperback
Ersterscheinung: 29. 03. 2023
Reihe: Nein
 
 
 

Kurzbeschreibung:

Vor mehr als hundert Jahren kam die Aschblut-Plage über das Reich Ystara. Sein Schutzherr, der Erzengel Palleniel, wandte sich damals von seinem Volk ab – heute glaubt jeder, dass die Engelsmagierin Liliath die Schuld daran trägt, was vor so langer Zeit geschehen ist. Um die Zeit zu überdauern, flüchtete sich Liliath in einen magischen Schlaf, aus dem sie nun erwacht. Sie ist immer noch eine junge Frau, und sie wird ihren geheimen Plan von damals endlich umsetzen. Auch wenn Menschen und Engel sie aufhalten wollen, wird sie triumphieren. Und obwohl der Preis unvorstellbar hoch ist, wird sie alles opfern – im Namen der Liebe!

Meinung:

Ach, dieses Buch hat mich so gereizt. Ich liebe das Cover, fand die Kurzbeschreibung total ansprechend und war einfach extrem gespannt.

Und anfangs war ich wirklich mit Feuereifer dabei und habe auch vieles an der Geschichte gemocht. Das besondere Setting in einer Welt mit Engeln, Musketieren und speziellen Gestalten, das World-Building, das doch viele Details zu der besonderen Welt preisgibt, den mitreißenden Prolog und auch den spannenden Start, als Lilliath nach ihrem langen Schlaf erwacht und ihren geheimen Plan umsetzt. Und was ich besonders gut fand, dass die angedeutete Liebesgeschichte aus dem Klappentext kaum eine Rolle spielt.

Neben diesen vielen positiven Punkten, komme ich nun leider zu einem großen Aber. Denn leider hat die Geschichte nicht ihr volles Potential genutzt. Obwohl das World-Buidling und das Setting so besonders sind, bleibt insgesamt alles extrem oberflächlich. Es gibt keine Erklärungen dazu, wie das mit der Engelsmacht funktioniert, oder auch, wie Lilliath so stark sein kann, oder, oder, oder. Ersteres wird zwar auch von einer Figur selbst des öfteren in Frage gestellt, aber Antworten gibt es darauf leider keine.

Ein weiterer Kritikpunkt ist, dass sich die Handlung mit der Zeit viel zu viel in Beschreibungen verliert. Umgebungsbeschreibungen werden ewig ausgeführt, aber auch sonstige Details gibt es unendlich viele. Anfangs ist dies durchaus noch interessant zu lesen, aber je mehr sich die Geschichte dem Ende nähert, desto mehr Antworten und Spannung hätte ich mir gewünscht. Aber es gab weiterhin fast nur Details. An sich mochte ich den Schreibstil schon gerne und fand ihn auch anschaulich, aber die unnötigen Beschreibungen waren etwas zu viel des Guten, weil es gleichzeitig in der Handlung zu wenig voranging, bzw. sie zu wenig Substanz bekommen hat.

So musste ich mich leider schon fast durch die letzten 150 Seiten quälen, da irgendwie kaum was vorwärts ging und es auch kaum Erklärungen gab. Diese kamen erst die letzten 30 Seiten und da dann aber Schlag auf Schlag und alles wurde extrem schnell und für das, was man vorher gelesen hat, etwas unbefriedigend abgehandelt. Zwar durchaus als Ende mit positiven Aspekten erkennbar, aber auch hier hat mir einfach die Tiefe, oder der Sinn des Ganzen ein bisschen gefehlt.

Die Figuren waren auf jeden Fall alle speziell, wenn zum Teil auch echt stereotyp. So mochte ich Musketierin Agnez und Schreiber Henri eher weniger, Symbolmacherin Dorotea und Arzt Simeon schon mehr. Dabei haben sie aber als Gruppe ganz gut funktioniert und vor allem die beiden unsympathischeren für ein paar Lacher gesorgt.

Fazit:

Ein toller Start mit vielen positiven Aspekten, aber insgesamt hat mich die Geschichte leider nicht ganz überzeugt. Trotz des anfangs tollen World-Buildings blieb vieles zu oberflächlich und am Ende einfach ohne Substanz, außerdem gab es einfach zu viele unnötige Details und insgesamt auch zu wenig Spannung und die wenigen Antworten, die es gab, wurden dann extrem schnell und kurz abgehandelt. Schade, da ich vieles wirklich toll und gut lesbar fand, auch die besonderen Figuren hatten was für sich, aber insgesamt ist trotz der positive Aspekte am Ende etwas Enttäuschung zurückgeblieben. Deshalb reicht es nur für gute 3 Buchherzen.
Herzlichen Dank an den penhaligon Verlag für die Bereitstellung des Leseexemplars.


Infos zum Autor (Quelle: penguinrandomhouse.de):
Garth Nix wurde in Melbourne, Australien, geboren. Er studierte an der University of Canberra und machte dort 1986 seinen Abschluss. Danach arbeitete er unter anderem als Buchhändler und Verleger. Seine Bücher wurden weltweit mehr als fünf Millionen Mal verkauft und in 42 Sprachen übersetzt. Auch wurden ihm bereits zahlreiche Auszeichnungen verliehen, darunter der Aurealis Award für den besten Fantasy-Roman des Jahres für sein Debüt bei Penhaligon »Die magischen Buchhändler von London«. Garth Nix lebt heute mit seiner Frau und seinen beiden Söhnen in einem Vorort von Sydney.
 
 
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