Freitag, 9. Oktober 2015

Hörbuchrezension: Der Marsianer - Rettet Mark Watney - Andy Weir


Titel: Der Marsianer - Rettet Mark Watney
Autor: Andy Weir 
Laufzeit: 10 h 05 - gekürzte Lesung 

Verlag: Random House Audio   
Preis: 14,99 €  MP3 CD 
Ersterscheinung: 14. Sept. 2015   
Reihe: Nein  
*klick* zu Amazon 
 *klick* zum Verlag



Kurzbeschreibung:
Der Astronaut Mark Watney war einer der ersten Menschen, die je den Mars betreten haben. Nun, sechs Tage später, scheint er der erste Mensch zu werden, der auf dem Roten Planeten sterben wird: Nach einem Sandsturm wird Mark von seinem Team für tot gehalten und alleine zurückgelassen. Ohne Ausrüstung. Ohne Nahrung. Es ist der Beginn eines beispiellosen Überlebenskampfes...

Meinung:
Der Start in die Geschichte hat mir ziemlich gut gefallen. Zwar war es schon da ziemlich techniklastig und von ausführlichen Beschreibungen zu allen möglichen Vorgängen und Prozessen dominiert, aber da fand ich das eigentlich noch ganz interessant und spannend. Doch im Laufe der Zeit wurde es doch etwas zu viel und nicht nur damit hat die Geschichte einiges von der anfänglichen Spannung eingebüßt. 

Dabei will ich nicht sagen, dass ich mich durch das Hörbuch quälen musste, denn das war ganz bestimmt nicht der Fall. Es ließ sich recht schnell und gut hören, das Grundkonstrukt ist ganz unterhaltsam und zwischendurch gibt es einige ironische und humorvolle Szenen, die alles auflockern und auch mal ein Lächeln aufs Gesicht zaubern. 

Doch nichtsdestotrotz bleibt dazwischen noch ein großes Aber. Denn nicht nur die ganzen technischen Details wurden irgendwann zu viel, sondern auch alles ein bisschen vorhersehbar. Es gibt ein Problem und Mark Watney findet irgendwie und zumeist auch recht kurios, immer eine Lösung. 

Jedoch hätte mich das wohl noch nicht mal so sehr gestört, wenn die ganze Sache nicht immer so extrem leicht rüber gekommen wäre. Klar, ist es schön, wenn der Protagonist nicht in Depressionen verfällt, sondern alles daran setzt um zu überleben und die Sache auch noch mit Humor nimmt. Doch, dass er alles so leicht weg steckt und man kaum bedrückte Momente erlebt, finde ich in solch einer Situation mehr als unrealistisch.

Unterstützt wird dies noch durch die etwas gleichbleibende Art des Sprechers die Geschichte vorzutragen. Die Stimme von Richard Barenberg fand ich eigentlich recht angenehm, aber meiner Meinung nach hätte er ruhig etwas mehr Emotionen und Abwechslung in seinen Vortrag legen können. Denn auch wenn die humorvollen Szenen noch ganz gut rüber gebracht werden, bleibt die Dramatik fast komplett auf der Strecke. Am Ende, als die Sache wirklich brenzlig wird, bekommt man ein bisschen was von der nervenaufreibenden Stimmung übertragen, aber sonst war das irgendwie ein bisschen wenig. 

Total blass blieben lange Zeit leider auch die Nebencharaktere. Da der Autor hier auf genauere Beschreibungen verzichtet und hervorstechende Eigenschaften, wenn überhaupt, erst ziemlich spät einbringt, ist es mir lange Zeit ziemlich schwer gefallen die anderen Figuren zu unterscheiden oder mir ein Bild von ihnen zu machen. Nachdem ich mir nach ca. der Hälfte des Hörbuchs den Filmtrailer angeschaut habe, hatte ich dann zumindest Vorstellungen der Figuren im Kopf, aber rein vom Autor beschriebene Bilder entstehen da leider wenig. 

Fazit:
Ein spannend klingender Roman, der aber nur teilweise solide umgesetzt wurde. Zwar sorgt die im Großteil locker-leichte Stimmung dafür, dass der Roman leicht von der Hand geht, aber dabei bleiben wirkliche Emotionen eher auf der Strecke und die Geschichte verliert dadurch auch etwas den realistischen Bezug. Technische Beschreibungen gibt es viele, aber für die Figuren hat der Autor eher wenig Worte übrig, sodass diese lange blass und unscheinbar bleiben. Auch den Sprecher fand ich nicht unbedingt gut gewählt, zwar hat er eine angenehme Stimme, aber der Vortrag bleibt oft auch ein bisschen emotionslos. Am Ende kam eine Geschichte heraus, die man ganz gut mal hören kann, mehr aber auch nicht. Da verspreche ich mir von der Verfilmung schon wesentlich mehr, aber fürs Hörbuch gibt es nicht mehr als knappe 3 Buchherzen. 
Vielen Dank an Random House Audio für die Bereitstellung des Hörbuchs.

Infos zum Autor (Quelle: randomhouse.de):
Bereits im zarten Alter von fünfzehn war Andy Weir als Programmierer für diverse Computerfirmen tätig und arbeitet inzwischen als Softwareentwickler. In seiner Freizeit interessiert er sich für Physik, Mechanik und die Geschichte der bemannten Raumfahrt – und natürlich für das Schreiben. Mit seinem Debütroman Der Marsianer wird er als die Science-Fiction-Entdeckung des Jahres gefeiert.

Infos zum Sprecher (Quelle: randomhouse.de):
Richard Barenberg studierte Schauspiel an der Hochschule für Musik und Theater in Leipzig. Anschließend führten ihn Engagements u.a. ans Nationaltheater Weimar, Maxim Gorki Theater Berlin, Theater Oberhausen, Volkstheater Rostock und die Komödie am Ku‘damm. In den letzten Jahren arbeitet er auch vermehrt als Sprecher.

Keine Kommentare:

Kommentar veröffentlichen

Bitte beachte, dass du mit Absenden eines Kommentars und beim Setzen eines Hakens für weitere Benachrichtigungen auf Folgekommentare Du Dich einverstanden erklärst, dass personenbezogene Daten (z.B. IP-Adresse, Username, E-Mailadresse) eventuell abgespeichert und von Blogger / Google weiterverarbeitet werden.

Weitere Informationen findest Du unter Datenschtz