Titel: Oktoberfest
Autor: Christoph Scholder
Seiten: 640
Verlag: Droemer HC
Preis: TB 9,99 €
Ersterscheinung: 16. 08. 2010
Reihe: Nein
Kurzbeschreibung:
Das Gas wirkte in Sekunden. Plötzlich war es in dem riesigen
Bierzelt still. Totenstill.
Der zweite Wiesn-Sonntag. Weiß-blau erstreckt sich der Himmel über München, Tausende strömen auf das größte Volksfest der Welt. Partystimmung, so weit das Auge reicht, ausgelassen tanzen die Leute in den riesigen Zelten. Niemand ahnt, dass dieser Nachmittag um exakt vier Minuten vor sechs in einem Höllenszenario enden wird. Denn genau zu diesem Zeitpunkt gibt Oleg Blochin, der skrupellose Kommandeur einer russischen Elite-Soldateska, seinen Männern den Befehl, das Betäubungsgas im ersten Bierzelt freizusetzen. Und das ist erst der Anfang: Schlag auf Schlag geht es weiter, 70 000 Menschen werden zu Geiseln in einem hochriskanten Spiel auf Leben und Tod ...
Der zweite Wiesn-Sonntag. Weiß-blau erstreckt sich der Himmel über München, Tausende strömen auf das größte Volksfest der Welt. Partystimmung, so weit das Auge reicht, ausgelassen tanzen die Leute in den riesigen Zelten. Niemand ahnt, dass dieser Nachmittag um exakt vier Minuten vor sechs in einem Höllenszenario enden wird. Denn genau zu diesem Zeitpunkt gibt Oleg Blochin, der skrupellose Kommandeur einer russischen Elite-Soldateska, seinen Männern den Befehl, das Betäubungsgas im ersten Bierzelt freizusetzen. Und das ist erst der Anfang: Schlag auf Schlag geht es weiter, 70 000 Menschen werden zu Geiseln in einem hochriskanten Spiel auf Leben und Tod ...
Meinung:
Das Buch lag schon lange in meinem Regal und ich weiß auch
gar nicht mehr, woher ich es eigentlich habe. Aber da die Kurzbeschreibung
wirklich erschreckend und auch gar nicht so abwegig klang und ich gerade Lust
auf sowas hatte, habe ich mich gespannt ans Lesen gemacht.
Doch schon zu Beginn war ich eher verwirrt als begeistert.
Es gibt von Anfang an viele verschiedene Perspektiven, die Einblicke in bereits
vergangene Geschehnisse aus verschieden Orten liefern und bei denen man lange
nicht weiß, was das überhaupt alles zu bedeuten hat. In diesem Stil geht es
auch noch eine Weile weiter und es dauert doch viele Seiten, bis man überhaupt
zu dem im Klappentext beschriebenen Szenario kommt.
Doch auch als es dann endlich soweit ist, war die Spannung
für mich extrem selten greifbar. Es wird alles viel zu ausführlich, sehr
militärisch und politisch und sehr genau beschrieben. Man bekommt viele
Waffenbeschreibungen und auch teilweise grausam detaillierte Verletzungen vorgesetzt.
Es gibt einfach zu viele Charaktere, dadurch bekommt keiner
eine wirkliche Tiefe. Ich habe mich ziemlich schwer getan die russischen
Soldaten mit ihren Absichten und Vergangenheiten auseinander zu halten. Zwar wurde
über die wichtigsten viel erzählt, aber nichts davon blieb wirklich hängen.
Auch der Schreibstil ist nicht besonders leserfreundlich. Es
gibt extrem viele Wort- und Phrasenwiederholungen, die mit der Zeit einfach
nerven. Die Dialoge wirken die meiste Zeit eher etwas linkisch und kaum
unterhaltsam.
Am Ende gabs ein paar Wendungen, die ich so nicht erwartet
hatte, dir mir eigentlich ganz gut gefallen haben und die ich als kleinen
Lichtblick gewertet habe. Vor allem da ich immer auf einen besseren Grund für
den ganzen Aufwand für diese Tat gewartet habe, welcher mir damit dann zumindest
teilweise geliefert wurde und mich zumindest noch ein bisschen
zufriedengestellt hat.
Jedoch hat dieses Gefühl nicht lange angehalten und wurde
postwendend durch einen extrem unrealistischen liebestollen Idioten wieder
zerstört. Der hat mich so aufgeregt, dass ich ihm ohne Reue den Tod bei seinen
unüberlegten Taten gewünscht hätte und ich das Buch doch wieder verflucht habe.
Als einzig positiver Punkt bleibt schlussendlich noch zu
erwähnen, dass die Handlungsstränge am Ende fast alle abgeschlossen werden.
Fazit:
Ein Roman der überhaupt nicht hält,
was verspricht. Viel zu lang, ausführlich,
verwirrend und fast ohne greifbare Spannung. Auch die Charaktere bleiben blass
und ohne Tiefe und der Schreibstil strotzt nur so von Wiederholungen. Am Ende
gabs noch einen kleinen Lichtblick, aber auch der wurde sofort wieder zerstört.
Für mich wirklich ein Buch, dass ich lieber abgebrochen hätte. Somit habe ich
meinen größten Flop des bisherigen Jahres gefunden und vergebe nur ein
Buchherz.
Infos zum Autor (Quelle: Amazon.de):
Christoph Scholder wurde 1967 in Tübingen geboren. Seinen ersten
Krimi schrieb er im Alter von acht Jahren. Nach dem Studium der
Soziologie, Philosophie und Psychologie lehrte er an verschiedenen
Universitäten. "Oktoberfest" ist sein erster und bisher einziger Roman. Er lebt in München.
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